Titel: Mr. Duckworth sammelt den Tod
Reihe: Mr. Duckworth #3
Autor: Tim Parks
Genre: Krimi
Verlag: Kunstmann
ISBN: 978-3-88897-932-3
Seitenzahl: 443 Seiten
Preis: 16,95€
ACHTUNG! TEIL 3 EINER REIHE! ENTHÄLT MÖGLICHERWEISE SPOILER ZU DEN VORHERIGEN TEILEN!
Morris Duckworth hat es geschafft. Ehrenbürger Veronas, Geschäftsführer einer erfolgreichen Unternehmens, seit über zwei Jahrzehnten mit der dritten Trevisan-Schwester Antonella verheiratet und Vater zweier Kinder. Er wird bewundert, ist reich und mit all seinen Verbrechen in der Vergangenheit davon gekommen. Doch Morris ist nicht bloß Geschäftsmann. Er ist auch ein Feingeist, ein leidenschaftlicher Kunstsammler und er hat eine beachtliche Sammlung zusammengestellt. Ihr zentrales Thema? Der Tod in seinen verschiedensten Formen. Morris neues Ziel? Eine Ausstellung zu diesem Thema in einem namhaften Museum kuratieren. Doch nicht jeder gönnt ihm den Erfolg. Einem Emporkömmling wie ihm werden immer Steine in den Weg gelegt. Doch die Hemmschwelle diese Steine aus dem Weg zu räumen ist bei Morris mit den Jahren deutlich gesunken. Für diese Ausstellung setzt er alles aufs Spiel - auch, dass ihm die letzten Jahrzehnte mit all ihren Missetaten um die Ohren fliegen.
Schon auf den ersten paar Seiten wusste ich wieder genau, warum ich diese Trilogie so liebe. Morris Duckworth ist selbstverliebt, egozentrisch und exzentrisch wie eh und je. Alles beim Alten? Überhaupt nicht! Als wollte Tim Parks der Zeit seit dem letzten Mr. Duckworth Roman Rechnung tragen (Erstveröffentlichung Teil 1: 1990, EVÖ Teil 2: 1995, EVÖ Teil 3: 2013), macht die Handlung seit dem Ende von Band 2 einen Sprung von gut 20 Jahren in die Zukunft. Nachdem er erst Massimina geliebt und getötet hat und ihre ältere Schwester Paola, mit der er sogar verheiratet war, ein ähnliches Schicksal ereilt hat, ist Morris nun mit Antonella verheiratet, der letzten und ältesten der drei Trevisan Schwestern. Die beiden haben zwei Kinder, eine Tochter, die sie Massimina genannt haben und einen Sohn namens Mauro, der leider nicht ganz Morris Vorstellungen entspricht. Trotzdem scheint alles perfekt zu sein. Die Ehe mit Antonella ist wenn auch nicht leidenschaftlich, so doch wenigstens harmonisch und stabil. Die Geschäfte der Firma laufen gut. Und kein Hahn bei der Polizei kräht mehr nach den Toten der Vergangenheit. Doch schnell merkt man, dass nicht alles Gold ist was glänzt. Als Mann in den 50ern hat Morris eine blutjunge Geliebte und auch sein Schwager, Antonellas erster Ehemann, ist nicht das letzte seiner Opfer gewesen.
Es war interessant Morris Duckworth am Ziel seiner Träume zu erleben. So hat er sich sein Leben seit Beginn der Trilogie immer vorgestellt. Nur um dann zu merken, dass es ihn nicht zu seiner Zufriedenheit ausfüllt. Morris ist ein Charakter, der mehr will, der mehr haben muss, immer.
