Meggies Monatsrückblick #3: Januar 2013

Hallo zusammen.
Da ist der erste Monat des Jahres 2013 schon wieder dahin. es kommt mir fast so vor, als würde die Zeit rennen. Irgendwie scheine ich dabei über die Seiten meiner Bücher aber nur zu kriechen. Sehr dumm vor allem für meinen SuB, der so nicht wirklich schrumpfen will.
Aber kommen wir lieber mal zu dem, was ich dann im Januar doch geschafft habe:

Gelesene Bücher:
001 Life of Pi. Schiffbruch mit Tiger - Yann Martel (382)
002 Du sollst eventuell nicht töten - Simon Borowiak (224)
003 Shades of Grey. Geheimes Verlangen - E.L. James (600)
004 Er ist wieder da - Timur Vermes (400)
005 Grischa. Goldene Flammen - Leigh Bardugo (352)  

Die Rezension zum letzten folgt die Tage, irgendwie hatte ich zum Tippen auch nicht so richtig Zeit und Lust.

Insgesamt komme ich mit diesen Büchern auf 1680 Seiten, was an sich ja nicht einmal schlecht ist für einen Monat.

Für meine Challenges, an denen ich teilnehme in diesem Jahr, bedeutet das nun folgendes:

Lillys Feenglanzchallenge:
Ich habe leider nur zwei Kriterien erfüllt und erhalte entsprechend auch nur 1000 von den 1500 Bonuspunkten. Dafür habe ich aber ein Buch mit dem Buchstaben "L" im Titel und habe deshalb noch die Möglichkeit den Namen des Blogs mit den Buchtiteln zu bauen und am Ende des Jahres ein Bonuslos zu bekommen.

Ultimative SuB-Abbau-Challenge:
Hier habe ich mit den Büchern 5 Kriterien abgedeckt von den 20, die ich bis zum Ende des Jahres brauche. Wegen der Weißen Buchwoche bei der Mayerschen habe ich mich leider nicht daran gehalten kein einziges Buch zu kaufen, aber immerhin habe ich die Voraussetzung erfüllt einen Monat weniger Bücher zu kaufen, als ich gelesen habe.

Wie sah denn euer Lesemonat so aus? Gab es irgendwelche Bücher, die ihr absolut empfehlen könnt, oder habt ihr es zu Beginn des Jahres mit dem lesen eher ruhig angehen lassen?

Liebe Grüße
Meggie   

Die ungeliebte Leseflaute...

Es hat mich mal wieder erwischt. Ich komme in keinem meiner Bücher weiter. Ich habe lange kein so unmotivierendes Buch wie "Königin der Drachen" mehr in der Hand gehabt. Aber auch "Das Lächeln der Fortuna" dümpelt bei mir gerade so vor sich hin, dabei ist der Anfang wirklich vielversprechend und gefällt mir schon nach den paar Seiten, die ich bisher gelesen habe sehr gut.
Trotzdem fällt es mir im Moment schwer, mich hinzusetzen und wirklich eins der Bücher in die Hand zu nehmen. Warum? Kann ich nicht genau sagen. Unlust. Irgendwie.

Was macht ihr denn, wenn euch so eine Leseflaute erwischt? Diszipliniert weiterlesen, auch wenn ihr keine rechte Lust dazu habt? Pause, obwohl man damit Gefahr läuft, den Bezug zur Story zu verlieren? Wie macht ihr euch wieder Lust auf's Lesen? Alle Tipps zu mir! :)

HBR - Lisa McMann - Wake

BR - David Gaider - Dragon Age. Der Ruf der Grauen Wächter








Broschiert
Erschienen am: 25. Mai 2010
Verlag: Panini Books
ISBN: 978-3833220586
Seitenzahl: 476 Seiten
Preis: 12,00€








Inhalt:
Der Ruf ereilt früher oder später jeden Grauen Wächter. Er sagt ihm, wann seine Zeit gekommen ist. Er macht seinen Frieden mit seinen Gefährten, dann reist er nach Orzammar, in die Zwergenhauptstadt, und begibt sich dort in die Tiefen Wege, wo sich die Dunkle Brut, die er sein ganzes Leben lang bekämpft hat, am zahlreichsten tummelt. Wenn er in den Tod geht, dann wird er so viele wie möglich von ihnen mitnehmen.
Bregan, der einstige Kommandant der orlaisianischen Grauen Wächter, ist dem Ruf bereits vor einigen Monaten gefolgt, als seine Schwester Genevieve mit einer handvoll ihrer Gefährten am fereldanischen Hof auftaucht. Sie glaubt fest daran, dass ihr Bruder noch lebt und sich in Gefangenschaft der Dunklen Brut befindet. Doch die Mission, die sie anzuführen gedenkt, ist keineswegs eine sentimentale Rettungsaktion. Als Bregan dem Ruf in die Tiefen Wege folgte, nahm er das Wissen um die Aufenthaltsorte der alten Götter mit sich. Gelingt es der Dunklen Brut wie auch immer ihm diese Geheimnisse zu entlocken, droht Ferelden eine neue Verderbnis, die das Land in den Abgrund stürzen würde. Es gilt also Bregan zu finden und ihn zu töten, sollte das nötig sein. Da König Maric von Ferelden und sein engster Verbündeter Teyrn Loghain bereits Jahre zuvor die Tiefen Wege durchquert haben, setzt Genevieve ihre Hoffnungen in die beiden. Schon kurz darauf bricht die kleine Gruppe auf, Bregan zu finden, das Wissen um die alten Götter zu wahren und Ferelden und letztlich ganz Thedas vor einer neuen Verderbnis zu beschützen.

Zum Buch:
Während des Lesens war ich wieder und wieder überrascht, wie sehr David Gaider es versteht, mich in seine Geschichte hineinzuziehen. Mehr als einmal traf mich aber auch die Erkenntnis: Hätte ich das Spiel, dessen Vorgeschichte David Gaider hier erzählt, nicht gespielt und könnte ich mich entsprechend nicht zu 110% auf die Charaktere einlassen, hätte ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht so viel Freude an dem Buch, wie ich sie nun aber gehabt habe. Gaider schreibt oft sehr einfach, was aber nicht unbedingt negativ behaftet ist, sondern das Buch jeder Altersstufe zugänglich macht. Dennoch sind es vor allem die Charaktere, die der Autor erschafft, die mich so sehr fesseln. Wie bereits im Vorgängerroman "Der gestohlene Thron" spielt Maric wieder eine große Rolle - wir begegnen ihm hier nun vierzehn Jahre nach den Geschehnissen des ersten Romans. Es hat sich viel verändert und doch ist für mich eines gleich geblieben: Die unbändige Zuneigung für diese Figur. Das ist natürlich eine sehr subjektive Sicht der Dinge, aber jeder Dragon Age Fan, der den Roman liest, wird nachvollziehen können, was ich meine. Für Fans des Spiels ist unter Umständen auch interessant, dass Duncan das erste Mal auftaucht, der spätere Kommandant der Grauen Wächter Fereldens - und glaubt mir, besonders diese Figur hält selbst für eingefleischte Fans die ein oder andere Überraschung parat!
Ein wenig störend waren hin und wieder ein paar Tipp- oder Druckfehler, die mich zwar an der entsprechenden Stelle schon geärgert haben, dem Buch aber letztlich nichts von seiner Großartigkeit nehmen.

Fazit:
Auch für den zweiten Dragon Age Roman zum Spiel gibt es von mir 5 Blümchen! Es ist empfehlenswert, den ersten Roman gelesen zu haben, das Spiel muss man allerdings nicht gespielt haben. Dennoch behaupte ich einfach mal, dass es den Spielern von Dragon Age Origins deutlich mehr Freude machen wird, dieses Buch und seinen Vorgänger zu lesen, als wenn man das Spiel nicht kennt.
Es spricht immer für ein Buch, wenn man traurig darüber ist, dass es vorbei ist - und das bin ich.


Aussehen: ♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♥
Spannung: ♥♥♥♥
Humor: ♥♥♥♥
Schlüssigkeit: ♥♥♥♥♥
Originalität: ♥♥♥♥♥ 
Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥
Schreibstil: ♥♥♥♥
Umsetzung: ♥♥♥♥♥


Jetzt twittert's auch noch!

Hallo ihr Lieben :)

Die liebe Favola von Favola's Lesestoff hat sich gerade einen Twitter Account zugelegt und uns damit spontan motiviert, es ihr gleich zu tun.
Was das bedeutet?
Na dass es Licentia Poeticae jetzt auch auf twitter gibt, so ganz offiziell und so. Wer mal vorbei schauen oder uns vielleicht (auch) dort folgen mag, der findet uns hier:


Hier gibt es dann ab jetzt immer kleine Updates zum Blog, Neuigkeiten von Meggie und mir, und natürlich Verweise auf neue Rezensionen.

