BR - Peter V. Brett - Das Erbe des Kuriers




 Titel: Das Erbe des Kuriers
 Reihe: Dämonenzyklus
 Autor: Peter V. Brett
 Genre: High Fantasy
 Verlag: Heyne
 Seitenzahl: 208 Seiten
 Preis: 8,99€








Er schluchzte. Was spielte es für eine Rolle, ob die Leute Bescheid wussten oder nicht? Er selbst wusste es. Wusste, dass alles nur seine Schuld war. Es war passiert wegen seiner Selbstsucht. Seiner Dummheit. Seinem Leichtsinn. Ich hätte zusammen mit ihnen verbrennen sollen, dachte er.

Angst beherrscht die Welt, denn immer nachts machen Dämonen Jagd auf alles, was lebt. Nur die Kuriere wagen sich noch auf die lebensgefährlichen mehrtägigen Reisen von Dorf zu Dorf und Stadt zu Stadt. Als der alte Ragen seine letzte Reise vor dem Ruhestand antritt, ahnt er noch nicht, dass er vielleicht viele Jahre später noch einmal diesen beschwerlichen, gefährlichen Weg auf sich nehmen wird. Er will seinen Freund Relan ein letztes Mal besuchen, ehe er in die Heimat zu Frau und Kind zurückkehrt, doch als er das Dorf erreicht, ist das Haus der Damaj heruntergebrannt. Niemand weiß, ob jemand überlebt hat, doch die Dämonen scheinen die Hoffnung fast unmöglich zu machen.
Erst Jahre später erhält er einen Brief, der alles verändert. Der Sohn seines Freundes lebt und er ist vollkommen allein im Moor, schutzlos den Dämonen ausgeliefert. Noch einmal begibt sich Relan auf die Reise, um den Jungen zu retten und in seine Obhut zu nehmen.

Das kleine und doch eher schmale Werk aus der Feder des Fantasy-Autors Peter V. Brett ist mir in der Bücherei in die Hände gefallen. Es passte zum Thema meiner einen Challenge und war vom Umfang her so schmal, dass ich es wunderbar zwischen einige andere Bücher schieben konnte. Schon eine Weile wollte ich mal wieder was aus dem Fantasybereich lesen und dieses Buch schien mir eine gute Möglichkeit einen Blick in die Welt des Dämonenzyklus zu werfen. Das Cover passt ganz wunderbar zu den anderen der Reihe und hat so natürlich einen gewissen Wiedererkennungswert. Es passt zur Thematik und spricht mich zumindest durchaus an.
Am Anfang hatte ich etwas die Befürchtung, dass ich die Geschichte vielleicht nicht verstehen würde, da ich die Bücher sonst ja noch nicht gelesen habe, doch das war gar kein Problem. Der Einstieg war super leicht gemacht und man ist direkt im Geschehen. Die Welt wird auch teilweise noch etwas erklärt. Vermutlich gerade so viel, dass ein Neuling alles versteht, aber auch nicht mehr, um alle treuen Fans nicht mit altbekanntem zu langweilen.
Überhaupt ist der Schreibstil äußerst flüssig und einfach gehalten, so dass man schnell und problemlos durch die Geschichte lesen kann. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl von Dorns Geschichte gelangweilt zu sein und nichts schien übertrieben. Manchmal neigen Fantasyautoren ja durchaus dazu die Beschreibungen ihrer Welten etwas zu übertreiben, doch das konnte ich in diesem Buch absolut nicht feststellen.
Liebevoll hat Peter V. Brett seine Charaktere ausgestaltet und ihnen eigene Persönlichkeiten gegeben. Es gelingt ihm gut den Wandel des kleinen Dorn darzustellen und ihn am Ende deutlich reifer zu zeigen, als zu Beginn des Geschichte. Die Spannung blieb durch die ganze Erzählung bestehen, allerdings fehlte mir an einigen Stellen doch etwas Gefühl. Sicher wäre da noch etwas Luft nach oben, um die Regungen des Lesers zu erreichen, gerade wenn es um die Todesszenen einiger Personen geht.

Eine wundervoll gestaltete Fantasywelt mit ausstaffierten Charakteren und schlüssigen Entwicklungen. Spannung von Anfang an und ein wirklich schönes Werk, nicht nur für Fans der Reihe. Mir hat die Geschichte zumindest Lust auf das ganze Werk des Autors gemacht. Ob es nun fair ist ein so kurzes Werk zu veröffentlichen oder nicht sei dahingestellt.

Aussehen: ♥♥♥♥
 Spannung: ♥♥♥♥
 Schlüssigkeit: ♥♥♥♥♥
 Emotionale Tiefe: ♥♥♥
 Schreibstil: ♥♥♥♥









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