BR - Sabrina Qunaj - Die Tochter des letzten Königs




 Titel: Die Tochter des letzten Königs
 Reihe: -
 Autor: Sabrina Qunaj
 Genre: Historischer Roman
 Verlag: Goldmann
 ISBN:  978-3442479887
 Seitenzahl: 750 Seiten
 Preis: 9,99 €

Ich danke dem Goldmann Verlag, dem Randomhouse Bloggerportal und der zuständigen Mitarbeiterin Katrin Clinque für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares!



Als Nesta 8 Jahre alt ist ziehen die Normannen durch das Land der Walliser, brandschatzen und erobern es Stück für Stück. Nesta ist die Tochter eines wallisischen Fürsten und wird an einen normannischen Hof verschleppt. Dort soll sie aufwachsen und später soll sie politisch nützlich verheiratet werden. Der Lord des Hofes de Montgomery behandelt das Mädchen nicht gerade gut und Nesta erlebt eine traurige Kindheit. Doch als sie 13 Jahre ist, ändert sich plötzlich alles für sie. Der König und sein Gefolge besuchen Shrewsbury und der Bruder des Königs, Henry, ist mehr als angetan von der hübschen Nesta. Das ist vielleicht ihr Glück, denn bei seiner Abreise nimmt er das Mädchen mit und von nun an darf sie am königlichen Hof leben. Doch ist das Leben dort wirklich so viel schöner und schillernder, als in der Gefangenschaft ihres Vormundes? Und was passiert, wenn sie ihr Herz an den Falschen verliert?

Das Buch wurde mir vom Randomhouse Bloggerportal zur Verfügung gestellt und dafür möchte ich mich zuerst einmal herzlich bedanken. Ausgesucht habe ich es vor allem, weil mir die Zeit der Geschichte sehr spannend erschien und mich auch die Kontroverse angesprochen hat, die damals zwischen den vollkommen unterschiedlichen Kulturen auf britischem Boden herrschte. Dabei habe ich gar nicht darauf geachtet wie dick das Buch eigentlich ist und dass ich gar nicht unbedingt Zeit habe mich einem solch umfangreichen Werk zu widmen.

Allerdings ging der Anfang ziemlich gut. Ich hab schnell gemerkt, dass ich mit dem Schreibstil der Autorin sehr gut zu Recht komme und entsprechend auch schnell vorwärts komme. Zwar mögen die ersten 100 Seiten nicht unbedingt harmlos sein, doch ich finde die Autorin hat sich mit ihrer Beschreibung der Plünderung durch die Normannen getraut die Geschichte so wiederzugeben, wie sie eben war. Oft wird darüber diskutiert, wie unmenschlich solche Szenen seien und dass so etwas ja besser weggelassen werden könne, doch das war eben die Realität zu der Zeit und es gehört mit zur Charakterentwicklung, dass Nesta das alles mit angesehen hat. Wer sich nicht zutraut etwas über Plünderung, Mord und Vergewaltigung zu lesen, sollte sich vielleicht lieber neuzeitliche Romane suchen, denn in der Vergangenheit ist es eben passiert und ich finde, es muss auch nicht umgangen werden, wenn es für den Charakter wichtig ist.
Danach nimmt die Geschichte dann allerdings erst etwas an Fahrt ab. Wirklich spannend wird es dann erst, wenn Nesta mit Henry mit an den königlichen Hof geht. Ab da konnte ich das Buch auch wieder sehr flüssig und schnell lesen, weil es einfach spannend geschrieben war. Immer wieder musste ich mir selbst vor Augen führen, wie jung Nesta eigentlich noch ist und habe voller Spannung darauf gewartet, dass sie erneut auf Henry trifft. Außerdem sorgten Intrigen und höfisches Geplänkel für Abwechslung und haben die Geschichte ebenfalls weiter vorangetrieben. Dabei hat die Autorin besonders viel Liebe in ihre Protagonistin gesteckt und auch die Schauplätze recht gut beschrieben. Insgesamt ist mir kein grober Schnitzer aufgefallen, der das historische Klima zerstört hätte.
Was mir allerdings Probleme bereitet hat, waren die langen Kapitel. Eigentlich gab es nur dann welche, wenn wieder ein Zeitsprung passiert ist oder der Schauplatz gewechselt wurde, was bei den Reisezeiten im Mittelalter ja durchaus gleichzusetzen war. Ich lese gerne immer ein Kapitel zu Ende, doch das war mir bei der mangelnden Zeit gar nicht möglich, weil es manchmal 100 Seiten waren, die ich da am Stück hätte lesen müssen. Außerdem wurde es mir zum Ende hin einfach zu langatmig. Da hatte ich das Gefühl, dass auch mal Abschnitte guten Gewissens ausgelassen werden können. Das Ende dann war etwas zu gewollt fröhlich und herzlich, so wirkte es zumindest auf mich.
Auch das Verzeichnis mit den Stammtabellen hätte man vielleicht besser ans Ende des Buches packen sollen, denn selbst wenn man die Seiten nur durchblättert kann einem doch gar nicht entgehen, dass Nesta wohl am Ende nicht unbedingt ihre erste Liebe bekommt, was die Spannung doch etwas mindert, wenn man sich mit der Thematik und den Personen nicht ohnehin vorher schon auseinandergesetzt hat.