Schaut doch einfach mal vorbei, wir würden uns freuen :)

Liebe Grüße
Ivy & Meggie

BR - Sebastian Fitzek - P.S. Ich töte dich








Broschiert
Erschienen am: 04. Oktober 2010
Verlag: Droemer
ISBN: 978-3426198971
Seitenzahl: 272
Preis: 6,99€








Dreizehn Zehn-Minuten-Thriller, so kündet das Cover. Das ist aber auch schon die einzige Gemeinsamkeit der dreizehn Kurz-Krimis, verfasst von namhaften Autoren wie beispielsweise Val McDermid, Jilliane Hoffman oder Markus Heitz, zusammengetragen von Sebastian Fitzek, der selbst eine großartige Geschichte beigesteuert hat - was mich diesmal auch vom altbewährten Rezensionsschema abweichen lässt. Die Stories sind teilweise wirklich sehr unterschiedlich, sowohl in den Themen, mit denen sie sich befassen, als auch in der Art und Weise, in der diese dann erzählt werden. Aber das ist ja auch gut so, schließlich will man mit jeder neuen Geschichte ein bisschen überrascht werden und keinen Abklatsch der vorigen finden.
Es ist schwierig, näher auf die einzelnen Stories einzugehen, ohne zu viel zu verraten und dem potenziellen Leser Überraschung und Spannung zu verderben. Aber vielleicht darf ich mich dazu hinreißen lassen, meine persönlichen Favoriten zu nennen.

Thomas Thiemeyer - Fehler im System: 
Aus der Ich-Perspektive debattiert der Mörder mit seinem Opfer über Realität und Fiktion, Traum und Wachsein und deren Abgrenzung zueinander. Der Monolog hat mich schwer beeindruckt und zum Nachdenken angeregt: Gibt es denn überhaupt eine klare Trennlinie zwischen Realität und Traum? Diese Kurzgeschichte zeigt, wie schnell sie verschwimmen kann.
Mein persönlicher Favorit aus der gesamten Sammlung!

Steve Mosby - Wünsche für Alison: 
Es war Alison, seine große Liebe, die ihm erklärt hat, dass man sich etwas wünschen dürfe, wenn man eine Wimper verliert. Jetzt sitzt sie völlig aufgelöst vor ihm, heiße Tränen laufen über ihre Wangen. Der Ich-Erzähler hat viele Wimpern-Wünsche für Alison ausgesprochen. Dass niemand Alison je wieder verletzen sollte. Dass Alison nie wieder weinen müsse. Und doch nehmen ihre Tränen jetzt kein Ende. Offenbar besaßen seine Wünsche für Alison nicht genug Magie, nicht genug Kraft, um die gegenwärtige Situation zu vermeiden...
Eine sehr berührende Story, die eine überraschende Wendung nimmt!

Markus Stromiedel - Das Haus auf dem Hügel: 
Der Mann ist sich sicher: Er hat in dem alten Herrenhaus einen Toten vor dem Kamin gefunden! Beklommen sucht er das Polizeirevier auf, um den Mord zu melden. Doch warum reagieren die Polizisten so merkwürdig nachsichtig? Und wohin zur Hölle ist der Tote verschwunden, als er mit den Beamten am Tatort ankommt? Getrieben von einer Mischung aus Angst und Neugier nimmt er es selbst in die Hand, herauszufinden was mit dem Toten geschehen ist.
Auch diese Story hatte einen überraschenden Turning Point, der sich mit jeder Seite deutlicher abzeichnete. Großartig geschrieben!

Natürlich waren auch ein paar Stories dabei, die ich persönlich als ein wenig platt und reizlos empfand, aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache. Mir haben die Psycho-Stories beispielsweise deutlich besser gefallen als die bloßen Ermittler-Stories, in denen die Handlung eines Thrillers einfach auf 15 Seiten komprimiert wurde.

Alles in allem gibt es vier Blümchen für Fitzeks Anthologie, die ich bedenkenlos jedem Thriller-Fan empfehlen kann!


Aussehen: ♥♥♥♥

Die anderen Bewertungspunkte sind bei 13 so unterschiedlichen Geschichten schlecht "allgemeingültig" auszufüllen, deswegen entfallen sie bei dieser Anthologie.

 

1 Jahr Licentia Poeticae! - Die Gewinner



Es ist so weit!
Wie schon in den letzten Tagen wieder und wieder wiederholt - heute vor genau einem Jahr hat Meggie den ersten Post auf unserem hübschen Blog gesetzt & um ein bisschen Nostalgie in das ganze zu bringen, werfen wir doch nochmal einen Blick auf den ersten Post, der gleichzeitig die erste Rezension von Licentia Poeticae war ;)


Anlässlich unseres Blog Geburtstags haben wir ein Gewinnspiel veranstaltet, bei dem es zwei ganz unterschiedliche Bücher zu gewinnen gab. Bis heute 19 Uhr hattet ihr Zeit, daran teilzunehmen, und wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen, gleich die Gewinner zu ziehen :)


Spooky Little Girl von Laurie Notaro war der erste mögliche Gewinn und in den Lostopf sind sieben Namen gewandert. Wir haben sie der Reihenfolge der Kommentare nach durchnummeriert und uns dann auf random.org eine zufällige Nummer ausgeben lassen.
Und der Zufall hat folgenden Gewinner bestimmt:


Herzlichen Glückwunsch, Anna!



Der Stalker von Tania Carver war unser zweiter Gewinn, und für dieses Buch sind 6 Namen in den Lostopf gewandert. Wir haben wieder die Würfel befragt und sie haben uns folgendes ausgespuckt:


Witzigerweise heißt damit auch unsere zweite Gewinnerin Anna - herzlichen Glückwunsch!

Die Gewinner lassen uns bitte bald möglichst ihre Adressen zukommen, damit wir die Gewinne auf den Weg bringen können. Schickt sie bitte an folgende Adresse:

Iracoen@googlemail.com 

Wir möchten uns ganz herzlich bei denen bedanken, die mitgemacht haben :) 
Allerdings treibt uns gleichzeitig die Frage um: Woran lag es, dass es nach 28 Stimmen FÜR ein Geburtstagsgewinnspiel so wenig Beteiligung gab? Waren es die falschen Bücher? War euch die Frage zu blöd? Sollten wir beim nächsten Mal besser ein Wunschbuch verlosen?
Nächstes Mal würden wir uns nämlich freuen, wenn wir mehr als sieben Namen in den Lostopf werfen könnten ;)

Das größte Dankeschön geht aber natürlich an ALLE unsere Leser. An die, die von der ersten Minute an dabei waren und auch an die, die sich uns auf dem Weg angeschlossen haben. Ihr sorgt dafür, dass wir hier so viel Spaß haben :) Danke, danke, danke!

Liebe Grüße
Meggie & Ivy

  


Nur noch 1 Tag!

Meine Lieben!

Ich muss euch noch einmal darauf stoßen, dass morgen (20.01.2013) unser Gewinnspiel ausläuft. Bis 19 Uhr könnt ihr euren Namen noch in den Lostopf werfen, um eines der beiden tollen Bücher zu gewinnen :) Die Chancen stehen ziemlich gut, denn bislang haben wir noch gar nicht mal so viele Teilnehmer.

Also auf den Hosenboden gesetzt, einmal kurz


vorbeigeschautund mitgemacht! Dauert nicht lange, ist nicht schwer und kostet euch schließlich auch nichts ;)

Liebe Grüße

Ivy

BR - Timur Vermes - Er ist wieder da










Fest Gebunden
Erschienen am: 01. September 2012
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 978-3847905172
Seitenzahl: 400
Preis: 19,33€








 Zitat:
 Die seriösesten Mitteilungen waren problemlos "Hut ab vor ihrer klaren Sprache!", stand da, oder: "Sehe jede Sendung. Endlich bricht mal jemand die verkrusteten Strukturen auf." Letzteres schien im Volk ein dringendes Anliegen zu sein, gleich mehrfach wurde das Aufbrechen beziehungsweise Vorhandensein derart verkrusteter Strukturen angemahnt, ein vermutlicher Amateurarchitekt sprach von "Stuckturen", ein Metallexperte auch von "verrosteten" Strukturen, aber letztlich war klar, was gemeint war. Und für einen Deutschen gibt es natürlich wichtigere Eigenschaften als die Rechtschreibung, die ohnehin einen lästigen Hang zur bürokratischen Haarspalterei besitzt.

Inhalt:
Frühjahr 2011. Adolf Hitler erwacht auf einem leeren Grundstück in Berlin-Mitte. Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva. Im tiefsten Frieden, unter Tausenden von Ausländern und Angela Merkel. 66 Jahre nach seinem vermeintlichen Ende strandet der Gröfaz in der Gegenwart und startet gegen jegliche Wahrscheinlichkeit eine neue Karriere – im Fernsehen.
Dieser Hitler ist keine Witzfigur und gerade deshalb erschreckend real. Und das Land, auf das er trifft, ist es auch: zynisch, hemmungslos erfolgsgeil und auch trotz Jahrzehnten deutscher Demokratie vollkommen chancenlos gegenüber dem Demagogen und der Sucht nach Quoten, Klicks und „Gefällt mir“-Buttons.

