Titel: Verdorbenes Blut
Reihe: -
Autor: Geoffrey Girard
Genre: Thriller
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 978-3785761090
Seitenzahl: 496 Seiten
Preis: 14,99 €
Schmerz. Blut. Tod. Die Werke dieses hübschen Jungen.
Theodore.
Doch wie aus seiner Akte hervorging, hatte er noch schrecklichere Dinge getan.
Oder besser, seine DNA. Sein Original.
Shawn Castillo, ehemaliges Mitglied einer Eliteeinheit des Militärs und längst aus dem aktiven Dienst ausgeschieden, wird für eine ganz besondere Mission reaktivier, unter der Hand und top secret, versteht sich. In einem Therapiezentrum für verhaltensauffällige Jugendliche hat es einen Zwischenfall gegeben. Eine Handvoll Jungs ist ausgerissen. Ihre Namen sind Ted Bundy, Jeffrey Dahmer, Dennis Rader - und sie sind genetische Kopien der berüchtigsten Serienmörder, die es je gegeben hat. Doch Shawn begreift erst, als er am "Tatort" steht und das Massaker sieht, das die Jungen bei ihrer Flucht angerichtet haben. Das hier ist mit Abstand eines der abscheulichsten Forschungsprojekte, die das Militär je finanziert hat. Doch seine Aufgabe ist nicht, moralisch zu verurteilen, sondern die entlaufenen Klone wieder einzufangen, bevor sie noch mehr Unheil anrichten und damit auf sich aufmerksam machen. Und dabei erhält er unerwartete Hilfe, nicht nur von seiner Ex-Freundin Kristin, sondern auch vom Adoptivsohn des Projektleiters, dessen amtlicher Name laut Akte Jeffrey Dahmer/82 ist.
Was für ein krankes Szenario! Das Militär steckt Milliarden in eine geheimes Forschungsprojekt zum Klonen, um perfekte Kampfmaschinen heranzuzüchten. Und was eignet sich für diese Versuche besser als die DNA von Männern, die ohne Gewissen und Reue die fürchterlichsten Gewaltverbrechen begangen haben? In Zeiten von moralischen Gewissenskonflikten und Kriegsdienstverweigerern investiert das Militär also Zeit und Unsummen in Experimente, an deren Ende der Supersoldat stehen könnte, frei von Zweifeln, frei von Angst, der einfach tut wozu er geschaffen wurde: den Feind vernichten.
Allein die Idee fand ich schon ziemlich gruselig, aber eben auf die spannende Art gruselig (natürlich auch nur, weil es sich nur um Buch handelt, in der Realität kann ich gut und gerne auf Supersoldaten-Serienmörder-Klone verzichten!), sodass "Verdorbenes Blut" ganz oben auf meiner Wunschliste rangierte, als es auf Weihnachten zuging. Und meine Tante hat es mir dann auch tatsächlich geschenkt mit den Worten "Was liest du wieder für blutiges Zeug?".
Ob er sich näher mit dem Thema beschäftigt oder ob es einen einfach nicht interessiert, jeder von uns hat schon mal Namen wie Ted Bundy, Jeffrey Dahmer oder Charles Manson gehört. Geoffrey Girard hat sie zu neuem Leben erweckt und zwar in den Körpern von Teenagern, die systematisch durch das extra für sie arrangierte selbe Leben und Umfeld gehen mussten, das ihre Originale durchgemacht hatten. So wollen die Forscher herausfinden, ob diese Veranlagung genetisch bedingt ist oder wie viel Rolle eben doch die Umwelteinflüsse spielen, wofür sie eine Gruppe von Klonen eben wie gesagt quälen, während die andere ein vermeintlich liebevolles zu Hause bekommen.
