Gebundene Ausgabe
Erschienen am: 27.01.2011
Verlag: Fischer
ISBN: 978-3841421197
Seitenanzahl: 453
Verlag: Fischer
ISBN: 978-3841421197
Seitenanzahl: 453
Preis: 16,95 €
Zitat
„Alle Voraussetzungen, die sich in früheren Studien als
notwendig erwiesen haben – glückliche Ehen, gesunde Körper -, erfüllen wir
heute. Wir leben ein langes, gutes Leben. Wir sterben an unserem achtzigsten
Geburtstag, umgeben von unseren Familien, bevor die Demenz einsetzt. Krebs,
Herz-Kreislauf-Beschwerden und die meisten anderen schweren Krankheiten sind
fast völlig ausgerottet. Noch nie zuvor ist eine Gesellschaft der Perfektion so
nahe gekommen“ (S. 143)
Inhalt
Cassia würde dieser Aussage vollkommen zustimmen. Sie ist 17
Jahre alt und gerade eben erst hat sie erfahren wer ihr perfekter Partner ist,
als ihre Welt vollkommen ins Wanken gerät.
Als sie sich den Micro-Chip ansehen will, auf dem alle
Informationen über ihren perfekten Partner gespeichert sind, erscheint
plötzlich ein anderes Gesicht. Das Gesicht eines Jungen, den sie kennt und der
in derselben Straße wohnt wie sie.
Vollkommen verwirrt versucht sie herauszufinden ob die
unfehlbare Gesellschaft, deren Teil sie ist, einen Fehler gemacht hat oder ob
vielleicht doch alles ein böses Spiel ist, das man mit ihr spielt. Langsam
lernt sie den Jungen, den sie nur ganz kurz auf ihrem Chrip gesehen hat besser
kennenzulernen und mehr über ihn zu erfahren. Es dauert nicht lange, bis sie
sich in ihn verliebt und plötzlich vor einer folgenschweren Entscheidung steht.
Soll sie für ihre wahre Liebe kämpfen oder besser ihr Leben und auch das aller
Menschen, die sie liebt, beschützen?
Zum Buch
Zuerst zur Aufmachung des Ganzen. Ich finde ja, dass weiß
immer so eine sterile Frabe ist, doch genau die passt ja zur Gesellschaft
irgendwie ein wenig. Aus diesem Grund erscheint mir die Wahl passend und auch
die Abstufung ins Bläuliche im unteren Bereich passt dazu gut. Das Bild eines
Mädchens in einer Blase oder Glaskugel rundet den Eindruck ab, den man am Ende
des Buches vom Hauptcharakter Cassia hat. Ein Mädchen, das in der Gesellschaft,
hier die Glaskugel, gefangen ist und nicht weiß wie sie ausbrechen soll. Eine
passende Darstellung, die den Inhalt des Buches unterstützt. Sehr ansprechend
insgesamt.
Die Geschichte der Autorin reiht sich in den momentanen Boom
von Dystopie-Erzählungen ein und hat dabei doch ihre ganz eigene Welt. Es
werden ganz neue Ideen verarbeitet, ebenso wie die Grundvorstellungen einer
solchen „perfekten“ Gesellschaft aufgegriffen werden. Die Paarung und die ganze
Idee einer vollkommen geplanten Eheschließung ist mir zumindest neu, wohingegen
die Kontrolle durch die Regierung, in diesem Fall der Funktionäre, wohl eine Erscheinung
ist, die in einem solchen Buch nicht fehlen darf.
Die Autorin Ally Condie erzählt in dieser totalitären Welt,
in der man keine eigenen Entscheidungen treffen darf, die Geschichte eines
jungen Mädchens, das genau das gerne tun würde. Eigene Entscheidungen treffen.
Dabei wird aus Ich-Perspektive dieses Mädchens erzählt. Man erfährt all ihre
Gedanken und Gefühle und hat so die Möglichkeit voll und ganz in sie
hineinzutauchen und hautnah mitzuerleben wie ungerecht eine angeblich faire
Gesellschaft sein kann.
Die Gefühle werden mit sehr viel Liebe und Herz erzählt und
beschrieben und versetzen einen selbst immer wieder in einen ähnlichen
Gemütszustand. Zumindest war es bei mir so. Auch die Orte werden liebevoll
beschrieben, so dass man sie sich gut vorstellen kann. Dabei ist zwar eine
Liebe fürs Detail zu erkennen, diese ist allerdings ausgewogen und behindert so
nicht den leichten Lesefluss, den die gewählten Worte entfachen. Auch die länge
einzelner zusammenhängender Abschnitte ist gut gegliedert und bietet einem so
die Möglichkeit immer mal wieder ein paar Seiten zu lesen, wenn man gerade Zeit
dafür hat. Wobei ich das Buch gar nicht erst aus der Hand legen wollte, weil
ich wissen wollte wie es weiter geht.
Zwar ist das Buch an einigen Stellen etwas Handlungsarm, da
die Geschichte in einem sehr knappen Zeitrahmen läuft, doch das wird durch die
malerischen Worte, die die Autorin passend einsetzt wieder gut gemacht und
stört so keineswegs.
Viele Fragen werden aufgeworfen. Gerade am Ende, wo die
Handlung sich enger ballt, werden neue Fragen aufgeworfen, auf die man keine
Antworten erhält und das Ende ist natürlich auch kein abgeschlossenes, da es ja
noch weitere Teile der Reihe geben soll, bzw. bereits gibt. Entsprechend bleibt
einem wohl nichts anderes, als den zweiten Teil auch schnell hinterher zu
lesen, damit man hoffentlich auch Antworten auf die offenen Fragen erhält.
Fazit
Ein wundervolles Buch, das reich von Ideen und schönen
Worten ist, die malerisch eine Welt beschreiben in die die Menschen gewaltsam
gepresst werden. Eine wirklich lohnenende Geschichte des Genres Dystopie und
mit Sicherheit was für alle Fans von romantischen, verwehrten
Liebesbeziehungen.
Keine Kommentare :
Kommentar veröffentlichen