Zum Buch:
Da steht sie wieder im Raum die große Frage, die man sich vielleicht gerade auch als Geschichtsstudent und angehender Geschichtslehrer ab und an mal stellt. Sind Geschichten oder Anekdoten, kleine Witze, über Hitler wirklich witzig, oder ist dies ein Thema, das lieber dem Humorbereich verschlossen bleiben sollte. Genau diese Frage stellt sich auch das Produktionsteam in Timur Vermes Erstlingswerk und sie kommen zum dem Schluss, dass eine solche Gesellschaftskritik durchaus komisch sein kann. Und auch ich muss sagen, dass ich es leid bin mir anhören zu müssen, wie schrecklich und bösartig dieser Mann war und was das deutsche Volk damals verbrochen hat. Meine Großeltern waren noch recht jung damals und warum sollte ich mir den Schuh anziehen schuld an der Machtergreifung der Nationalsozialisten zu sein. Meiner Meinung nach wurde es längst mal Zeit, dass der verstockte und verstaubte Blick auf den Führer des Dritten Reiches aufgefrischt wird und man auch mal eine vollkommen andere Perspektive bekommt.
Das Cover fand ich persönlich sehr gelungen. Es ist schlicht und zugleich vollkommen aussagekräftig. Es bedarf nicht des markanten Schnauzers. Die gescheitelte Frisur reicht vollkommen aus, um sich zu fragen: „Geht es in diesem Buch um Hitler?“ Es reicht den Preis des Buches in Deutschland anzusehen, um Gewissheit zubekommen. Mit 19,33 Euro wird deutlich, dass es tatsächlich um Adolf Hitler geht. Doch es soll nicht etwa das Leben des Mannes verfolgt werden, wie es in manchen Historischen Romanen der Fall ist, nein, stattdessen sucht sich Vermes ein vollkommen neues Umfeld für seinen Protagonisten.
Die Charaktere sind jeder auf seine eigene Art genial geschrieben. Alle Eigenarten treffen aufeinander. Meiner Meinung nach gelingt es Timur Vermes recht gut ein realistisches Bild des Führers zu zeichnen. Er stellt den Mann nicht als kranken Menschen ohne Mitgefühl aber mit Kalkül und Kaltherzigkeit hin, sondern verleiht ihm die menschlichen Züge, die er sicher auch in Wirklichkeit gehabt hat. Auch die Gedankengänge und das genaue Abwägen werden wunderbar beschrieben.
Wo die Geschichte hinlaufen soll, das war mir ohnehin von Anfang an ein Rätsel, das sich auch erst am Ende aufklärt. Allerdings hätte ich mir als spannenden Höhepunkt noch etwas mehr erwartet, als das laue Happy End, das der Autor nicht nur dem Protagonisten, sondern auch allen anderen Beteiligten beschert.
Mit viel Humor steigt der Autor in die Geschichte ein. Man ist unmittelbar im Geschehen und fühlt sich vielleicht hin und wieder genauso verloren wie auch Hitler in dem seltsamen Berlin, das der Stadt zu seiner Zeit so gar nicht ähnlich sieht. Mit viel Geschick wird der Protagonist in die erstaunlichsten und lustigsten Situationen gestoßen und stößt mit seinen Ideen immer wieder an, wobei niemand zu begreifen scheint, dass er alles was er sagt tatsächlich ernst meint. Allein die Konfrontation mit einem Wäschereibesitzer oder der Schlagabtausch mit der Bild sind einfach großartig beschrieben und ich habe Tränen geweint.
Wir wollen wohl alle hoffen, dass Personen aus der Vergangenheit, besonders mit solch einer Konfliktvergangenheit, nicht wieder aufstehen, doch der rote Faden der Geschichte ist zumindest bis kurz vor Ende zu erkennen. Leider fand ich das Ende an dieser Stelle etwas unpassend, geradezu so, als bleiben dem Autor keine Seiten mehr, um ein richtiges Ende auszuführen.
Emotional ergreifend war die Geschichte sicher nicht, doch das war auch nicht ihr Anspruch. Viel mehr ist es in erster Linie eine Satire, bei der man lachen soll, aber auch darüber nachdenken soll, was Timur Vermes vermitteln möchte und wie er unsere Gesellschaft sieht.
Die Umsetzung gelingt vielleicht gerade aufgrund des wundervollen Schreibstils so besonders gut. Absolutes Highlight waren für mich die unterschiedlichen Dialekte der Berliner und des Lothar auf den Wiesn. Auch die Ausdrucksweise des Protagonisten wirkte passend und vielleicht sogar ab und an authentisch. Die Kapitel hatten eine angenehme Länge und endeten stets so, dass man das Gefühl bekam unbedingt noch weiter lesen zu müssen, weil es gerade einfach zu lustig oder zu spannend ist.

Fazit:
Insgesamt sicher ein kontroverses Thema, doch das Buch ist großartig geschrieben. Die lustigen Szenen können das lahme Ende vergessen machen. Allerdings sollte man sich in der aktuellen Gesellschaft schon etwas auskennen, ansonsten kann man sich über die verzweifelten Politiker, die nur selten beim Namen genannt werden, nur halb so gut lustig machen. Ein Buch, das zum Denken einlädt und zum Lachen. Es besitzt Komik, doch genauso ist es auch erschreckend, weil stets die Wahrheit gesagt wird.


Aussehen: ♥♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥
Spannung: ♥♥♥
Humor: ♥♥♥♥
Schlüssigkeit: ♥♥♥♥
Originalität: ♥♥♥♥♥
Emotionale Tiefe: ♥♥♥
Schreibstil: ♥♥♥♥♥
Umsetzung: ♥♥♥♥


BR - EL James - Shades of Grey. Geheimes Verlangen








Taschenbuch
Erschienen am: 19. Juni 2012
Verlag: Goldmann Verlag
ISBN: 978-3442478958
Seitenzahl: 606
Preis: 12,99€









Inhalt:
Sie ist 21, Literaturstudentin und in der Liebe nicht allzu erfahren. Doch dann lernt Ana Steele den reichen und ebenso unverschämt selbstbewussten wie attraktiven Unternehmer Christian Grey bei einem Interview für ihre Uni-Zeitung kennen. Und möchte ihn eigentlich schnellstmöglich wieder vergessen, denn die Begegnung mit ihm hat sie zutiefst verwirrt. So sehr sie sich aber darum bemüht: Sie kommt von ihm nicht los. Christian führt Ana ein in eine dunkle, gefährliche Welt der Liebe – in eine Welt, vor der sie zurückschreckt und die sie doch mit unwiderstehlicher Kraft anzieht …

Zum Buch:
Ohne jede Frage hat dieses Buch wohl im vergangenen Jahr für das meiste Aufsehen gesorgt. Aufgrund dieser Tatsache, habe ich mir gedacht, müsste ich es einfach auch mal lesen. Immerhin will man ja auch wissen worüber man da überall liest und was man selbst eher mit abfälligem Blick betrachtet. Schon im Voraus muss ich sagen, dass ich Erotikbüchern an sich nicht negativ gegenüber stehe, immerhin schreibt Nalini Singh in ihren Büchern das Sexualleben ihrer Charaktere auch sehr genau aus, doch trotzdem kann ich diesem Roman nicht wirklich viel abgewinnen. Woran genau das liegt, werde ich im Folgenden etwas genauer beleuchten.
Das Aussehen des Buches finde ich ganz nett, auch wenn ich nicht der Meinung bin, dass diese Blumen, die man im Deutschen auf das Cover gepackt hat, irgendwie sinnlich aussehen. Sie sind ganz hübsch, haben meiner Meinung nach aber nichts mit dem Buch zu tun. Wobei das Cover in diesem Falle auch kein Blickfang sein muss, da die Werbung allein durch das Auftauchen des Namens schon gut genug war.
Die Charaktere finde ich recht einseitig und flach aufgebaut. Man hat auf der einen Seite die Drama-Sue, die ihren Abschluss macht, naiv ist aber natürlich auch irgendwie offen für alles, die noch nie einen Freund hatte aber auf der Suche nach der Liebe fürs Leben ist. Auf der anderen Seite haben wir den dominanten Protagonisten, der auf Sexspiele steht, erfolgreich und steinreich ist, unglaublich gut aussieht und natürlich nur auf das naive Tollpatschchen steht. Das bietet natürlich Potenzial für jede Menge Konflikte zwischen den beiden Charakteren.
Die Idee der Geschichte ist ja an sich nicht einmal schlecht, aber spätestens nach dem zweiten Streit, der dann mit wildem Sex beendet wird, ist die Spannung, die es in ganz feinen Zügen am Anfang mal gab, dahin. Ebenso ging mir auch bald das Mitgefühl für die beiden Charaktere verloren, die sich meiner Meinung in einer Schleife endloser Wiederholungen der immer selben Probleme und Gespräche befinden. Einzig die Art und Weise wo und wie der Sex stattfindet ändert sich.
Das aller Schlimmste war für mich allerdings der Schreibstil. Zum einen der Aufbau der Protagonistin, die ständig mit ihrem Gewissen und ihrer inneren Göttin im Zwiegespräch steht, war mir zuwider und zum Anderen haben mich die dauerhaften Wiederholungen gestört. Mir ist bewusst, dass es für das Beschreiben des Erlangens eines Koitus nicht unendlich viele Möglichkeiten des Ausdruckes gibt, doch wirken die Sätze in den Sexszenen teilweise wie aus einer vorherigen Szene kopiert. Und nicht nur in diesen Szenen hatte ich das Gefühl, dass ich genau den Satz ein paar Seiten weiter vorne schon einmal gelesen hatte. Das macht das Lesen nicht nur recht langweilig, sondern ist auch reichlich ermüdend. Die Kapitel sind zwar recht gut strukturiert und ich mochte auch die Umsetzung der E-Mail-Kommunikation, doch das konnte den gesamten Schreibstil, der eben einfach der einer Fanfiktion ist, nicht überdecken.

