Cassia und Ky Band 2
Gebundene Ausgabe
Erschienen am:
18.01.2012
Verlag: Fischer Jugendbuch
ISBN: 978-3841421449
Seitenanzahl: 458
Preis: 16,99 €
„Ihr Gesicht leuchtet
blass in der Dunkelheit des verlassenen Hauses. Irgendwo über uns weint der
Himmel, und ich denke an fallenden Schnee. Bilder, mit Wasser gemalt. Poesie,
zwischen Küssen gehaucht. Zu schön, um von Dauer zu sein.“
Cassia und Ky wurden von der Gesellschaft getrennt. Als
Aberration wurde Ky in die äußeren Provinzen geschickt. Angeblich holt einen
die Gesellschaft dort nach 6 Monaten wieder ab, doch niemand überlebt sechs
Monate in der Hölle. Bei den Angriffen sterben die Jungen, die dort ausgesetzt
werden, doch Ky ist nicht bereit zu sterben. Er will Cassia wiedersehen, um
jeden Preis.
Diese hingegen befindet sich in einem Arbeiterlager, ehe sie
danach ihre Arbeit beginnen soll. In der letzten Nacht ihres Aufenthalts fasst
sie einen Entschluss. Diese Nacht ist ihre letzte Chance Ky jemals
wiederzufinden. Als einige Mädchen abgeholt werden, begibt sie sich mit an Bord
des Flugschiffes und reist in die äußeren Provinzen, nur ist Ky bereits
verschwunden.
Eine Flucht beginnt, bei der sich beide schließlich finden,
um sich dann endlich am Ziel ihrer Reise, doch wieder zu verlieren.
Auch das zweite Buch hat als Cover erneut das Mädchen in der
Glaskugel, doch anstatt weiter darin zu sitzen, gefangen in der Gesellschaft,
durchstößt sie mit der Faust das Glas und befreit sich von der Umklammerung und
der Gefangenschaft. Sie bricht aus, flüchtet. So passen Cover und der deutsche
Titel des Buches wunderbar zum Inhalt des zweiten Bandes der Triologie.
Die Geschichte der Autorin reiht sich in den momentanen Boom
von Dystopie-Erzählungen ein und hat dabei doch ihre ganz eigene Welt. Es
werden ganz neue Ideen verarbeitet, ebenso wie die Grundvorstellungen einer
solchen „perfekten“ Gesellschaft aufgegriffen werden. Die Paarung und die ganze
Idee einer vollkommen geplanten Eheschließung ist mir zumindest neu, wohingegen
die Kontrolle durch die Regierung, in diesem Fall der Funktionäre, wohl eine
Erscheinung ist, die in einem solchen Buch nicht fehlen darf. Natürlich fehlt
diese Welt mit ihren Regeln auch nicht im zweiten Band. Allerdings bekommt die
Perfektion immer mehr Risse und man erhält erste Einblicke hinter die
Gesellschaft und erhält mehr Informationen über die Erhebung.
Die Autorin Ally Condie hat sich im zweiten Band ihrer Reihe
dazu entschieden nicht nur Cassias Geschichte zu erzählen. Immerhin ist sie von
Ky getrennt und so wechseln in den Kapiteln abwechselnd Cassia und Ky ihre
Ich-Perspektive und man erfährt aus ihrer Sicht direkt alles über ihre Gefühle
und Erlebnisse. Etwas, das ich persönlich sehr positiv finde, da man so einen viel
breitgefächerten Rahmen der Geschichte zu Gesicht bekommt. Außerdem bleibt die
Spannung so deutlicher erhalten, weil man bei einem schockierenden Ende eines
Kapitels erst das Kapitel des anderen noch lesen muss.
Wie auch im ersten Band werden die Gefühle mit sehr viel
Liebe und Herz erzählt und beschrieben und versetzen einen selbst immer wieder
in einen ähnlichen Gemütszustand. Allerdings ist die Welt außerhalb der
Gesellschaft rauer und härter und so sind auch die Worte oftmals weniger weich
und fließend wie vielleicht noch im ersten Band. Auch die Orte werden liebevoll
beschrieben, so dass man sie sich gut vorstellen kann. Dabei ist zwar eine
Liebe fürs Detail zu erkennen, diese ist allerdings ausgewogen und behindert so
nicht den leichten Lesefluss, den die gewählten Worte entfachen. Auch die länge
einzelner zusammenhängender Abschnitte ist gut gegliedert und bietet einem so
die Möglichkeit immer mal wieder ein paar Seiten zu lesen, wenn man gerade Zeit
dafür hat. In der Mitte des Buches hatte ich dann allerdings trotz kurzer
Abschnitte und leichtem Lesefluss einen Durchhänger. Das lag vor allem an der
Charakterentwicklung von Cassia und an der Geschichte. Dass sie sich finden
würden war wohl recht klar und immerhin verlieren sie sich auch noch wieder,
ehe das Buch endet, doch die Sache, dass Cassia plötzlich immun ist gegen
Tabletten, die einen eigentlich töten, war für mich dann doch einfach eine
Portion zu viel. Ab da war die Geschichte für mich unglaubwürdig und irgendwie
auch wieder zu sehr klischeebehaftet.
Trotzdem haben mich gerade die malerischen Worte der Autorin
dazu bewegt trotzdem weiterzulesen. Zumal ein Jugendbuch sich ja auch immer
recht schnell lesen lässt.
Viele neue Fragen werden aufgeworfen. Gerade am Ende, wo die
Handlung sich enger ballt. Es gibt kaum Antworten auf offene Fragen, dafür aber
eine Menge neuer Fragen gerade auch bezüglich von außenstehenden Charakteren,
die in diesem Band kaum eine Rolle gespielt haben. Das allein sorgt wohl dafür,
dass ich den letzten Band auch noch irgendwann lesen werde, um zu sehen was
sich Ally Condie als Ende überlegt hat. Leider befürchte ich, dass dieses zu sehr
den ganzen anderen Jugendbuch Dystopien ähneln wird. Trotzdem hat das Buch dann
immer noch seinen herausragenden Schreibstil, den meiner Meinung nach kaum ein
anderes Jugendbuch vorweisen kann.
Eine nette und solide Fortsetzung des ersten Bandes, die ab
der Mitte etwas schwächelt, aber mit dem Ende dafür sorgt, dass man wohl den
dritten Band auch unbedingt noch lesen möchte. Alles in allem ein lesenswertes
Buch, das aber absolut kein Muss ist.
Aussehen: ♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥
Spannung: ♥♥♥
Humor: ♥
Schlüssigkeit: ♥♥♥
Originalität: ♥♥
Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥
Schreibstil: ♥♥♥♥♥
Mir hat der erste Teil richtig gut gefallen. Deswegen musste ich gleich den zweiten kaufen ^-^ Ich freu mich schon drauf!
AntwortenLöschenLG♥
Danach wollte ich das auch unbedingt weiter lesen. Mal sehen. Jetzt hab ich so viel anderes gerade, was ich lesen will. Aber ich wünsche dir viel Spaß <3
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