Titel: Wer die Lilie träumt
Reihe:Raven Boys Zweiter Teil
Autor: Maggie Stiefvater
Genre: Jugend Fantasyroman
Verlag:Script5
ISBN: 978-3839001547
Seitenzahl: 528 Seiten
Preis: 18,95 €
Wir alle haben Geheimnisse. Wir sind ihre Bewahrer oder diejenigen, vor denen sie bewahrt werden. Geheimnisse und Kakerlaken - mehr wird am Ende nicht von uns übrig bleiben.
Dies ist der zweite Teil der Raven Boys Reihe von Maggie Stiefvater. Wer den ersten Band nicht gelesen hat, sollte das zuerst nachholen, da diese Rezension eventuelle Spoiler enthält.
Mit jedem Tag, den Blue mit Gansey verbringt, fällt es ihr
schwerer, sich nicht in ihn zu verlieben – obwohl sie weiß, dass ein Kuss von
ihr der Grund für seinen nahen Tod sein könnte. Sie ist fasziniert von seiner
leidenschaftlichen Suche nach dem verschwundenen König Glendower, und in der
knisternden Hitze des Sommers kommen Blue, Gansey und die Raven Boys diesem
Ziel immer näher. Vor allem Ronans Fähigkeit, Gegenstände aus seinen Träumen in
die reale Welt zu bringen, lässt die Lösung greifbar werden. Doch das Spiel mit
der Traumwelt ist gefährlich und Blue und ihre Freunde sind nicht die Einzigen,
die sich ihre Wünsche herbeiträumen wollen. Von ganz unerwarteter Seite treten
neue Menschen in das Leben der vier, während andere immer mehr verblassen. Die
Leylinie ist erschöpft und Cabeswater nicht mehr auffindbar. Nicht nur Adam merkt,
dass etwas nicht stimmt. Schließlich kommt es zu einigen Eskalationen und Ronan
erfährt, was die Linie so sehr belastet, als er bei einem Straßenrennen mehr
als nur sein eigenes Leben aufs Spiel setzt.
Natürlich musste ich nach dem Ende des ersten Bandes auch
den zweiten Lesen. Mir sind erneut einige Dinge aufgefallen, die mich an dem
Schreibstil der Autorin stören und weshalb es auch so lange gedauert hat, bis
ich das Buch überhaupt durch hatte, doch darauf werde ich gleich noch eingehen.
Das Cover passt zwar eigentlich ganz gut zu dem anderen,
aber irgendwie mochte ich das vom ersten Teil doch lieber. Natürlich sind die
Lilien passend zum Titel des Buches, doch sie fügen sich für mich nicht ganz so
schön mit dem Grün zusammen, wie es die Äste und Bäume auf dem ersten getan
haben. Nichtsdestotrotz kann man schnell erkennen, dass das Buch zu der
gleichen Reihe gehört und das ist bei solchen Reihen ja meist die Hauptsache.
Entsprechend hätte ich es mir wohl allein deshalb schon gegriffen.
Die Charaktere haben in diesem zweiten Teil noch mehr Tiefe
bekommen und einiges mitmachen müssen. Gerade Ronan musste vieles erleiden und
man hat richtig gemerkt, wie ihn das auch beeinflusst hat. Ohnehin nimmt sich
Maggie Stiefvater sehr viel Raum für die Entwicklung ihrer Charaktere. Es gibt
selten Momente, in denen man als Leser das Gefühl hat irgendetwas verpasst zu
haben. Ich zumindest habe mich nie wirklich fragen müssen wieso ein Charakter
nun plötzlich auf eine bestimmte Art und Weise handelt. Auch die Figuren, die
neu in die Geschichte geworfen wurden, erhielten ihren Platz in der Handlung
und sogar eigene Hintergründe, die mehr und mehr aufgedeckt wurden. Dabei
standen die neuen Figuren auch nicht einfach neben dem Rest der Handlung,
sondern wurden sehr gut in die Geschichte eingewoben und haben sogar für einige
Überraschungen gesorgt. Am Anfang empfand ich den grauen Mann als ziemliche
Störung der Handlung, die ich eigentlich weiter verfolgen wollte, doch mit
jeder weiteren Information, die man über ihn bekam, wurde er interessanter und
nahm am Ende sogar eine sehr bedeutende Rolle ein.
Die Geschichten von Maggie Stiefvater waren für mich bis
jetzt immer spannend und sehr emotional und so ist es auch mit Wer die Lilie
träumt wieder. Dadurch, dass sie sich wirklich mehrere Teile nimmt, um ihre
Geschichte zu entfalten, hat man nie das Gefühl, dass alle Ereignisse zu
schnell hinter einander passieren oder die Zeit irgendwie künstlich verkürzt
ist. Es passt alles in das größere Ganze und man kann sich auch nicht mit dem
zweiten Band zufrieden geben. Gerade gegen Ende häufen sich dann die schockierenden
Ereignisse doch etwas und der Epilog bleibt schließlich so offen, dass ich nun
schon auf den nächsten Band hin fiebere.
Allerdings sorgt dieser Schreibstil der Autorin auch dafür,
dass die Handlung sehr gestreckt ist und es viele Einschübe gibt, die sicher
für die Entwicklung der Charaktere von Bedeutung sind, es mir aber sehr schwer
gemacht hat wirklich fließend durch das Buch zu kommen. Das war mir auch schon
im ersten Teil aufgefallen. Es gibt so viele kleine Nebenszenen, dass es
manchmal etwas langatmig wirkt, was wohl der Nebeneffekt dabei ist, dass sie
ansonsten alles so ausführlich beschreibt und damit die Entwicklungen wirklich
auch greifbar sind.
Insgesamt war es eine sehr spannende und gut durchdachte
Fortsetzung, welche Lust auf mehr gemacht hat und sicher etwas für jeden Fan
von Maggie Stifvater ist. Ich bin mir aber auch recht sicher, dass die Reihe
andere Leser von Jugend Fanatsy überzeugen kann, weil die Charaktere einfach so
liebevoll gestaltet wurden. Deshalb bekommt das Buch von mir auch vier
Blümchen.
Aussehen: ♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♥
Spannung: ♥♥♥♥
Schlüssigkeit: ♥♥♥
Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥
Schreibstil: ♥♥♥
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