BR - Sebastian Fitzek - P.S. Ich töte dich








Broschiert
Erschienen am: 04. Oktober 2010
Verlag: Droemer
ISBN: 978-3426198971
Seitenzahl: 272
Preis: 6,99€








Dreizehn Zehn-Minuten-Thriller, so kündet das Cover. Das ist aber auch schon die einzige Gemeinsamkeit der dreizehn Kurz-Krimis, verfasst von namhaften Autoren wie beispielsweise Val McDermid, Jilliane Hoffman oder Markus Heitz, zusammengetragen von Sebastian Fitzek, der selbst eine großartige Geschichte beigesteuert hat - was mich diesmal auch vom altbewährten Rezensionsschema abweichen lässt. Die Stories sind teilweise wirklich sehr unterschiedlich, sowohl in den Themen, mit denen sie sich befassen, als auch in der Art und Weise, in der diese dann erzählt werden. Aber das ist ja auch gut so, schließlich will man mit jeder neuen Geschichte ein bisschen überrascht werden und keinen Abklatsch der vorigen finden.
Es ist schwierig, näher auf die einzelnen Stories einzugehen, ohne zu viel zu verraten und dem potenziellen Leser Überraschung und Spannung zu verderben. Aber vielleicht darf ich mich dazu hinreißen lassen, meine persönlichen Favoriten zu nennen.

Thomas Thiemeyer - Fehler im System: 
Aus der Ich-Perspektive debattiert der Mörder mit seinem Opfer über Realität und Fiktion, Traum und Wachsein und deren Abgrenzung zueinander. Der Monolog hat mich schwer beeindruckt und zum Nachdenken angeregt: Gibt es denn überhaupt eine klare Trennlinie zwischen Realität und Traum? Diese Kurzgeschichte zeigt, wie schnell sie verschwimmen kann.
Mein persönlicher Favorit aus der gesamten Sammlung!

Steve Mosby - Wünsche für Alison: 
Es war Alison, seine große Liebe, die ihm erklärt hat, dass man sich etwas wünschen dürfe, wenn man eine Wimper verliert. Jetzt sitzt sie völlig aufgelöst vor ihm, heiße Tränen laufen über ihre Wangen. Der Ich-Erzähler hat viele Wimpern-Wünsche für Alison ausgesprochen. Dass niemand Alison je wieder verletzen sollte. Dass Alison nie wieder weinen müsse. Und doch nehmen ihre Tränen jetzt kein Ende. Offenbar besaßen seine Wünsche für Alison nicht genug Magie, nicht genug Kraft, um die gegenwärtige Situation zu vermeiden...
Eine sehr berührende Story, die eine überraschende Wendung nimmt!

Markus Stromiedel - Das Haus auf dem Hügel: 
Der Mann ist sich sicher: Er hat in dem alten Herrenhaus einen Toten vor dem Kamin gefunden! Beklommen sucht er das Polizeirevier auf, um den Mord zu melden. Doch warum reagieren die Polizisten so merkwürdig nachsichtig? Und wohin zur Hölle ist der Tote verschwunden, als er mit den Beamten am Tatort ankommt? Getrieben von einer Mischung aus Angst und Neugier nimmt er es selbst in die Hand, herauszufinden was mit dem Toten geschehen ist.
Auch diese Story hatte einen überraschenden Turning Point, der sich mit jeder Seite deutlicher abzeichnete. Großartig geschrieben!

Natürlich waren auch ein paar Stories dabei, die ich persönlich als ein wenig platt und reizlos empfand, aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache. Mir haben die Psycho-Stories beispielsweise deutlich besser gefallen als die bloßen Ermittler-Stories, in denen die Handlung eines Thrillers einfach auf 15 Seiten komprimiert wurde.

Alles in allem gibt es vier Blümchen für Fitzeks Anthologie, die ich bedenkenlos jedem Thriller-Fan empfehlen kann!


Aussehen: ♥♥♥♥

Die anderen Bewertungspunkte sind bei 13 so unterschiedlichen Geschichten schlecht "allgemeingültig" auszufüllen, deswegen entfallen sie bei dieser Anthologie.

 

1 Kommentar :

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...