Insgesamt ist der Roman ausführlich und detailliert geschrieben und macht Freude beim Lesen. Auf jeden Fall ein Muss für Fans historischer Lektüre, die nach einer Protagonistin suchen, die sich nicht plötzlich gegen die Sitten und ihre Geschlechterrolle auflehnt, um die Welt zu retten.


Aussehen: ♥♥♥
 Charaktere: ♥♥♥♥
 Spannung: ♥♥♥♥
 Schlüssigkeit: ♥♥♥♥
 Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥
 Schreibstil: ♥♥♥

TTT - Top Ten Thursday #16

[von Steffis Bücherbloggeria]

Das Thema für diese Woche lautet:


10 Bücher aus dem Piper Verlag




1. "Die Zwerge" von Markus Heitz

2. "Ich bin kein Serienkiller" von Dan Wells

3. "Die Zauberer" von Michael Peinkofer

4. "Starters" vonLissa Price

5. "Totentrickser" von Jan Oldenburg

6. "Die Orks" von Stan Nicholls

7. "Das Lächeln der Frauen" von Nicolas Barreau

8. "Verbrechen" von Ferdinand von Schirach

9. "Die Teerose" von Jennifer Donnelly

10. "Lehrerkind" von Bastian Bielendorfer

Und tatsächlich 10 Bücher gefunden, die ich entweder gelesen habe oder noch im Regal stehen habe und auch noch alles unterschiedliche Autoren. Ich hatte erst befürchtet einmal die ganze Heitz Sammlung aufzuzählen, aber das ist ja doch recht durcheinander gemischt hier. Habt ihr irgendwas davon gelesen oder selbst noch im Regal stehen?

Ich bin gespannt was ihr rausgesucht habt :)





Gemeinsam Lesen #25


 veranstaltet von: Weltenwanderer & Schlunzenbücher


1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?



"Die Lilie von Versailles" von Carolly Erickson
Seite 191


2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
Ich schäme mich dessen, was ich getan habe, aber ich hatte keine Wahl.

3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden? (Gedanken dazu, Gefühle, Zitat, was immer du willst!)
Das Buch hat meine Schwester mir zu Weihnachten geschenkt, weil ich ja sowieso alles liebe, was mit Frankreich und Versailles zu tun hat. Marie Antoinette ist zwar nicht mehr die Zeit meines heißgeliebten Sonnenkönigs, lebte aber auch in einer Zeit, die sehr spannend und faszinierend war, auf ihre ganz eigene Art.

