Hallo ihr lieben Leseratten,
vielleicht habt ihr euch schon mal gefragt wo plötzlich all
die ganzen tollen neuen Bücher in meinem Regal herkommen und wieso mein SuB
eigentlich immer nur größer und nicht kleiner wird. Falls nicht werdet ihr die
Antwort jetzt trotzdem bekommen, denn ich werde heute mal ein bisschen aus dem
Nähkästchen angehender Buchhändler plaudern.
Schon nach der Buchmesse hatte sich mein Vorrat an Lektüre
für die Freizeit drastisch gesteigert, doch dann gibt es da noch etwas ganz
anderes, sehr gefährliches, das auf den Namen „Verlagsabend“ hört. Natürlich
kann ich auch jeder Zeit so die Vertreter der einzelnen Verlage anschreiben und
um Leseexemplare bitten, die mir dann in vielen Fällen als E-Book direkt per
Mail zugesandt werden, doch da ist die Gefahr gar nicht so groß, denn meist
schaue ich die Vorschauen durch, überfliege immer mal ein bisschen die Themen
der neuen Bücher oder lasse mich von einem Cover gefangen nehmen und informiere
mich dann mehr über das entsprechende Buch, aber ich finde gar nicht unbedingt so
viele Bücher, die ich unbedingt lesen möchte.
Was ist an einem Verlagsabend anders, fragt ihr euch nun
vermutlich, denn immerhin ziehen die Vertreter da normalerweise ja keine
anderen Bücher aus dem Hut, als ich sie nicht schon in den Vorschauen gesehen
hätte.
Um den Unterschied zu verstehen erkläre ich am besten Mal
den Ablauf eines solchen Abends.
Zu abgemachtem Zeitpunkt trudeln nach und nach die
Buchhändler ein. Entweder wird das Ganze in einer örtlichen Lokalität
veranstaltet oder in einer unserer Filialen. Es sind dann immer bestimmte
Verlage, die einladen. Diese Woche war ich zum Beispiel bei einem Abend von
Bastei Lübbe dabei.
Vom Verlag wird für ausreichend Getränke gesorgt und es gibt
auch Essen. Im Restaurant dann entweder das dort vorhandene Buffet oder eben
ein Gericht von der Karte, das man sich selbst aussucht. In der Filiale wurde
zuletzt Pizza vorab bestellt, so dass dann alle erst mal gemütlich zusammen
essen und man ein Wenig plaudert.
Danach geht es an den Arbeitsteil des Abends. Die Vertreter
blättern mit den Buchhändlern zusammen die Vorschauen durch, zeigen einige
Bücher, die im neuen Programm erscheinen und erzählen ganz viel zu den Geschichten
und Autoren. Leider hat das auf mich dann meist die Wirkung: DIESES BUCH MUSS
ICH LESEN! Das fatale: Jeder bekommt einen Zettel, auf dem er quasi alles
eintragen kann, was er als Leseexemplar haben möchte. Meist kann man da dann
sogar entscheiden, ob man das gedruckte Buch oder das E-Book haben möchte. Man
bekommt dann also sogar am Ende ein hübsches Packet mit ganz vielen Büchern. Die
Vertreter haben es meist ziemlich gut drauf zumindest mir das Gefühl zu geben,
dass ich sooo viele von den Büchern unbedingt lesen muss. Deshalb wächst der
SuB auch beständig weiter.
Als kleines I-Tüpfelchen bringen die Vertreter meist dann
auch noch ein paar Bücher als Leseexemplar direkt mit, so dass man sich vor Ort
direkt auch bedienen kann. Meist gibt es dazu noch eine hübsche Tragetasche,
die entweder zum Verlag passt oder ein bestimmtes Motiv einer der Novitäten
zeigt.
Diese Abende gibt es dann quasi immer wenn das neue Programm
erscheint. Gerade im Moment machen die Verlage das für das Frühjahrsprogramm
und da ich als Auszubildende ja noch in alle Abteilungen der Buchhandlung
komme, sind für mich natürlich auch alle Verlage irgendwie wichtig, weil ich
mich überall auskennen sollte. Aus diesem Grund warten nächsten Monat auch noch
Abende für Kinder- und Jugendbücher auf mich und im April der große
Belletristikabend von Random House. Da freue ich mich auf jeden Fall schon sehr
drauf.
Zwar bekomme ich für die Stunden die ich da quasi auch mit
Arbeit verbringe keine Überstunden aufgeschrieben, aber bei dem, was dabei
rausspringt, ist das absolut zu verschmerzen oder was meint ihr?
Damit ihr mal eine Vorstellung davon habt, wie die Ausbeute
eines solchen Abends aussehen kann zeige ich euch hier mal was ich am Mittwoch
erbeutet habe:
Einen schönen Restabend wünsche ich euch noch,
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