Fazit:
Wie ich bereits sagte: Die Idee war in Ordnung, doch an der Umsetzung hat es gewaltig gehapert. Ich werde mir die nächsten Teile genauso vornehmen, weil ich die Hoffnung habe, dass sich ein Autor beim Schreiben ja auch selbst weiterentwickelt, doch meiner Meinung nach war der erste Band einfach nur schlecht und platt.

Aussehen: ♥♥
Charaktere: ♥
Spannung: ♥♥
Humor: /
Schlüssigkeit: ♥♥
Originalität: ♥
Emotionale Tiefe: ♥
Schreibstil: /
Umsetzung: ♥


BR - Andrea Vanoni - Im Herzen rein








Taschenbuch
Erschienen am: 01. April 2008
Verlag: Diana Taschenbuch
ISBN: 978-3453352193
Seitenzahl: 512
Preis: 8,95€








Inhalt:
Eigentlich ist Chris gar nicht diensthabende Staatsanwältin, als sie zu ihrem ersten Tatort gerufen wird. Sie ist erst vor kurzem versetzt worden und vertritt gleich am ersten Tag den eigentlich zuständigen Kollegen. Der Tatort ist merkwürdig: Die Frau sitzt in einem blauen Kleid auf einer Parkbank an der Spree, den Arm ausgestreckt, als würde sie Tauben füttern. Einzig ihr starrer Blick verrät, dass sie tot ist. Chris schaudert. Nicht nur, dass sie ihre Mittagspause immer auf der genau derselben Bank verbringt und dabei ebenfalls Tauben füttert, die Tote ist auch in ihrem Alter und ähnelt ihr stark in Aussehen und Figur. In ihr regt sich der dumpfe Verdacht: Könnte der Täter es eigentlich auf sie abgesehen haben? Chris zögert, ihre Befürchtungen mit ihrer Freundin Paula Zeisberg, leitende Ermittlerin in dem Fall, zu teilen und zieht gegen deren Willen ihren alten Studienkollegen und Profiler Hubertus Bach hinzu. Sie will ihren Verdacht schon wieder verwerfen und als albern abtun, als der nächste Mord geschieht - und wieder mit Chris in Zusammenhang steht. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, bevor sich der Mörder bis zur ermittelnden Staatsanwältin vorgearbeitet hat...

Zum Buch:
Liegt das Augenmerk überhaupt noch auf den Morden? Eine Frage, die sich mir beim Lesen von "Im Herzen rein" wiederholt gestellt hat. Abwechselnd begleiten die beiden Protagonistinnen Paula Zeisberg und Chris Gregor den Leser durch die Geschichte, man erlebt also quasi hautnah die Ermittlungen mit. Aber eben nicht nur die Ermittlungen. Auch eine Staatsanwältin und eine Hauptkommissarin haben ein Privatleben, auf das Andrea Vanoni immer wieder mit Freunden eingegangen ist. Einerseits muss man ihr zu gute halten, dass die Figuren dadurch nicht eindimensional wirkten. Andererseits fühlte es sich für mich stellenweise falsch an, dass das Wer-mit-wem so arg im Mittelpunkt stand. Vanoni hat sich sehr bemüht, die Charaktere nicht nur für den roten Faden existieren zu lassen, sondern sie lebensnah zu gestalten. Sie haben ihre Macken und machen auch mal Fehler, sodass man sich dann und wann vielleicht sogar in einer der Figuren wiedererkennt. Viele wecken in jedem Fall Sympathien, manchmal sogar ganz unverhofft. Neben den Ermittlungen geht das normale Leben der Charaktere weiter und sie haben mit ganz alltäglichen Problemen zu kämpfen, wie sie jeder von uns kennt. Das Konzept finde ich sehr gut, allerdings erschien mir die Umsetzung der Autorin an vielen Stellen nicht gelungen. Die Sprache an sich ist recht einfach gehalten, fühlte sich für mich aber an einigen Passagen unzulänglich an. Nur um den Alltag nebenher zu beschreiben ist eine lieblose Aufzählung von 'Sie tat das, dann tat sie das, dann machte sie jenes' nicht nötig.
Am Anfang ist es mir über das ganze Wer-beschläft-wen recht schwer gefallen, in die Story reinzukommen. Das Buch legt jedoch insbesondere im letzten Drittel richtig zu. Musste ich mir vorher doch das ein oder andere Mal selbst überreden, es zur Hand zu nehmen und weiterzulesen, ging das gegen Ende fast wie von selbst. Die Spannung zog an, man wollte unbedingt wissen, wer der Täter ist und ob er sich bereits unter den im Laufe des Buches Verdächtigten befindet oder nicht. Die tatsächliche Identität des Mörders hat mich persönlich überrascht, allerdings wurde die Überraschung durch eine viel zu glatte und für mich nicht ganz nachvollziehbare Auflösung gedämpft.

Fazit:
Die Grundidee war faszinierend und spannend, aber Startschwierigkeiten und eine in meinen Augen ein wenig unlogische und über den Zaun gebrochene Auflösung geben Punktabzug, sodass es alles in allem solide drei Blümchen für Andrea Vanonis "Im Herzen rein" gibt!


Aussehen: ♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥
Spannung: ♥♥♥
Humor: /
Schlüssigkeit: ♥♥♥
Originalität: ♥♥♥
Emotionale Tiefe: ♥♥♥
Schreibstil: ♥♥♥♥
Umsetzung: ♥♥♥

Erinnerung an das Geburtstagsgewinnspiel

Hallo ihr Lieben!

In genau einer Woche ist es so weit und Licentia Poeticae feiert seinen ersten Geburtstag. Das hier ist eine kleine Erinnerung daran, dass wir aus diesem Anlass ein kleines Gewinnspiel veranstalten.

Noch einmal zur Erinnerung - zu gewinnen gibt es folgende beiden Bücher:

"Spooky Little Girl" von Laurie Nataro
 Lucy hat nach der geplatzten Hochzeit mit ihrem Verlobten Martin wirklich eine Pechsträhne: Sie läuft vor einen Bus – und erwacht im näheren Jenseits. Und zwar in einer Geisterschule, wo unglücklich Verstorbene lernen, was es heißt, etwas spooky zu sein. Wie wird man eine erfolgreiche Seele und erfüllt seine letzte Mission? Lucy gibt sich alle Mühe, ein guter Geist zu sein, denn ansonsten müsste sie die Ewigkeit in ihrem alten Zuhause verbringen. Wo ihr (Ex-)Verlobter offensichtlich bereits nach einem Ersatz für sie sucht. Himmel, was ist eigentlich mit ihrem Leben passiert? Und warum, zum Teufel, scheint sie trotz ihres tragischen Unfalls eigentlich niemand zu vermissen?


"Der Stalker" von Tania Carver
Suzanne Perry träumt, jemand ist in ihrem Schlafzimmer und berührt sie. Morgens findet sie ein Foto von sich, schlafend im Bett. Darunter die Worte: "Ich wache über Dich." Suzanne ist geschockt, doch die Polizei findet keine Spur von dem Stalker. Dann beginnt eine Mordserie an jungen Frauen. Polizei-Profilerin Marina ermittelt - und begegnet ihren schlimmsten Ängsten.






Was zu tun ist um an eines der beiden Bücher zu kommen könnt ihr
 nochmal nachlesen :)

Wir würden uns über noch ein bisschen Beteiligung freuen!

Liebe Grüße
Meggie & Ivy 

BR - James Kimmel - Was danach geschah








Taschenbuch
Erschienen am: 14. Dezember 2012
Verlag: ullstein
ISBN: 978-3548284835
Seitenzahl: 445
Preis: 9,99€
>> LESEPROBE <<







Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an den Ullstein Verlag und vorablesen.de, die mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben!


Inhalt:
Die Anwältin Brek Cuttler findet sich in einem alten Güterbahnhof wieder, der Schemaja genannt wird, und weiß weder, wie sie hierher gekommen ist, noch, was mit ihr passiert ist. Doch eines steht fest: Brek ist tot. Zunächst muss sie diese Tatsache in einem schmerzhaften Prozess akzeptieren und verarbeiten - und dann muss sie sich auf ihre neue Aufgabe als Präsentatorin anderer Seelen vor dem Jüngsten Gericht vorbereiten. Nach und nach lässt sie sich auf ihre neuen "Mandanten" ein und stellt erstaunt fest, dass viele ihrer Geschichten auf die eine oder andere Weise mit ihrer eigenen verwoben zu sein scheinen. Während Brek versucht herauszufinden, wie viel Gerechtigkeit wirklich in der göttlichen Gerechtigkeit liegt, hilft ihr diese neue Aufgabe dabei, ihr eigenes Leben loszulassen. Und am Ende mehr über sich selbst zu lernen, als sie erwartet hätte.

