BR - Lisa McMann - Sleep






Gebundene Ausgabe
Erschienen am: 03. Februar 2014
Verlag: Droschl
ISBN:  978-3854209508
Seitenzahl: 240
Preis: 19,00€








"Henry Feingold.", wiederholt Janie. Der Name klingt leer. Er hat keine Bedeutung für sie. Er klingt nicht so, wie sie sich den Namen ihres Vaters vorgestellt hat. 

Nackt durch die Stadt gehen? Aus einem Hochhaus stürzen? Den sexy Mitschüler küssen? All das hat die 17-jährige Janie schon erlebt. Und zwar in den Träumen anderer Leute, in die sie hineingezogen wird. Janie ist Traumfängerin. Dabei wäre sie am liebsten ein ganz normaler Teenager und würde gerne viel mehr Zeit mit ihrem Freund Carl verbringen. Doch dann erhält sie die Nachricht, dass ihr Vater im Koma liegt. Ihr Vater, den sie noch nie gesehen hat! Als sie ihn im Krankenhaus besucht, wird sie in seine wirren Komaträume gerissen und kann sich nur mit viel Mühe daraus befreien. Sie beginnt Nachforschungen anzustellen, um mehr über diesen fremden Mann zu erfahren. Bald stellt sich heraus, dass auch er ein Traumfänger ist! Kann er Janie helfen, dem Fluch zu entkommen, der auf den Traumfängern lastet? 

Das Cover des Taschenbuchs ist schlicht und in der Art und Weise der Vorgängerbände gestaltet. Es passt sich den anderen Teilen an und ist so gut als Teil der Reihe zu erkennen. Die Schlichtheit gefällt mir zwar, täuscht aber über den doch eher schlechten Inhalt hinweg. Der dritte Teil der „WAKE“-Trilogie von Lisa McMann setzt zeitlich kurz nach den Ereignissen von Band zwei an. Die Geschichte dreht sich diesmal hauptsächlich im Janies inneren Kampf um die Entscheidung, die sie zu fällen hat. Entweder ein Leben mit Carl, in dem sie geliebt wird, oder völlige Isolation, dafür kann sie ihr Augenlicht und die Funktion ihrer Hände behalten. Leider schaffte Lisa McMann nicht diese tiefgehende Zerrissenheit in irgendeiner Form zum Ausdruck zu bringen. Auf den wenigen Seiten entfalteten sich die Charaktere deutlich zu wenig und es konnte keine Tiefe aufgebaut werden. Es wirkte fast ein Wenig lieblos.
Der Schreibstil der Autorin war schon in den ersten beiden Büchern gewöhnungsbedürftig und so ist es auch dieses Mal wieder. Das Buch ist in Tage unterteilt und die Tage nochmal in verschiedene Uhrzeiten. Im Prinzip liest es sich wie ein Tagebuch, allerdings schaut man von außen auf das Geschehen, denn wir haben trotzdem einen auktorialen Erzählstil. Zwar gibt es durchaus großartige Bücher in solch einer Form, doch Lis McMann verpasst es ihren Erzähler auch einen Überblick schaffen zu lassen. Man erfährt nichts über die Umgebung oder die Personen, die handeln. So fühlt man sich als Leser beständig außenvor.
Die Protagonisten bleiben, wie auch in den ersten beiden Teilen leider sehr blass, weil sie einfach keinen Raum haben um sich zu entfalten. Janie kämpft mit sich selbst und vertraut sich auch niemandem an. Sie frisst alles in sich herein und wird dadurch ziemlich zickig und nervig. Zwar setzt die Autorin neue Akzente, indem auch Janies Mutter in den Mittelpunkt rückt, doch leider bleibt trotzdem alles eher angeschnitten und wirkt lieblos. 

Insgesamt knüpft der Band am alten Handlungsstrang an, doch leider haben sich auch die alten Schwächen wieder in das Buch geschlichen. Leider bleiben die Charaktere farblos und eindimensional und die Handlung eher pfad. Wer die ersten Bände gelesen hat, sollte sich auch den letztn vornehmen, ansonsten ist die Geschichte weniger zu empfeheln. 

Aussehen: ♥♥♥♥
 Charaktere: ♥
 Spannung: ♥♥
 Schlüssigkeit: ♥♥♥
 Originalität: ♥♥♥
 Emotionale Tiefe: ♥♥
 Schreibstil: ♥ 

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