Der letzte Teil der Mr. Duckworth Trilogie hat altbekannte Muster, mich an einigen Stellen aber auch verwirrt. Ich bin nicht ganz sicher ob es daran lag, dass ich das Buch in relativ kurzer Zeit lesen musste (es war in der Bücherei bereits von einem anderen Leser vorgemerkt, also musste es zu einem festen Zeitpunkt zurück sein), oder daran, dass es einfach etwas verwirrend war, aber einige Aspekte der Verschwörung sind mir bis zum Schluss nicht ganz klar geworden. Trotzdem war es wieder einmal ausgesprochen spannend und auch unterhaltsam zu lesen, wie Morris versucht seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
Mein persönliches kleines Bonbon des Buches war eindeutig wie der Autor Tim Parks sich selbst eingebunden hat: als englischen Schreiberling, der Italien wie Morris zu seiner Wahlheimat gemacht hat, und dem Morris sich abwechselnd verbunden fühlt oder ihm nackte Verachtung entgegen bringt. Immer mal wieder bezieht sich der Protagonist in Gesprächs- oder Gedankenfetzen auf diesen "Tom Parks" oder "Tim Parkes", wobei der Autor sich allein durch die Tatsache, dass niemand seinen Namen richtig zusammen bekommt, selbst aufs Korn nimmt. Morris schreibt ihm sogar eine E-Mail und erhält eine Antwort - einfach grandios, wie Tim Parks auf diese Weise mit seiner eigenen Figur in Kontakt getreten ist, schön in die Handlung eingebettet, nicht zu aufdringlich.
Ein würdiger, wenn auch an einigen Stellen etwas verwirrender, weil doch sehr komplexer Abschluss der Trilogie rund um Morris Duckworth. Er würde mir nie verzeihen, dass ich "nur" 4 Blümchen verteile, aber damit muss ich wohl leben. Er wird mir fehlen, so viel steht fest.
Es war interessant Morris Duckworth am Ziel seiner Träume zu erleben. So hat er sich sein Leben seit Beginn der Trilogie immer vorgestellt. Nur um dann zu merken, dass es ihn nicht zu seiner Zufriedenheit ausfüllt. Morris ist ein Charakter, der mehr will, der mehr haben muss, immer.
Der letzte Teil der Mr. Duckworth Trilogie hat altbekannte Muster, mich an einigen Stellen aber auch verwirrt. Ich bin nicht ganz sicher ob es daran lag, dass ich das Buch in relativ kurzer Zeit lesen musste (es war in der Bücherei bereits von einem anderen Leser vorgemerkt, also musste es zu einem festen Zeitpunkt zurück sein), oder daran, dass es einfach etwas verwirrend war, aber einige Aspekte der Verschwörung sind mir bis zum Schluss nicht ganz klar geworden. Trotzdem war es wieder einmal ausgesprochen spannend und auch unterhaltsam zu lesen, wie Morris versucht seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
Mein persönliches kleines Bonbon des Buches war eindeutig wie der Autor Tim Parks sich selbst eingebunden hat: als englischen Schreiberling, der Italien wie Morris zu seiner Wahlheimat gemacht hat, und dem Morris sich abwechselnd verbunden fühlt oder ihm nackte Verachtung entgegen bringt. Immer mal wieder bezieht sich der Protagonist in Gesprächs- oder Gedankenfetzen auf diesen "Tom Parks" oder "Tim Parkes", wobei der Autor sich allein durch die Tatsache, dass niemand seinen Namen richtig zusammen bekommt, selbst aufs Korn nimmt. Morris schreibt ihm sogar eine E-Mail und erhält eine Antwort - einfach grandios, wie Tim Parks auf diese Weise mit seiner eigenen Figur in Kontakt getreten ist, schön in die Handlung eingebettet, nicht zu aufdringlich.
Ein würdiger, wenn auch an einigen Stellen etwas verwirrender, weil doch sehr komplexer Abschluss der Trilogie rund um Morris Duckworth. Er würde mir nie verzeihen, dass ich "nur" 4 Blümchen verteile, aber damit muss ich wohl leben. Er wird mir fehlen, so viel steht fest.
Aussehen: ♥♥♥♥♥
Spannung: ♥♥♥♥
Schlüssigkeit: ♥♥♥
Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥
Schreibstil: ♥♥♥♥♥
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