Zum Buch:
Ich habe mich schon ein bisschen schwer getan, den Inhalt dieses Buches zusammenzufassen, denn so leicht ist er gar nicht zu greifen. Und ich glaube ich tue mich jetzt auch ein bisschen schwer damit, meine Gedanken zu diesem Buch zu beschreiben. Denn auch die sind gar nicht so leicht greifbar.
Das Setting, die Verteidigung der Seelen Verstorbener vor dem Jüngsten Gericht, hat mich von Anfang an gereizt. Was hat der Autor daraus gemacht, hab ich mich gefragt. Wie hat er es umgesetzt?
Leider hab ich schnell feststellen müssen, dass diese Grundidee nicht so im Mittelpunkt des Buches steht, wie ich es mir vorgestellt und vielleicht auch gewünscht hätte. Der eigentliche Mittelpunkt des Buches ist und bleibt Brek. Nicht, dass Brek eine unsympathische Protagonistin wäre. Im Gegenteil. Sie hat als Kind den rechten Arm verloren und trotzdem ihren Weg gemacht, mit allen Höhen und Tiefen. Eine Protagonistin mit Makeln, das hat mir gut gefallen - denn das kriegt auch nicht jeder Autor hin.
Man bleibt als Leser lange, lange im Unklaren, was denn nun eigentlich passiert ist. Aber da geht es einem nicht anders als Brek selbst, die sich auch nicht an ihren Tod erinnert. Wie Brek erlebt man die Geschichten von Menschen wie dem Soldaten Toby Bowles oder der Verlegerin Amina Rabun und stellt dieselben erstaunlichen Verflechtungen fest wie Brek es tut. Aber man weiß nicht so recht, wo das ganze hinführen soll. Wie oft habe ich mich gefragt, warum der Autor mir jetzt gerade erzählt wie dieser oder jener vermeintliche Nebencharakter seine Kindheit verbracht hat? Oft. Zum einen hat das wie gesagt den Effekt, dass man ganz gut mit Brek mitfühlen kann, die ja schließlich auch keine Ahnung hat, aber gleichzeitig nimmt es einem doch das ein oder andere Mal die Lust am Lesen. Man möchte als Leser eben nicht völlig im Dunkeln stehen gelassen werden. Richtiges Mitfiebern hat sich bei mir leider zu keinem Zeitpunkt eingestellt und manchmal war ich versucht, ein paar Seiten einfach zu überblättern, obwohl der Schreibstil eigentlich recht ansprechend ist. Ich glaube nicht, dass ich etwas Wesentliches verpasst hätte.
Es war abzusehen, dass über dem ganzen Buch eine gewisse Spiritualität und Religiösität schwebt - immerhin geht es um Gott, den Himmel und das Jüngste Gericht. Aber Glaube, Religion und Philosophie sind nicht die einzigen Themen, die immer wieder auftauchen. Ganz groß behandelt werden auch Nationalsozialmus und Antisemitismus. Was das alles mit der amerikanischen Anwältin Brek Cuttler zu tun hat? Nun, natürlich führen alle kleinen Fäden am Ende zum großen roten Faden zusammen, über den ich natürlich nicht mehr verraten will. Dafür muss man das Buch schon selbst lesen.

Fazit:
James Kimmel behandelt eine durchaus gute Idee - das kann ich vor allem rückblickend und nach Auflösung des Buches sagen -, die mich aber leider doch nicht in erwartetem Maße angesprochen hat. Vielleicht war es zu viel Spiritualität für das allererste Buch im Jahr 2013, wer weiß. Trotzdem ist "Was danach geschah" angenehm und gut geschrieben und verdient sicherlich von jedem, der sich auch nur ein bisschen für diese Themen interessiert, eine eigene Chance, gelesen zu werden. Von mir gibt es 3 solide Blümchen für einen durchaus soliden Roman.


Aussehen: ♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥
Spannung: ♥♥♥
Humor: ♥♥
Schlüssigkeit: ♥♥♥
Originalität: ♥♥♥♥
Emotionale Tiefe: ♥♥♥
Schreibstil: ♥♥♥♥
Umsetzung: ♥♥♥


Meggies Neuzugänge #6

Hallo zusammen.
Heute gibt es vorerst zum letzten Mal einen solchen Post von mir. Die Bücher stammen alle noch aus dem alten Jahr, sind nur erst jetzt von Rebuy geliefert worden. In diesem Monat werde ich nämlich im Zuge einer meiner Challenges überhaupt kein Buch kaufen. Und auch im Februar nur so viel, wie ich in dem Monat auch gelesen habe. Mein SuB liegt jetzt irgendwo bei 150 und da ist es einfach mal angebracht erstmal die ganzen Schätze zu würdigen, die hier noch auf mich warten.
Aber einmal habe ich davor noch richtig zugeschlagen (:



Auf diesem Bild nicht zu sehen, weil ich es vergessen habe dazu zu legen, ist Splendor von  Anna Godbersen. Das Buch habe ich nachträglich noch zu Weihnachten bekommen.

Carolly Erickson - Die Lilie von Versailles. Das Tage Buch der Marie Antoinette
aris, 16. Oktober 1793: In der Nacht, in der die Gefangene Nummer 280 zum Schafott geführt und mit der Guillotine hingerichtet wird, hinterlässt sie in ihrer Zelle ein Tagebuch, das die Geschichte ihres dramatischen Schicksals erzählt: Die hochgeborene, aber einfach erzogene Habsburgerin wird mit fünfzehn Jahren Gemahlin des späteren Louis XVI. und mit neunzehn Jahren Königin von Frankreich. In ihrer Ehe findet sie keine Geborgenheit, der König ist ein exzentrischer Eigenbrötler. Marie Antoinette flüchtet sich in extravagante Feste und Moden und verbirgt ihre Einsamkeit hinter dem Prunk des Hoflebens von Versailles. Zu spät erkennt sie, dass diese Fassade brüchig ist. Ihr heimlicher Geliebter, der schwedische Diplomat Graf Fersen, riskiert sein eigenes Leben,um die königliche Familie zu retten, aber der Versuch, unerkannt in falschen Kleidern aus Frankreich zu entkommen, scheitert. Die folgenden Monate der Gefangenschaft sind eine Zeit grausamer Erniedrigung für Marie Antoinette. Carolly Erickson gelingt es brillant, der berühmten Königin eine Stimme zu verleihen und Hoffnungen, Ängste und Leid der Marie Antoinette lebendig zu schildern. Ein exzellenter historischer Roman über die Zeit der französischen Revolution.

Lesley Downer - Die letzte Konkubine
Die Suche einer mutigen Frau nach Liebe in einer freieren Welt Sachi ist elf, als sich ihr Leben für immer verändert. Das Mädchen mit der weißen Haut und den tiefgrünen Augen wird als Dienerin in den Palast des Shogun befohlen. Künftig lebt sie in der abgeschlossenen Welt des Frauenpalastes. Mit ihrer ungestümen Lebendigkeit erobert Sachi schließlich das Herz des jungen Shogun und steigt zu seiner ersten Konkubine auf. Doch die Macht des Herrschers ist bedroht und als eines Tages die kaiserlichen Truppen unerwartet angreifen, gelingt es Sachi in einer waghalsigen Aktion den brennenden Palast zu verlassen … Eine Reise in eine faszinierende, untergegangene Welt!

Kathryn Harrison - Die gebundenen Füße
Shanghai, 1878: Der kleinen May werden im Alter von zwei Jahren die Zehen gebrochen, denn die »Lotusfüße«  sollen nach altem Brauch ihren Heiratswert erhöhen. Aber May lässt sich ihre Eigenständigkeit nicht nehmen – auch nicht als sie ihren Körper verkaufen muss, um zu überleben … Der Beginn einer Reise vom Shanghai des ausgehenden 19. Jahrhunderts über London bis an die Riviera der 1920er Jahre.

Markus Heitz - Die Legenden der Albae. Vernichtender Hass
Die Albae Sinthoras und Caphalor sehen sich beinahe am Ziel ihrer dunklen Pläne: Das Geborgene Land, die Heimat der Zwerge, wird von der Armee aus Trollen, Barbaren und Albae erobert. Die Länder der verhassten Elben sind zum Greifen nahe. Aber bald schon schwindet der Halt unter den Verbündeten, und die Gier siegt über den Gehorsam. Dazu droht Sinthoras und Caphalor neues Unheil. Denn es erscheint ein unerwarteter, bezwungen geglaubter Feind vor dem Reich der Albae – während die besten Krieger im Geborgenen Land kämpfen und die Heimat der Albae dem Gegner nahezu schutzlos ausgeliefert ist …

Steven Erikson - Das Spiel der Götter 1. Die Gärten des Mondes
Für Sergeant Elster war stets klar, dass er dem malazanischen Imperium treu ergeben ist, egal wie schlecht er von seiner Herrscherin behandelt wurde. Auf ihren Befehl begibt er sich in die feindliche Stadt Darujistan, um deren Eroberung vorzubereiten. Doch als er und sein Trupp eintrifft, schwebt bereits die finstere Festung Mondbrut wie eine schützende Hand über der Stadt – und der Plan der Imperatrix zur Vernichtung Mondbruts kann sehr leicht auch Elster und seine Leute mit in den Tod reißen.

