Wenn ich abends nach Hause komme, schaue ich hinter Türen und unter das Bett. Ich schließe hinter mir die Wohnungstür ab und stelle einen Stuhl davor. Ich habe diese Routine verinnerlicht. Lange habe ich gedacht, meine Angst käme daher, dass ich der Großstadt nicht gewachsen sei, weil ich in einem kleinen Dorf behütet groß geworden bin.
Erst jetzt verstehe ich, dass es ein Erbstück unserer Familie ist, diese Angst, die von einer Tochter zur nächsten vererbt wird.
("Die Mutter meiner Mutter" von Sabine Rennefanz, Seite 119)
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