Carolly Erickson beschreibt Marie Antoinettes Leben in Tagebuchform, was es sehr kurzweilig macht. Mittlerweile hat sie ihre Liebschaft mit Graf Axel von Fersen begonnen und Louis eine Tochter geschenkt, der ersehnte Thronfolger bleibt aber nach wie vor aus.
Ich bin noch nicht ganz sicher, ob mir gefällt wie oberflächlich der Charakter Marie Antoinettes dargestellt wird. Auf der anderen Seite ist das natürlich aber auch genau das Bild, das wir heute von ihr kennen: leichtlebig, vergnügungssüchtig und oberflächlich. Ich bin gespannt, wo mich das Buch noch hinführt - denn da kommt noch mehr als die Hälfte. Und natürlich eine Revolution.

4. Stell dir vor die Welt würde in ein paar Wochen untergehen ... Welche Bücher willst/musst du vorher unbedingt noch Lesen und warum?
Puuh, das ist eine sehr gute Frage. Ich würde auf jeden Fall nochmal "Die Nebel von Avalon" lesen wollen, denn das habe ich mit 14 gelesen und weiß noch, dass ich es ganz großartig fand, aber ich erinnere mich kaum noch an Details. Dazu würde ich unbedingt die Outlander-Saga von Diana Gabaldon anfangen wollen, und zwar auf Englisch, da ich gesehen habe, dass sie die Schotten mit schottischem Akzent geschrieben hat. Da hätte ich richtig Lust drauf, obwohl es dem Blog nicht sehr zuträglich wäre, da ich auf Englisch immer deutlich länger brauche und die Bücher eh so dick sind. Und ein drittes Buch wäre "The Shadow Queen" von Sandra Gulland, das vielleicht überhaupt niemals auf Deutsch erscheint und das ich mir deswegen dann endlich auf Englisch einverleiben würde - denn es hat meinen Sonnenkönig ;)

Was wären denn eure must-reads, bevor die Welt untergeht?

Liebe Grüße



Cover Monday #17


Eine Aktion von The emotional Life of Books


Heute mal was neues-altes, das ich schon gelesen habe, nur eben nicht in der Verpackung:


Die Elfen von Bernhard Hennen

Zwei Elfen und ein Barbarenhäuptling ziehen gemeinsam in den Kampf gegen eine dunkle Bedrohung. Eine Bedrohung, die erst durch die unsterbliche Liebe zu einer Elfe Tod und Verderben über die Welt der Menschen brachte und das Schicksal aller Beteiligten für immer verändern wird.

Ich habe mir heute die Neuauflage vom Auftakt von Hennens Fantasy Epos ausgesucht. Ich mochte die alten, schlichten Cover schon sehr gern, doch auch die neuen gefallen mir. Vielleicht sogar noch etwas besser als die alten. Das Schwert ist bei Hennen ja eh ein Muss, aber das neue sieht tatsächlich sehr hübsch aus, vor allem weil es auch so filigran gearbeitet ist. Die Grüntöne mag ich auch und sie passen dann auch wieder gut mir den anderen Teilen der Elfenreihe zusammen. Für mich ist das Ganze ein schlüssiges Gesamtkonzept, das mir sehr gut gefällt.

Wie sieht es mit Euch aus? Gefällt es Euch oder fandet Ihr vielleicht sogar das alte Cover schöner?

Liebe Grüße




BR - Michael Cunningham - Die Schneekönigin



 Titel: Die Schneekönigin
 Reihe: -
 Autor: Michael Cunningham
 Genre: Roman
 Verlag: Luchterhand
 ISBN: 978-3630874586
 Seitenzahl: 288 Seiten
 Preis: 21,99€

Vielen Dank an den Luchterhand Verlag, das Randomhouse Bloggerportal und die zuständige Pressereferentin Elsa Antolin für dieses Rezensionsexemplar!