Hong Ying - Die Konkubine von Shanghai
Im Jahr 1907 - in China herrscht noch die Qing-Dynastie - wird Cassia, ein armes Waisenmädchen vom Land, von ihrem Onkel an ein berühmtes Bordell verkauft. Obwohl sie dem Schönheitsideal der Zeit widerspricht, wird sie zur Geliebten Meister Changs, des Anführers der gefürchteten Triade von Shanghai. Nach seiner Ermordung bleiben ihr zwei Wege: ein Leben in Demut und Selbstverleugnung, oder eines voller Prunk, Macht und Leidenschaft.

Rebecca Gablé - Das Lächeln der Fortuna
England 1360: Nach dem Tod seines Vaters, des wegen Hochverrats angeklagten Earl of Waringham, zählt der zwölfjährige Robin zu den Besitzlosen und ist der Willkür der Obrigkeit ausgesetzt. Besonders Mortimer, der Sohn des neuen Earls, schikaniert Robin, wo er kann. Zwischen den Jungen erwächst eine tödliche Feindschaft. Aber Robin geht seinen Weg, der ihn schließlich zurück in die Welt von Hof, Adel und Ritterschaft führt. An der Seite des charismatischen Duke of Lancaster erlebt er Feldzüge, Aufstände und politische Triumphe - und begegnet Frauen, die ebenso schön wie gefährlich sind. Doch das Rad der Fortuna dreht sich unaufhörlich, und während ein junger, unfähiger König England ins Verderben zu reißen droht, steht Robin plötzlich wieder seinem alten Todfeind gegenüber ...

Christopher W. Gortner - Die Tränen der Königin
Opulent und ergreifend: ein Roman über Johanna, die letzte Königin Spaniens Mit 13 Jahren erlebt Johanna von Kastilien die Vereinigung des Königreichs Spaniens unter ihren Eltern Isabella und Fernando mit. Intelligent, schön, und stolz auf ihre Herkunft kämpft Johanna gegen ihr Schicksal an, als sie als zukünftige Braut des Habsburgers Philip des Schönen auserwählt wird. Aber als sie in Flandern dem attraktiven und sympathischen Prinzen gegenübersteht schlagen ihre Gefühle um. Doch weiß sie noch nicht, dass dieser Mann, nicht nur die größte Liebe ihres Lebens sein wird, sondern auch ihre bitterste Enttäuschung-...

Claudia Ziegler - Die Favoritin des Königs
Der einzige Roman über die wahre Geschichte der Madame Pompadour Versailles 1745: Louis XV. ernennt Madame de Pompadour zu seiner offiziellen Mätresse. Ein Skandal am Königshof – ein Mädchen aus dem Volk gelangt in dieser Position zu Macht und Einfluss! Intrigen, Hass und Demütigungen bestimmen ihr Leben im goldenen Käfig Versailles. Doch sie ist bereit, für die Liebe einen hohen Preis zu bezahlen … • Die Geschichte einer starken Frau: vom Mädchen aus dem Volk zur berühmtesten Mätresse Frankreichs • Ein großer historischer Roman über Macht, Intrigen und die wahre Liebe • Jetzt mit Bonusmaterial: ein Spaziergang durch Paris auf den Spuren von Madame de Pompadour

Und was haltet ihr von den Büchern so? Habt ihr vielleicht selbst etwas davon gelesen?

Ich muss sagen ich war mit dem Zustand ganz zufrieden. Ich habe für acht Bücher bei Rebuy jetzt 22 Euro bezahlt udn da war ja auch noch der Versand dabei. Da kann man absolut nicht mekern. Nur sollte man Geduld haben. Ich hatte die Bücher nach Weihnachten bestellt und sie sind erst heute angekommen. Wobei das vielleicht auch an dem Nachweihnachtschaos liegen kann.

Liebe Grüße
Meggie

Bloggeburtstag & Gewinnspiel

Hallo ihr Lieben.

Nun ist es fast soweit. Der erste Bloggeburtstag von Licentia Poeticae rückt immer näher. Am 20. Januar 2012 habe ich den ersten Eintrag veröffentlicht. Damals war ich noch skeptisch, ob meine Rezensionen überhaupt irgendwen erreichen würden und inzwischen sind wir zu einer wirklich netten Gemeinschaft zusammengewachsen. Trotzdem freue ich mich noch immer wie ein Schneekönig über jedes neue Gesicht, das den Weg auf diese Seite findet.
Über den Sommer hatte ich ein ganz schönes Tief zu verbuchen. Die Uni hatte mir da irgendwie die Motivation zum Lesen und erst Recht zum Rezensieren genommen, doch zum Glück habe ich das Loch überwunden und mir dann auch gleich noch Verstärkung dazu geholt.
Auch Ivy ist jetzt schon eine ganze Weile mit von der Partie und wir beide hoffen, dass wir euch mit unseren Rezensionen hilfreiche Tipps und Einblicke geben und dass ihr euch gern unser Geschwafel hier durchlest.
Als Dankeschön für die Unterstützung und um den Geburtstag auch gebührend zu feiern, hatten wir euch gefragt, ob ihr gerne ein Gewinnspiel hättet. Da das Ergebnis der Umfrage recht deutlich war, haben Ivy und ich uns also auf die Suche nach tollen Neuerscheinungen gemacht, die wir an euch verlosen können.

Ich freue mich also euch nun mitteilen zu können, dass es zwei Gewinner geben wird. Jeder von uns sponsort ein Buch, das wir dann verlosen werden. Die wichtige Frage nun für euch: Was müsst ihr tun und was gibt es überhaupt zu gewinnen?

Die Gewinne

Wir haben zwei nagelneue Bücher ausgesucht, die erst noch erscheinen werden. Und zwar ~Trommelwirbel~

Spooky Little Girl. Ein Geist zum Verlieben von Laurie Notaro.

Lebst du noch oder spukst du schon?

Lucy hat eine richtige Pechsträhne: Erst platzt ihre Hochzeit, dann läuft sie vor einen Bus - und erwacht im näheren Jenseits. Und zwar in einer Geisterschule, in der unglücklich Verstorbene lernen, eine erfolgreiche Seele zu werden. Lucy gibt sich alle Mühe, denn ansonsten müsste sie die Ewigkeit als Geist in ihrem alten Zuhause verbringen. Wo ihr Ex-Verlobter offensichtlich bereits nach einem Ersatz für sie sucht. Himmel, was ist nur mit ihrem Leben passiert? Und warum, zum Teufel, scheint sie eigentlich niemand zu vermissen ...?


Der Stalker von Tania Carver

Suzanne Perry träumt, jemand ist in ihrem Schlafzimmer und berührt sie. Morgens findet sie ein Foto von sich, schlafend im Bett. Darunter die Worte: "Ich wache über Dich." Suzanne ist geschockt, doch die Polizei findet keine Spur von dem Stalker. Dann beginnt eine Mordserie an jungen Frauen. Polizei-Profilerin Marina ermittelt - und begegnet ihren schlimmsten Ängsten.





Was ist zu tun?

Zuerst einmal solltet ihr Leser unseres Blogs sein, da wir uns ja bei denen bedanken wollen, die uns so großartig unterstützen. Dabei gilt auch: Ihr könnt noch Leser werden und dann mitmachen, allerdings wäre es uns dann natürlich lieb, wenn ihr nicht nur via GFC oder Blog-Connect Leser werdet, um ein Buch abzustauben.
Dann solltet ihr uns einen Kommentar unter diesen Beitrag schreiben, in den ihr Folgendes schreibt:

- Den Namen unter dem ihr uns folgt.
- Einen kleinen Beitrag dazu, was ihr für Pläne und vor allem gute Vorsätze für das Jahr 2013 habt. Gibt es irgendwelche Highlights, auf die ihr euch freut, oder etwas, das ihr lieber aus dem Jahr streichen wollt?
- Dann könnt ihr uns natürlich auch mitteilen, ob es etwas gibt, das wir an unserem Blog noch verbessern könnten.

Für diese Aufgaben habt ihr von jetzt bis zum 20.01.2013 um 19 Uhr Zeit. Danach werden wir die Namen in eine Lostrommel werfen und zwei Namen ziehen. Ihr könnt natürlich wenn ihr mögt in eurem Kommentar einen Wunsch äußern, welches Buch ihr lieber hättet, entsprechend landet euer Name in dem passenden Lostopf. Danach sollten uns die Gewinner dann schnellstmöglich ihre Adressen zukommen lassen.

