veranstaltet von: Weltenwanderer & Schlunzenbücher
4. Was macht für euch eine gute Rezension aus? Was darf in keiner Rezi fehlen und was sollte auf keinen Fall rein?
1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?
"Kindeswohl" von Ian McEwan
Seite 121
2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
Religionen, moralische Prinzipien, auch ihre eigenen, waren wie Gipfel in einem dichtgefügten Gebirgszug, aus großer Entfernung gesehen: keiner eindeutig höher, wichtiger, wahrer als die anderen.
3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden? (Gedanken dazu, Gefühle, Zitat, was immer du willst!)
Es ist mal wieder eine dieser "wohlgemeinten Broschüren", wie Meggies Freund Bücher mit nicht einmal oder nur knapp 200 Seiten nennt, aber eine von denen, die mich einfach schon lange reizen. Im Prinzip seit "Kindeswohl" rausgekommen ist. Das Buch geht unglaublich gut in der Bücherei, ist praktisch ständig vorgemerkt und ich hab mich da einfach mal eingereiht, in die Reihe der Vormerker.
Und bis jetzt bin ich auch ganz zufrieden. Es geht viel um das Privatleben und die scheiternde Ehe der Richterin Fiona Maye, aber was mich eigentlich gereizt hat an der Geschichte ist auch endlich ins Rollen gekommen. Fiona muss nämlich darüber urteilen, ob sie einem am Leukämie erkranten 17-jährigen per gerichtlicher Anordnung Bluttransfusionen geben lassen soll, obwohl das gegen seinen Glauben und den seiner Eltern verstößt. Religion und Glaube, diese Überzeugung selbst bis in den Tod, hat in heutiger Zeit immer einen merkwürdigen Beigeschmack, weil es für viele von uns nicht mehr selbstverständlich ist bzw. in einigen Glaubensrichtungen auch stark missbraucht wird. Dennoch hat Adam, der Junge, der sich bei mir gerade im Gespräch mit Fiona befindet, etwas so faszinierend überzeugtes und unschuldiges an sich... dass ich einfach noch nicht absehen kann, wo Fionas Entscheidung hinlaufen wird und einfach unheimlich gespannt bin!
Was ich immer ganz schön finde ist, wenn eine Rezension tatsächlich nochmal mit einer kleinen Zusammenfassung des Plots in den Worten des Rezensenten beginnt. Klar, wir können alle den Klappentext lesen, aber oftmals sind Klappentexte so gewählt, dass sie gar nicht den Kern einer Geschichte berühren finde ich - und jemand, der das Buch schon gelesen hat, kann meiner Meinung nach einen viel fundierteren Umriss der Geschichte geben.
Es darf gerne gesagt werden das Buch fand er oder sie gut oder schlecht, aber es muss bitte immer auch begründet sein. "Ich mochte den Namen der Protagonistin nicht, deswegen war das ganze Buch kacke" find ich halt nicht sehr hilfreich.
Was ich nicht so mag ist, wenn auf Biegen und Brechen ALLE Punkte abgehandelt werden müssen. Es gibt nicht immer zu allen Aspekten bei jedem Buch was zu sagen, bei manchen sind einige Aspekte eben nicht zwingend erwähnenswert und das les ich dann auch nicht so gern. Mir ist wichtig, dass herausgestellt wird was positiv und was negativ aufgefallen ist - natürlich ohne Spoiler!
Lange Cover-Beschreibungen mag ich auch nicht, denn die meisten Rezensenten fügen ein Bild zu ihrer Rezension hinzu und dann kann ich es auch einfach sehen ;)
Wie sieht das bei euch aus? Was sind No-Gos? Was sind Must-Haves?
Liebe Grüße