"Für lange Zeit war ich krank. Und dann. Hat sich etwas verändert."

Für eine Weile ist Tylers Atem das lauteste Geräusch im Raum. 
Beth sagt: "Ich habe irgendwie. Nun. Ich habe angefangen zu sterben. Es war wie ein Aufbruch. Es war anders."

Beth hat Krebs. Zwar quält sie sich durch eine Chemotherapie, doch die Ärzte machen ihr wenig Hoffnung. Tyler, der mit Mitte vierzig immer noch an seinem Durchbruch als Musiker feilt, kümmert sich aufopferungsvoll um sie. Die beiden wollen auf jeden Fall heiraten, bevor es mit Beth zu Ende geht und Tyler will auf biegen und brechen den perfekten Hochzeitssong für seine Beth schreiben. Weil er glaubt nicht zu genügen, sucht er Zuflucht und Inspiration in Drogen. Und Barrett, sein kleiner Bruder, der zu Großem berufen war und mit allem gescheitert ist, dem die Wohnung gekündigt worden ist und der deshalb bei Tyler und Beth eingezogen ist, ist gerade von seinem neuesten Liebhaber per SMS abserviert worden. Doch dann sieht er mitten im New Yorker Central Park ein Licht, das ihn bis auf den Grund seines Herzens berührt. Kurz darauf scheint Beth sich von ihrer Krankheit zu erholen. Ist er Zeuge eines Wunders geworden?

Ein modernes Märchen im verschneiten New York, angelehnt an Andersons Geschichte "Die Schneekönigin". Das zumindest steht hinten auf dem Klappentext. Ich bin nicht sicher, ob ich das unterschreiben möchte, was aber vielleicht auch daran liegt, dass mir "Die Schneekönigin" nur grob geläufig ist.
Aber auf seine Art ist dieses Buch auf alle Fälle märchenhaft. Es ist nicht kitschig und das Thema, mit dem es sich beschäftigt - die sterben Freundin, respektive die sterbende Freundin des Bruders - ist auch alles andere als schön oder angenehm. Aber Michael Cunningham hat eine ganz besondere Art zu schreiben. An manchen Stellen des Buches war das reichlich verwirrend. Gedankensprünge und Verknüpfungen aus dem Nichts und Satzkonstrukte, die mit all ihren Anmerkungen (in Klammern, in Gedankenstrichen usw.) wohl der Alptraum eines jeden Deutschlehrers wären. Insbesondere die Kapitel bzw. Absätze, in denen Tyler Drogen genommen hat, waren recht wirr, auch wenn ich davon ausgehe, dass es an genau diesen Stellen auch explizit gewollt war. Aber in genau diesen Satzkonstrukten steckte häufig auch eine Schönheit, die ich beim besten Willen nicht beim Namen nennen könnte. Sie macht jede der Figuren in diesem Roman so lebendig und einzigartig und nachfühlbar. Tyler in seinen Selbstzweifeln und dem Streben, etwas für die Nachwelt zu erschaffen. Barrett mit seinen so vielen gescheiterten Ideen und Lebensplanungen, seinem Gefühlschaos. Beth, die versucht ihr Schicksal irgendwie so zu tragen, dass auch die wichtigen Menschen um sie herum es tragen können. Liz, die sich mit Mitte fünfzig am laufenden Band halb so alte Liebhaber hält, bis sie sie abservieren. Und obwohl Cunningham auf Kitsch und Klischees verzichtet, konnte ich zum Beispiel die intensive, brüderliche Liebe zwischen Tyler und Barrett richtig fühlen und das in einer mehr oder minder alltäglichen Situation im Bad zwischen den beiden. Auch wie Barrett, Tyler und Beth als Trio funktioniert haben war, auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, einfach schön.
Ich habe sowohl umwerfend positive als auch sehr negative Rezensionen zu diesem Buch gelesen und ich kann auch sehr genau verstehen, wo und weshalb es einigen nicht gefallen hat. Es ist auf jeden Fall eine Geschichte, die man nicht nebenbei lesen darf. Man muss sich Zeit für Tyler, Beth und Barrett nehmen, man muss sich auf sie einlassen und ihren Pfaden aufmerksam folgen. Wenn man das kann, dann öffnet sich einem eine wirklich berührende Story.

