Titel: Die Gabe
Reihe: Das Juwel
Autor: Amy Ewing
Genre: Dystopie
Seitenzahl: 400 Seiten
Preis: 16,99€
Hoffnung ist ein kostbares Gut, nicht wahr? [...] Und doch wissen wir sie erst zu schätzen, wenn sie fort ist.
Violet Lasting ist etwas Besonderes. Sie kann durch bloße Vorstellungskraft Dinge verändern und wachsen lassen. Deshalb wird sie auserwählt, ein Leben im Juwel zu führen. Sie entkommt bitterer Armut und wird auf einer großen Auktion an die Herzogin vom See verkauft, um bei ihr zu wohnen. Eine faszinierende, prunkvolle Welt erwartet sie. Doch das neue Leben fordert ein großes Opfer von ihr: gegen ihren Willen und unter Einsatz all ihrer Kraft soll sie der Herzogin ein Kind schenken. Ihre eigenen Gefühle und Interessen sind belanglos für den Plan ihrer Herrin. Und was ist dran an den Gerüchten, dass die Leihmütter die Geburt der Kinder nicht überleben? Je tiefer Violet nach der Wahrheit stochert, umso mehr gerät sie auch ins Schussfeld und wird zum Spielball der Reichen und Mächtigen.
Wie soll Violet in dieser Welt voller Gefahren und Palastintrigen bestehen?
Als sie sich verliebt, setzt sie nicht nur ihre eigene Freiheit aufs Spiel, sondern auch das Leben der Menschen, die ihr alles bedeuten.
Wie soll Violet in dieser Welt voller Gefahren und Palastintrigen bestehen?
Als sie sich verliebt, setzt sie nicht nur ihre eigene Freiheit aufs Spiel, sondern auch das Leben der Menschen, die ihr alles bedeuten.
Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich das Buch gelesen habe, doch da ich im Augenblick nicht wirklich viel anderes schreibe, habe ich mir vorgenommen einige Rezensionen nachzuholen, die ich zu anderen Zeitpunkten aufgeschoben habe. Inzwischen ist der zweite Band schon auf Deutsch erschienen, den ich auch schon zu einem guten Teil - in Englisch - bereits gelesen habe. Auch der dritte Band ist inzwischen schon erschienen und vermutlich werde ich auch den auf Englisch lesen.
Diese Aussage verrät zumindest schon einmal, dass mich die Geschichte von Amy Ewing soweit überzeugt hat, dass ich sie zu Ende lesen will.
Als ich das Cover gesehen habe, musste ich sofort an "Selection" denken. Natürlich ist das ja auch die Zielgruppe, die erreicht werden soll, aber mir gefiel "Das Juwel" deutlich besser. Bei "Selection" war mir alles zu viel. Es ist von der Geschichte her eine Mischung aus "Germanys Next Top Model" und dem "Bachelor" und das auf keinen Fall im positiven Sinne.
Auch im Juwel haben wir eine vom Luxus geprägte Welt und natürlich auch eine starke, weibliche Protagonistin, die vermutlich mit ihren Fähigkeiten deutlich über dem Durchschnittscharakter liegt. Die höfischen Intrigen haben die Geschichte für mich aber deutlich spannender gemacht. Außerdem konnte ich mich mit Violet deutlich mehr anfreunden als mit America. Sie leidet und sie erleidet auch Verluste. Natürlich ist sie am Ende in gewisser Weise stark und in einer Position, die vermutlich unnatürlich stark erscheint, aber es wirkte auch mich deutlich weniger übertrieben, als das hin und her von Americas Gefühlen.
Violet bricht auch zusammen und das macht sie deutlich authentischer. Die ganze Idee finde ich unglaublich spannend. Ob eine Protagonistin nun in allem die Beste sein muss, darüber lässt sich wohl streiten, aber durch einen spannenden Handlungsbogen und passende Sprache, kann ich darüber hinwegsehen. Das Buch endet mit einem ganz gemeinen Cliffhanger, der mich dazu getrieben hat das nächste Buch direkt auf Englisch zu kaufen. Es kamen dann einige andere Bücher dazwischen, weshalb ich es noch immer nicht durch habe, aber der Drang zu erfahren, wie es mit Violet und ihren Freunden weiter geht, hat deutlich überwogen.
Amy Ewing schafft es sehr gut eine spannende, aber auch prachtvolle Atmosphäre zu gestalten, in die man sehr schnell hineinfindet. Die Ich-Perspektive hat es mir etwas schwer gemacht und wirkte zwar ab und an etwas holprig, ist im Englischen aber tatsächlich deutlich besser geschrieben. Da empfinde ich es als gar nicht so aufgesetzt wie in der Übersetzung. Durch die Perspektive wird man als Leser sehr in Violets Empfinden gedrängt, was wiederum für Spannung und auch emotionale Tiefe sorgt. Für mich war die Geschichte gut zu lesen und die Kapitel hatten genau die richtige Länge und genug offene Enden, dass man die ganze Story ohnehin in einem lesen muss.
Amy Ewing hat eine spannende Welt mit höfischen Intrigen und genau der richtigen Portion Fantasy geschaffen. Ich bin gespannt wie es mit Violet und ihren Freunden weitergehen wird und hoffe, dass sie sich nicht der typischen Handlungen von Dystopien bedient, bisher empfand ich "Das Juwel" nämlich als erfrischend anders. Auch wenn an einigen Stellen kräftig aufgetragen wird, habe ich das Buch doch verschlungen und habe mich gut unterhalten gefühlt. Ich finde, es hat tatsächlich wenig mit "Selection" gemein und sticht im Gegenteil sogar heraus. Wer sich nach Prunk und Intrige sehnt, der sollte Amy Ewing eine Chance geben.
Aussehen: ♥♥♥♥♥
Spannung: ♥♥♥♥
Schlüssigkeit: ♥♥♥
Emotionale Tiefe: ♥♥♥
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