Fest Gebunden
Erschienen am: 01.10.2012
Verlag: Knaus
ISBN: 978-3813505108
Seitenanzahl: 224
Preis: 14,99 €
Zitat:
"Es war wie bei der stillen Post, nur nicht so unverfänglich wie auf einem Kindergeburtstag, wo aus "Sebastian frisst immer Torte" am Ende "Der Hahn findet keine Worte" wurde. Hier bei den Lövenichs gab man PARTY ein, und nach einer Runde kam TOTSCHLAG wieder raus. Oder INZEST oder MEUCHELMORD." (S. 157f.)
Inhalt:
Wie verwandelt man einen verpfuschten Totschlag in einen
perfekten Mord? Neues Heim, neues Glück? Als Schlomo, der Hypochonder mit dem
scharfen Blick, und Mendelssohn, sein blinder Freund mit dem Fledermaus-Radar,
ihr neues Domizil in einer vornehmen Hamburger Villengegend beziehen, sind
beide ganz verzückt von ihren Nachbarn. Und in der Tat: Ritchie, Laura,
Katharina und das sehr, sehr hübsche Nesthäkchen Marvie erweisen sich als
blitzgescheites Geschwisterquartett. Dumm nur: ein wurstförmiger, mit einem
knödelnden Bass und unerschütterlichem Sendungsbewusstsein gesegneter
Theaterarsch stört Schlomos zartes Werben um Marvies Gunst. Er ist ihr Freund,
und auf einmal ist er tot. Da muss man sich zu helfen wissen.
Zum Buch:
An diesem Buch hat mich der Titel geködert. Eindeutig ein Kandidat für die Liste mit den genialsten Buchtiteln. Ganz ohne mir den Inhalt anzuschauen, allein aufgrund der Beschreibung, dass es sich um eine „rabenschwarze Komödie“ handle, habe ich das Buch ausgeliehen. Schon der Beginn des ersten Kapitels wartet dann mit viel Humor auf.
An diesem Buch hat mich der Titel geködert. Eindeutig ein Kandidat für die Liste mit den genialsten Buchtiteln. Ganz ohne mir den Inhalt anzuschauen, allein aufgrund der Beschreibung, dass es sich um eine „rabenschwarze Komödie“ handle, habe ich das Buch ausgeliehen. Schon der Beginn des ersten Kapitels wartet dann mit viel Humor auf.
Zuerst wird am Anfang eines Kapitels immer knapp der Inhalt
zusammengefasst und schließlich auch von einer Strichmännchenzeichnung aus
Schlomos Feder untermalt. Man wartet so also das ganze Kapitel auf die
Aufklärung, was wohl mit den Worten „durchgeweichter Held“ und „demographisch
interessante Familie“ gemeint sein könnte. Durch diese kleinen, nicht ganz klar
ausgedrückten Hinweise, wird also eher noch Spannung aufgebaut, anstatt sie,
wie eigentlich bei einer solchen Zusammenfassung zu erwarten wäre, zu
zerstören.
Auch ansonsten entwickelt sich die Geschichte recht
turbulent dem Höhepunkt entgegen. Dem missglückten Mord folgt das Problem der
Leichenentsorgung. Leider fiel danach für meinen Geschmack die Spannung genauso
wie auch die Handlung etwas zu schnell zum Ende hin ab. Es scheint fast so, als
hätte sich Borowiak keine Gedanken mehr darüber gemacht wie sein Buch enden
soll. Mir zumindest hat das Ende nicht gefallen. Zumindest wirkte es etwas
planlos nach dem tollen Höhepunkt der Geschichte.
Die Charaktere sind dafür mit sehr viel Feingefühl gestaltet
worden und noch dazu besonders sympathisch aufgrund ihrer realen Gestaltung. Gerade
die hypochondrischen Züge von Schlomo finde ich sehr gut getroffen und auch
Mendelssohn ist sehr nett gestaltet. An sich konnte ich mich recht schnell in
die Geschichte und ihre Personen hineinversetzen.
Was dem Buch gegen Ende an Spannung und Einfallsreichtum
fehlt, macht es allerdings über die gesamte Handlung hinweg durch Humor weg. Durch
den absolut gelungenen und unterhaltsamen Schreibstil des Autors, wird jeder
Gedanke, den man als Schlomo miterlebt zu einer lustigen Geschichte und die
Gespräche laufen oft in die seltsamsten Situationen, bei denen man sich nur
noch schütteln möchte vor Lachen.
Auch wenn recht fraglich ist, ob dieses Verbrechen nun
wirklich so einfach und ohne Folgen von statten gehen könnte – es grenzt ja
nahezu an das perfekte Verbrechen – so ist die Geschichte doch nett erdacht und
verfolgt von vorne bis zur letzten Seite einen roten Faden. Auch die Idee ist
mir in dieser Form zumindest neu und sorgt für eine Menge Spaß und Lacher.
Fazit:
Spaß und gleichzeitig auch noch eine Mordgeschichte. Meiner Meinung nach eine unschlagbare Kombination. Simon Borowiak sollte man im Auge behalten und dieses Buch sollte man einfach kennen, wenn man es mit dem schwarzen Humor hat.
Spaß und gleichzeitig auch noch eine Mordgeschichte. Meiner Meinung nach eine unschlagbare Kombination. Simon Borowiak sollte man im Auge behalten und dieses Buch sollte man einfach kennen, wenn man es mit dem schwarzen Humor hat.
Aussehen: ♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥
Spannung: ♥♥♥
Humor: ♥♥♥♥
Schlüssigkeit:
♥♥♥
Originalität: ♥♥♥♥
Emotionale Tiefe: ♥♥
Schreibstil: ♥♥♥♥
Umsetzung: ♥♥♥♥
Allein der Titel klingt schon lesenswert :-)
AntwortenLöschenDas war ja auch der Grund warum ich es mitgenommen hatte xD Und es war tatsächlich eine nette Unterhaltung und vor allem Abwechslung so zwischendurch.
LöschenIch war leider sehr enttäuscht von dem Buch. Es hatte seine lustigen Momente, aber insgesamt war es mir zu anstrengend und die Kaltblütigkeit der anwesenden Charaktere beim "Mord" war mir dann echt zu viel :-(
AntwortenLöschenDas tut mir leid. Ich finds immer blöde, wenn ich Zeit an einem Buch verschwende, das mir dann so gar nicht gefallen hat am Ende.
LöschenDu hast natürlich Recht. Zu Beginn war es lustiger und das Ende fand ich ja auch sehr unspektakulär, wie ich oben schon geschrieben hatte. Mit der Kaltblütigkeit hatte ich jetzt weniger Probleme, aber ich lese ja auch gerne mal so einen richtig blutigen Thriller, vondaher bin ich da wohl abgehärtet.
Ich hoffe du hast dafür dann aber auch viele andere tolle Bücher gelesen.
Liebe Grüße
Meggie