Eine wirklich schöne Geschichte, die berührt und nachdenklich macht, die einen aber auch zwingt, konzentriert dabei zu bleiben, da man sonst leicht den Faden verliert, für die ich an dieser Stelle noch einmal dem Luchterhand Verlag und dem Randomhouse Bloggerportal danken möchte.
"Die Schneekönigin" hat mir einige tolle Lesestunden beschert und erhält eine verdiente Empfehlung - und natürlich fünf Blümchen von mir.


Aussehen: ♥♥♥♥
 Charaktere: ♥♥♥♥♥
 Spannung: ♥♥♥♥
 Schlüssigkeit: ♥♥♥♥
 Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥♥
 Schreibstil: ♥♥♥♥♥




Gemeinsam Lesen #24


 veranstaltet von: Weltenwanderer & Schlunzenbücher


1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?



"Königin im Exil" herausgegeben vonGeorge R. R. Martin und Gardner Dozois
Seite81


2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
Nora sah sich rasch um, überzeugte sich, dass niemand sie beobachtete, und verschwand dann zwischen den Bäumen zum Ufer des kleinen Bachs.


3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden? (Gedanken dazu, Gefühle, Zitat, was immer du willst!)
Das ist nun natürlich ganz problematisch. Genau der erste satz der dritten Geschichte in dem Buch. Dazu kann ich also noch nicht so viel sagen, aber die beiden Geschichten davor waren recht unterhaltsam. Beide ein Wenig seltsam und natürlich aus ganz unterschiedlichen Genres, weil es eben eine Sammlung von 21 Geschichten zu starken Frauen ist. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf die anderen und freue mich am Meisten auf die von George R. R. :)


4. Welche Blogbeiträge lest ihr bei anderen besonders gern? Und habt ihr selbst Kategorien oder Beiträge, die ihr lieber schreibt als andere?
In letzer Zeit lese ich leider gar nicht so viel auf anderen Blogs, weil ich so viel Zeit in meine Rollenspielforen stecke, aber ansonsten lese ich gerne diese Aktionsposts, einfach weil man da immer schnell mal auf neue Sachen stößt. Rezensionen lese ich seltener mal wirklich komplett muss ich zugeben, allerdings lasse ich mich da auch gern mal inspirieren was es noch so zu lesen gibt.
Selbst fallen mir allerdings Rezensionen viel leichter. Wo ich sonst so viel Schwafeln kann, fällt mir das in diesen Blogbeiträgen manchmal echt schwer.

Wie sieht es denn bei euch aus? Was lest ihr auf anderen Blogs oder auch hier bei uns am Liebsten?

Liebe Grüße

Cover Monday #16


Eine Aktion von The emotional Life of Books

Ach, mir einen Haufen hübsche Buchcover anzugucken und mich dann für eins zu entscheiden ist irgendwie immer noch das beste, was der Montag aufzuwarten hat :D

Dieses Mal mache ich es mir aber auch ganz einfach, denn dieses Buch war ein Cover-Kauf:



Am 16. April 1874 hat eine unnatürliche Kälte Edinburgh fest im Griff. Es ist der Tag, an dem ich auf die Welt komme. Das Erste, was ich sehe, ist Doktor Madeleine – eine Hebamme mit einer besonderen Leidenschaft: Sie repariert Leute. Sie tastet meine winzige Brust ab und wirkt beunruhigt: »Sein Herz ist hart, ich fürchte, es ist gefroren.« Sie stöbert auf einem Regal herum und nimmt verschiedene Uhren zur Hand. Mit einem Ohr lauscht sie meinem defekten Herzen, mit dem anderen dem Ticken der Uhren. »Diese hier!«, ruft sie plötzlich freudig und streicht zärtlich über eine alte Kuckucksuhr. Madeleine setzt mir die Uhr vorsichtig ein und zieht sie auf. »Tick, tack«, macht die Uhr. »Bubumm«, antwortet mein Herz. Ticktack. Bubumm. Ticktack. Bubumm. Jeden Morgen muss jetzt meine Uhr aufgezogen werden, sonst hat endgültig mein letztes Stündlein geschlagen. Und noch etwas muss ich bedenken: ich darf mich niemals verlieben, sonst könnte mein Uhrwerk verrückt spielen.


Ich hab mich für "Die Mechanik des Herzens" von Mathias Malzieu entschieden, weil - wie erwähnt - dieses Buch vor allen Dingen ein Cover-Kauf war :) Das mach ich selten, aber die Tänzerin und der Gentleman hinter ihr haben es mir einfach angetan. Das Motiv finde ich schön und atmosphärisch und den Zeichenstil sowieso. Ich hoffe wirklich, dass es hält, was es verspricht, denn meine SuB-Box hat dieses Buch als mein SuB-Buch für den Mai ausgespuckt und damit ist es als nächstes dran!

Wie gefällt es euch? Sagen euch so gemalte Cover zu oder seid ihr mehr der Freund von Mustern oder Fotos?

Liebe Grüße



HBR - Delphine Bertholon - Am Anfang war der Frost




 Titel: Am Anfang war der Frost
 Reihe: -
 Autor: Delphine Bertholon
 Genre: Thriller
 Verlag: Radioropa Hörbuch
 ISBN: 978-3836807678
 Laufzeit: 496 Minuten
 Preis: 19,95€



Grâce Marie Bataille hat 1981 ein perfektes Leben. Einen Mann, ein schönes Haus und zwei Kinder, Lise und Nathan. Doch dann fängt ein junges, polnisches Au-Pair Mädchen, bei den Batailles an - und Grâce ist vor Eifersucht kaum zu halten. Doch es ist nicht ihr Mann, den sie sie spüren lässt. Stattdessen vertraut sie sich einem geheimen Tagebuch an. Kurz darauf verschwindet erst Cristina, dann Grâces Mann Thomas.
Dreißig Jahre später kehrt der verwitwete Nathan zu Weihnachten mit seinen Zwillingen zurück in das elterliche Haus, um das Fest mit seiner Mutter und seiner Schwester zu verbringen. Es beginnt mit kleinen Harmlosigkeiten, ein Weihnachtsgeschenk zum Beispiel, das im Kamin auftaucht, obwohl niemand sich daran erinnern kann es hinein geworfen zu haben. Bald schon werden die Vorfälle im Haus aber umso beängstigender. Fensterscheiben werden eingeworfen, ein Messer steckt wie von Geisterhand in der Decke und jemand hat eine Schlange in Grâces Bett versteckt. Außerdem taucht wie aus dem Nichts Thomas wieder auf. Die Geister der Vergangenheit strecken ihre Klauen nach den Batailles aus...