Wir hoffen, dass ihr Spaß an diesem Gewinnspiel haben werdet und euch die Bücher gefallen. Wir wünschen allen viel Erfolg und Glück und wünschen uns ein weiteres so tolles Jahr mit euch allen.
Liebe Grüße
Meggie & Ivy

BR - Antonia Michaelis - Der Märchenerzähler







Gebundene Ausgabe 
Erschienen am: 1. Februar 2011
Verlag: Oetinger
ISBN: 978-3789142895 
Seitenzahl: 446
Preis: 16,95€









Zitat:
"Und der Schnee, der im Winter aufs Dach fiel, fiel leise, leise und deckte das Haus zu, den Lehnstuhl, die Bücher, die Kinderstimmen, deckte Anna und Abel zu, deckte die Parallelwelt zu, und alles war endlich sehr, sehr still."

Inhalt:
Anna Leemann steht kurz vor dem Abitur, als sie das erste Mal bewusst von jemandem Notiz nimmt, der schon seit Ewigkeiten etliche Kurse mit ihr zusammen hat: Abel Tannatek, an der Schule besser bekannt als "der polnische Kurzwarenhändler". Das erste Mal seit er an ihre Schule gekommen ist fragt sie sich: Wer ist dieser Junge, der Drogen verkauft, den Deutsch-Leistungskurs verschläft und mit niemandem etwas zu tun zu haben scheint? Annas Neugier ist geweckt und obwohl Abel sich beständig dagegen wehrt, kann er doch nicht verhindern, dass Anna sich in sein Leben schiebt und Teil davon wird. Anna, die sehr behütet aufgewachsen ist, lernt eine ganz andere Welt kennen. Abel lebt mit seiner sechsjährigen Schwester Micha alleine in einer Plattenbausiedlung, seit ihre Mutter verschwunden ist. Lehrern, Sozialamt und Nachbarn erzählt er, sie sei verreist, damit man ihm Micha nicht wegnimmt, er selbst ist nämlich noch keine 18. All diese Ereignisse und Personen verflechtet er für Micha zu einem fantasievollen Märchen, dem Märchen der kleinen Klippenkönigin, das bald nicht mehr nur Michas, sondern auch Annas Geschichte wird. Doch nicht alle Märchen haben ein gutes Ende - wird der Märchenerzähler Anna zum Verhängnis?

Zum Buch:
Bei "Der Märchenerzähler" handelt es sich wieder einmal um ein Buch, das mir von verschiedenen Seiten aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis empfohlen wurde. Und es ist wieder einmal ein Buch, bei dem ich im Nachhinein wahnsinnig froh bin, mich darauf eingelassen zu haben.
Zu Anfang war ich ein wenig befremdet von der für eine 18-jährige doch etwas weltfremden Protagonistin Anna, aber man kommt als Leser schnell dahinter, dass das beabsichtigt ist. Anna sagt über sich selbst, dass sie in einer Seifenblase lebt, in einer behüteten Familie mit guten Noten und ambitionierten Zukunftsplänen. Auf der anderen Seite steht Abel, dessen Mutter verschwunden ist und der neben dem bevorstehenden Abitur für seine sechsjährige Schwester Micha sorgen muss. Die beiden leben in einer Plattenbausiedlung und Abel dealt mit Drogen, damit sie über die Runden kommen. Der Unterschied zwischen den beiden könnte kaum größer sein.
Entsprechend interessant wird die Geschichte, als diese beiden Welten aufeinander treffen. Anna, die Abel nie vorher bewusst wahr genommen hat, wird durch einen Zufall auf ihn aufmerksam und beginnt sich für die Welt außerhalb ihrer Seifenblase zu interessieren. Abel fasziniert sie, gerade weil er sich so sehr dagegen wehrt, sie in sein Leben einzulassen, weil er so wenig Vertrauen in andere Menschen hat, weil auf seinen Schultern eine solche Last ruht. Es hat mich richtiggehend gefesselt mitzuerleben, wie Abels sorgsam errichteter Schutzwall nach und nach bröckelt, wie Anna immer mehr über diesen Jungen erfährt, der niemandes Freund ist. Zwischen den beiden entspinnt sich ein zartes Band, dessen Entstehung so schön mitzulesen ist, dass man zwischendurch einfach mal nur verklärt seufzen möchte. Aber trotzdem ist es alles andere als kitschig - im Gegenteil! Anna und Abel werden immer wieder Steine in den Weg gelegt, von außen oder von sich selbst. Jedenfalls hat man zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte das Gefühl, das ganze würde sich zu einer Liebesschnulze entwickeln.
Neben der vorsichtigen und zarten Liebesgeschichte baut das Buch aber auch jede Menge Spannung auf. Bereits der Prolog hat bei mir einen merkwürdigen Beigeschmack hinterlassen und ich hatte während des ganzen Lesens genau das im Gefühl, was Abel Anna mehr als einmal sagt: "Das Märchen geht nicht gut aus." Man wartet beständig auf die große Katastrophe, dass das ganze Kartenhaus in sich zusammenfällt, dass alles eskaliert - und atmet dann erleichtert auf, wenn es doch noch nicht so weit ist. Denn man möchte unbedingt, dass es für Anna und Abel weiter geht. Wenn es nach mir ginge, hätte das Buch gut und gerne nochmal so viele Seiten haben können, einfach damit es nicht aufhört.
Mir wurde prophezeit, dass dieses Buch gehörige Nachwehen haben wird. Und tatsächlich war ich nach dem Ende selbst ein bisschen am Ende - "Der Märchenerzähler" gehört zu den Büchern, dir mich zum Weinen gebracht und einfach jede Menge Emotionen aufgewühlt haben.

Fazit:
Abel erzählt seiner Schwester Micha ein Märchen, während man selbst Abels und Annas eigenes Märchen verfolgt, mit ihnen bangt, sich mit ihnen freut, mit ihnen leidet. Es ist ein Buch, das nachdenklich macht. Eines, das nachhallt. Eines, das man nicht bis zum nächsten Monat schon wieder vergessen hat.
Fünf Blümchen für Antonia Michaelis' wirklich tollen Roman - und natürlich eine absolute Leseempfehlung!


Aussehen: ♥♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥
Spannung: ♥♥♥♥
Humor: ♥♥♥
Schlüssigkeit: ♥♥♥♥♥
Originalität: ♥♥♥♥♥
Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥♥
Schreibstil: ♥♥♥♥♥
Umsetzung: ♥♥♥♥♥


BR - Simon Borowiak - Du sollst eventuell nicht töten








Fest Gebunden
Erschienen am: 01.10.2012
Verlag: Knaus
ISBN: 978-3813505108
Seitenanzahl: 224 
Preis: 14,99 €








Zitat:
"Es war wie bei der stillen Post, nur nicht so unverfänglich wie auf einem Kindergeburtstag, wo aus "Sebastian frisst immer Torte" am Ende "Der Hahn findet keine Worte" wurde. Hier bei den Lövenichs gab man PARTY ein, und nach einer Runde kam TOTSCHLAG wieder raus. Oder INZEST oder MEUCHELMORD." (S. 157f.)

Inhalt:
Wie verwandelt man einen verpfuschten Totschlag in einen perfekten Mord? Neues Heim, neues Glück? Als Schlomo, der Hypochonder mit dem scharfen Blick, und Mendelssohn, sein blinder Freund mit dem Fledermaus-Radar, ihr neues Domizil in einer vornehmen Hamburger Villengegend beziehen, sind beide ganz verzückt von ihren Nachbarn. Und in der Tat: Ritchie, Laura, Katharina und das sehr, sehr hübsche Nesthäkchen Marvie erweisen sich als blitzgescheites Geschwisterquartett. Dumm nur: ein wurstförmiger, mit einem knödelnden Bass und unerschütterlichem Sendungsbewusstsein gesegneter Theaterarsch stört Schlomos zartes Werben um Marvies Gunst. Er ist ihr Freund, und auf einmal ist er tot. Da muss man sich zu helfen wissen.