Mit Shawn hat Girard einen sehr sympathischen Protagonisten geschaffen, der hin und her gerissen ist zwischen seinem Pflichtgefühl, dem Bedürfnis wieder etwas für sein Land zu tun, nachdem er als dienstuntauglich aus dem aktiven Dienst entlassen wurde, und seinem Gewissen. Obwohl er gesehen hat, was diese Jungen angerichtet haben, hat er Skrupel sie einfach umzubringen oder der Forschungseinrichtung zurückzugeben, wo sie nur noch "liquidiert" werden sollen. Er hat mit einigem zu kämpfen, den Nachwehen eines Kriegstraumas und einer gescheiterten Beziehung, aber dabei wirkt er zu keinem Zeitpunkt pathetisch oder nervig, was ja leider doch häufiger passiert, wenn Charaktere sich in ihrem Selbstmitleid ergehen. Und noch dazu ist es Girard meiner Meinung nach gelungen, eine ganz feien Saite in meinem Inneren anzuschlagen, was die Beziehung zwischen Jeff und Shawn angeht. Anfangs nur ein weiterer Klon, aus dem er Informationen rauskriegen könnte, muss Shawn nach und nach einsehen, dass Jeff auch nur ein Junge ist. Und zwar einer, der genauso in diese Sache reingeschlittert ist wie er selbst - und der helfen möchte. Obwohl die Situation zwischenzeitlich wirklich ausweglos erscheint, hab ich nicht anders können als mir durchgängig zu wünschen, dass wenigstens Jeff und Shawn halbwegs aus der Nummer raus kommen. Die Auflösung kam ein wenig abrupt, war für mich aber auch sehr zufriedenstellend.
Allein die Idee fand ich schon ziemlich gruselig, aber eben auf die spannende Art gruselig (natürlich auch nur, weil es sich nur um Buch handelt, in der Realität kann ich gut und gerne auf Supersoldaten-Serienmörder-Klone verzichten!), sodass "Verdorbenes Blut" ganz oben auf meiner Wunschliste rangierte, als es auf Weihnachten zuging. Und meine Tante hat es mir dann auch tatsächlich geschenkt mit den Worten "Was liest du wieder für blutiges Zeug?".
Ob er sich näher mit dem Thema beschäftigt oder ob es einen einfach nicht interessiert, jeder von uns hat schon mal Namen wie Ted Bundy, Jeffrey Dahmer oder Charles Manson gehört. Geoffrey Girard hat sie zu neuem Leben erweckt und zwar in den Körpern von Teenagern, die systematisch durch das extra für sie arrangierte selbe Leben und Umfeld gehen mussten, das ihre Originale durchgemacht hatten. So wollen die Forscher herausfinden, ob diese Veranlagung genetisch bedingt ist oder wie viel Rolle eben doch die Umwelteinflüsse spielen, wofür sie eine Gruppe von Klonen eben wie gesagt quälen, während die andere ein vermeintlich liebevolles zu Hause bekommen.
Mit Shawn hat Girard einen sehr sympathischen Protagonisten geschaffen, der hin und her gerissen ist zwischen seinem Pflichtgefühl, dem Bedürfnis wieder etwas für sein Land zu tun, nachdem er als dienstuntauglich aus dem aktiven Dienst entlassen wurde, und seinem Gewissen. Obwohl er gesehen hat, was diese Jungen angerichtet haben, hat er Skrupel sie einfach umzubringen oder der Forschungseinrichtung zurückzugeben, wo sie nur noch "liquidiert" werden sollen. Er hat mit einigem zu kämpfen, den Nachwehen eines Kriegstraumas und einer gescheiterten Beziehung, aber dabei wirkt er zu keinem Zeitpunkt pathetisch oder nervig, was ja leider doch häufiger passiert, wenn Charaktere sich in ihrem Selbstmitleid ergehen. Und noch dazu ist es Girard meiner Meinung nach gelungen, eine ganz feien Saite in meinem Inneren anzuschlagen, was die Beziehung zwischen Jeff und Shawn angeht. Anfangs nur ein weiterer Klon, aus dem er Informationen rauskriegen könnte, muss Shawn nach und nach einsehen, dass Jeff auch nur ein Junge ist. Und zwar einer, der genauso in diese Sache reingeschlittert ist wie er selbst - und der helfen möchte. Obwohl die Situation zwischenzeitlich wirklich ausweglos erscheint, hab ich nicht anders können als mir durchgängig zu wünschen, dass wenigstens Jeff und Shawn halbwegs aus der Nummer raus kommen. Die Auflösung kam ein wenig abrupt, war für mich aber auch sehr zufriedenstellend.
Geoffrey Girard entwirft ein erschreckendes, aber auch fesselndes Szenario mit seinem Labor für das Klonen von Serienmördern. Eine Geschichte, die mich durchweg begeistern konnte und deswegen gibt es auch kein großes Drumherum - Fünf Blümchen!
Aussehen: ♥♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥
Spannung: ♥♥♥♥♥
Schlüssigkeit: ♥♥♥♥♥
Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥
Schreibstil: ♥♥♥♥♥