Neben einem wunderschön atmosphärischen Cover und dem sehr mysteriösen Verschwinden eines polnischen Au-Pair Mädchens, hat mich von Anfang an vor allen Dingen eins gefangen genommen: Bernd Hölscher, der als Sprecher nicht nur Nathan seine Stimme geliehen hat, sondern auch Grâce, Lise, den Zwillingen Colin und Soléne und vielen weiteren Figuren. Die Geschichte wird mit zwei Handlungssträngen erzählt, einer in der Gegenwart - von Nathan - und einer in der Gegenwart - von Grâce. Anfangs war ich ein bisschen skeptisch. Ich bin kein großer Hörbuch-Hörer und dachte mir: Eine Frau, die von einem Mann gelesen wird? Natürlich ist mir klar, dass das häufig vorkommt und natürlich auch umgekehrt, dass weibliche Stimmen männliche Figuren lesen. Aber wie gesagt, für mich sind Hörbücher noch ein wenig Neuland und deshalb war auch das natürlich neu für mich. Aber Bernd Hölscher hat in der Hinsicht wirklich ganze Arbeit geleistet. Er verleiht Grâce genauso viel Eigenleben und Charakter wie Nathan.
Die Geschichte selbst legt kontinuierlich an Spannung zu, wenn auch eher subtil. Es gibt nicht viel Action in diesem Sinne, es gibt wenig bahnbrechende Plottwists, und doch hat Delphine Bertholon es verstanden eine Story zu spinnen, die einen kontinuierlich bei der Stange hält. Manchmal schwelgte Nathan beispielsweise in Erinnerungen, bei denen man sich eigentlich hätte denken können: Hm. Relevanz? Stattdessen haben aber auch diese vermeintlich beiläufigen und zufälligen Erinnerungen dafür gesorgt, dass ich wissen musste, wie es weiter geht. Besonders gut, aber auch besonders schwierig zu ertragen fand ich die Kapitel aus Grâces Sicht. Hier haben Delphine Bertholon und Bernd Hölscher Hand in Hand gearbeitet. Man hat richtig gehört und gespürt, wie der Stachel der Eifersucht immer tiefer in Grâces Fleisch getrieben wird, wie sie sich selbst in die ganze Sache um Cristina hinein steigert. Die wahre Gänsehaut kam in dieser Geschichte nicht von eingeworfenen Fenstern und Schlangen und Einbrüchen. Was einen wirklich hat schaudern lassen ist dieser Handlungsstrang der Vergangenheit und wie sich nach und nach beide Stränge miteinander verwoben, einander ergänzt und erklärt haben.

Spannend und bedrückend, so wird mir "Am Anfang war der Frost" in Erinnerung bleiben. Ein schleichender, unter die Haut kriechender Thriller, der sich seine 4 Blümchen redlich verdient hat.


Aussehen: ♥♥♥♥♥
 Charaktere: ♥♥♥♥
 Spannung: ♥♥♥♥
 Schlüssigkeit: ♥♥♥♥
 Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥
 Schreibstil: ♥♥♥♥



Cover Monday #15


Eine Aktion von The emotional Life of Books

Einen schönen Montag Abend wünsche ich euch! In dieser Woche habe ich mich mal wieder durch die Neuerscheinungen geklickt und dabei ist mir folgendes Cover aufgefallen:


"Die Rote Königin" von Victoria Aveyard

Rot oder Silber - Mares Welt wird von der Farbe des Blutes bestimmt. Sie selbst gehört zu den niederen Roten, deren Aufgabe es ist, der Silber-Elite zu dienen. Denn die - und nur die - besitzt übernatürliche Kräfte. Doch als Mare bei ihrer Arbeit in der Sommerresidenz des Königs in Gefahr gerät, geschieht das Unfassbare: Sie, eine Rote, rettet sich mit Hilfe besonderer Fähigkeiten! Um Aufruhr zu vermeiden, wird sie als verschollen geglaubte Silber-Adlige ausgegeben und mit dem jüngsten Prinzen verlobt. Dabei ist es dessen Bruder, der Thronfolger, der Mares Gefühle durcheinander bringt. Doch von jetzt an gelten die Regeln des Hofes, Mare darf sich keine Fehler erlauben. Trotzdem nutzt sie ihre Position, um die aufkeimende Rote Rebellion zu unterstützen. Sie riskiert dabei ihr Leben - und ihr Herz! Fesselnd, vielschichtig und voller Leidenschaft: Viktoria Aveyard entwirft eine faszinierende Welt mit einer starken Heldin, die folgenschwere Entscheidungen treffen muss. Es geht um Freundschaft, Liebe und Verrat, um Politik, Intrigen und Rebellion, um Gut und Böse und jede Schattierung dazwischen.