Zum Buch:
An diesem Buch hat mich der Titel geködert. Eindeutig ein Kandidat für die Liste mit den genialsten Buchtiteln. Ganz ohne mir den Inhalt anzuschauen, allein aufgrund der Beschreibung, dass es sich um eine „rabenschwarze Komödie“ handle, habe ich das Buch ausgeliehen. Schon der Beginn des ersten Kapitels wartet dann mit viel Humor auf.
Zuerst wird am Anfang eines Kapitels immer knapp der Inhalt zusammengefasst und schließlich auch von einer Strichmännchenzeichnung aus Schlomos Feder untermalt. Man wartet so also das ganze Kapitel auf die Aufklärung, was wohl mit den Worten „durchgeweichter Held“ und „demographisch interessante Familie“ gemeint sein könnte. Durch diese kleinen, nicht ganz klar ausgedrückten Hinweise, wird also eher noch Spannung aufgebaut, anstatt sie, wie eigentlich bei einer solchen Zusammenfassung zu erwarten wäre, zu zerstören.
Auch ansonsten entwickelt sich die Geschichte recht turbulent dem Höhepunkt entgegen. Dem missglückten Mord folgt das Problem der Leichenentsorgung. Leider fiel danach für meinen Geschmack die Spannung genauso wie auch die Handlung etwas zu schnell zum Ende hin ab. Es scheint fast so, als hätte sich Borowiak keine Gedanken mehr darüber gemacht wie sein Buch enden soll. Mir zumindest hat das Ende nicht gefallen. Zumindest wirkte es etwas planlos nach dem tollen Höhepunkt der Geschichte.
Die Charaktere sind dafür mit sehr viel Feingefühl gestaltet worden und noch dazu besonders sympathisch aufgrund ihrer realen Gestaltung. Gerade die hypochondrischen Züge von Schlomo finde ich sehr gut getroffen und auch Mendelssohn ist sehr nett gestaltet. An sich konnte ich mich recht schnell in die Geschichte und ihre Personen hineinversetzen.
Was dem Buch gegen Ende an Spannung und Einfallsreichtum fehlt, macht es allerdings über die gesamte Handlung hinweg durch Humor weg. Durch den absolut gelungenen und unterhaltsamen Schreibstil des Autors, wird jeder Gedanke, den man als Schlomo miterlebt zu einer lustigen Geschichte und die Gespräche laufen oft in die seltsamsten Situationen, bei denen man sich nur noch schütteln möchte vor Lachen.
Auch wenn recht fraglich ist, ob dieses Verbrechen nun wirklich so einfach und ohne Folgen von statten gehen könnte – es grenzt ja nahezu an das perfekte Verbrechen – so ist die Geschichte doch nett erdacht und verfolgt von vorne bis zur letzten Seite einen roten Faden. Auch die Idee ist mir in dieser Form zumindest neu und sorgt für eine Menge Spaß und Lacher.

Fazit:
Spaß und gleichzeitig auch noch eine Mordgeschichte. Meiner Meinung nach eine unschlagbare Kombination. Simon Borowiak sollte man im Auge behalten und dieses Buch sollte man einfach kennen, wenn man es mit dem schwarzen Humor hat.

Aussehen: ♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥
Spannung: ♥♥♥
Humor: ♥♥♥♥
Schlüssigkeit: ♥♥♥ 
Originalität: ♥♥♥♥
Emotionale Tiefe: ♥♥
Schreibstil: ♥♥♥♥
Umsetzung: ♥♥♥♥


BR - Yann Martel - Life of Pi. Schiffbruch mit Tiger








Taschenbuch
Erschienen am: 12.11.2012
Verlag: Fischer
ISBN: 978-3596196982
Seitenanzahl: 381 
Preis: 9,99 €








Inhalt:
Piscine Molitor Patel, genannt Pi, wächst in Pondicherry Indien auf. Sein Vater ist Zoodirektor und seine Kindheit erscheint dem Jungen wie das Paradies, zwischen all den exotischen Tieren. Schon immer ist der Inder vom Glauben fasziniert und so ist er zugleich Hindu, aber auch Muslime und Christ. Das Leben scheint voller Freude und Abenteuer, doch schnell soll sich diese Idylle ändern.
Die Zeiten in Indien werden schlechter und die Ausgaben des Zoos sind zu hoch. Die Familie entschließt sich nach Kanada auszuwandern und die Zootiere an andere Tiergehege zu verkaufen. Zusammen mit einem Haufen an wilden Tieren macht sich die Familie auf dem Frachtschiff Tsimtsum auf den Weg. Mitten in der Nacht wird Pi wach. Der Frachter sinkt. Die Mannschaft scheint vollkommen von Sinnen und verfrachtet den Jungen auf ein Rettungsboot. Erst später merkt Pi, dass er keineswegs allein ist. Mit ihm an Bord: Ein Zebra mit einem gebrochenen Bein, ein Orang-Utanweibchen, eine hungrige Hyäne und ein 450 Pfund schwerer bengalischer Tiger. Ein Kampf um das Überleben beginnt, den Pi nur dann gewinnen kann, wenn er den Glauben und den Willen zu überleben niemals aufgibt.
Zum Buch:
Schon so lange gibt es dieses Buch und ich bin nie darauf aufmerksam geworden. Erst der Kinotrailer, den ich im Oktober bei der Vorstellung zu „Das Kind“ bewundern durfte, ließ mich auf die Geschichte aufmerksam werden. Danach erfuhr ich von der tollen Leserunde, die bei Lovelybooks anlässlich des Filmstarts veranstaltet werden sollte. Mein Dank geht noch einmal an die Veranstalter der Leserunde und an den Fischerverlag für die Zusendung dieses tollen Buches.
Auch wenn ich kein großer Fan von Neuauflagen mit Filmcover bin, was Bücher angeht, so finde ich die Neugestaltung des Buches doch recht gut gelungen, wenngleich mir auch das alte Cover wirklich gut gefallen hat. Allerdings war das alte Buch deutlich unscheinbarer als die Neuauflage, die mit kräftigen Farben und dem Tigerkopf direkt ins Auge fällt. Ob ich ohne den Film allerdings das Buch jemals in die Hand genommen hätte, kann ich nicht sagen.
Der Titel des Buches scheint zuerst etwas mit Mathe zutun zu haben, letztendlich sagt einem aber schon der deutsche Titel, der zugefügt wurde, dass es wohl nicht um die Zahl Pi geht, sondern um ein ganz anderes abenteuerliches Erlebnis, in dem wohl ein Tiger eine wichtige Rolle einnimmt.
Die Charaktere im Buch, die über den größten Teil der Geschichte ja nur Pi selbst und der bengalische Tiger Richard Parker sind, wurden von Yann Martel sehr liebevoll gestaltet und beschrieben. Trotz der doch wirklich unglaublichen Geschichte, gelingt es ihm, Pi nicht mit zu viel Talent zum Überleben auszustatten und auch dem Tiger seine natürlichen Instinkte zu lassen. Besonders die Spannungen und die innere Zerrissenheit werden sehr schön und deutlich ausgearbeitet und herausgestellt. Von der ersten Sekunde an habe ich mit dem Jungen mitgefiebert und ihm zugeredet nur nicht aufzugeben und noch ein bisschen länger durchzuhalten. Die Gefühlsbeschreibungen gingen mir persönlich sehr nah und machten es mir leicht in die Geschichte einzutauchen und die Tage und Empfindungen Pis mit zu durchleben.
Die Spannung innerhalb der Geschichte wird natürlich etwas dadurch gemindert, dass man am Anfang bereits weiß, dass Pi den Schiffbruch überlebt, doch die ganzen Höhen und Tiefen innerhalb der Handlungen sorgen trotzdem für genug Spannung und schließlich weiß man ja auch nicht was aus dem Tiger wohl werden wird.
Über Schlüssigkeit dieser Geschichte lässt sich wohl streiten. Schließlich tun ja auch die Männer am Ende genau dies. Sie hinterfragen die Geschichte und stellen sie als bloße Erfindung dar. Ob man nun glaubt oder nicht, was Yann Martel als wahre Begebenheit darstellt, sei dahingestellt, doch warum sollte es nicht so gehen? Wieso sollte man einen solchen Schiffbruch nicht überleben. Der Verlauf der Geschichte blieb übersichtlich und dabei durchaus schlüssig erzählt, wenn auch die Umstände, die zu mancher Handlung führten, etwas fragwürdig sein mögen.
Wie ich oben schon sagte habe ich mich sofort in den jungen Inder hineinversetzt und habe jedes Leiden mit ihm empfunden. Die emotionale Tiefe war also fast allgegenwärtig. Lediglich die langen Erklärungen über die Natur der Tiere oder die Religion und den Glauben des jungen Patel, sorgten für ein Auftauchen aus der Geschichte. Zumindest mir erging es so, dass ich diese Erklärungen eher als störend empfand. Auch der Schreibstil war zu Beginn des Buches für mich sehr gewöhnungsbedürftig. Die vielen kurzen Kapitel machen für mich das Lesen zwar immer leichter, doch haben mich die kurzen Abschnitte, die wohl Kapitel aus Sicht des Autors sind, sehr verwirrt und aus der Handlung gerissen.
Was mir auch recht negativ aufgefallen ist, sind die vielen Setzfehler in der Auflage. An vielen Stellen sind Buchstaben falsch. Meist steht ein „n“ anstelle eines „r“ oder umgekehrt. Solche Fehler sorgen oft für ein Stutzen und Stolpern im Lesefluss.
Fazit:
„Ein Buch, das sie zu Gott bekehrt.“ Das steht auf der Rückseite des Buches. Diesem Anspruch ist das Buch zumindest bei mir nicht gerecht geworden, doch dafür ist es eine herzzerreißende Geschichte über den Willen zu Überleben und den Glauben eines Jungen, der allen Widrigkeiten trotzt und in einem Tiger einen Verbündeten findet, mit dem er nie gerechnet hätte. Ein tolles Buch, das für jeden zu empfehlen ist, der sich gerne berühren lässt. Absolut großartig, sobald man die ersten Seiten der Beschreibungen überwunden hat.
Aussehen: ♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥
Spannung: ♥♥♥
Humor: ♥
Schlüssigkeit: ♥♥♥ 
Originalität: ♥♥♥♥
Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥
Schreibstil: ♥♥♥
Umsetzung: ♥♥♥♥


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