Ich mag die etwas dunklere Farbgebung und auch das Mädchen. Besonders schön finde ich das rote Tuch, das dem ganzen Buch auch entsprechend des Titels die richtige Farbe gibt. Die Schrift ist zwar groß, aber auch schlicht und deshalb genau richtig für meinen Geschmack. Auch die Krone finde ich recht hübsch gestaltet. Leider wäre es wohl vom Inhalt nicht unbedingt meines, wobei Intrigen natürlich sehr vielversprechend klingen :)

Was meint ihr? Gefällt es euch?
Liebe Grüße und einen schönen Abend noch!



Kleine Leseratten

Aus dem Bilderbuchkino "Mutig, mutig" von Lorenz Pauli

Letzte Dienstag war ich bei meiner ersten Klassenführung in unserer Bücherei-Zweigstelle in Wattenscheid dabei. Eine gemischte Klasse aus Erst- und Zweitklässlern ist uns mit ihren Lehrern besuchen gekommen und hat sich die Bücherei angesehen.

Zuerst haben sich alle in unserer Leseecke versammelt, wo unser Zweigstellenleiter ihnen ein wenig über die Bücherei erzählt hat, ganz kindgerecht. Total süß, wie elanvoll die Finger nach oben schnellten auf Fragen wie "Wisst ihr denn, was der Unterschied zwischen einer Bücherei und einer Buchhandlung ist?" Oder wie sie von ihren Geschwistern, großen wie kleinen, erzählt haben als wir von ihnen wissen wollten, weshalb es denn wichtig sein könnte in einer Bücherei leise zu sein.

Dann durften sie sich fünfzehn, zwanzig Minuten selbstständig in unserer Kinderabteilung umsehen. Und mir ist echt das Herz dabei aufgegangen, wie sie zu dritt über ein Buch gebeugt saßen und von überall nur zu hören war "Oah, cool! Guck mal da!"
Natürlich sah unsere Kinderabteilung danach ein bisschen aus wie ein Schlachtfeld, aber die Regale wieder in Ordnung zu bringen war irgendwie schön. Immerhin hatten wir einen Haufen begeisterte Kinder.

Anschließend ging es zum Bilderbuchkino. Unser Leiter hat die Geschichte "Mutig, mutig" von Lorenz Pauli vorgelesen und dazu die Bilder aus dem Buch mit einem Diaprojektor an die Wand geworfen. Auch hier haben die Kiddies echt schön mitgemacht, in die Hände geklatscht wenn es in der Geschichte angebracht war und voller Elan die Fragen unseres Leiters beantwortet.

Das Ende vom Lied war, dass gleich vier am Nachmittag nochmal mit ihren Eltern vorbei kamen, um sich einen Leseausweis machen zu lassen :) So sieht Nachwuchsförderung aus und für mich war dieses "erste Mal" eben irgendwie besonders schön.
Ich war ja ein bisschen neidisch, da ich in meiner Kindheit / Schulzeit überhaupt nicht an Bibliotheken herangeführt worden bin. Den Weg dahin habe ich trotzdem gefunden, aber erst sehr viel später und dann eben auf eigene Faust.

Wie sieht es bei euch aus? Seid ihr in eine Bücherei-Familie reingewachsen wie zum Beispiel mein Freund? Die hatten seit er denken konnte einen Familienausweis ihrer örtlichen Bücherei. Seid ihr mit der Schule mal da gewesen, bei so einer Klassenführung oder einer ähnlichen Veranstaltung? Seid ihr selbst in die Büchereien-Welt gestolpert und wenn ja, wie? Oder seid ihr vielleicht überhaupt keine Bücherei-Gänger? Würde mich einfach mal interessieren :)

Liebe Grüße


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