Ich glaubte nicht, dass er auf diese Weise Buße tat und dem Schicksal des Vaters huldigte. Eiskalt zog er Profit aus dem Leben anderer; er verwendete die Sätze, die sie sagten, ihre Kleider und Körper. Er erkannte auf den ersten Blick die Ironie und die Tragik, die in fast jedem Menschenleben steckten. Was für die Betroffenen bitter und traurig war, wurde in ein literarisches Ereignis verwandelt, eine Art Kuchen, veredelt mit einem süß-sauren Guss. Ein abgründiger Humor begleitete alle seine Werke. Jean Mason war ein Parasit, der sich vom Leid anderer ernährte. Er verdiente es nicht, faszinierend zu sein.("Mädchen für Morris" von Roman Graf, Seite 222/223)
Zitat #46 - Mädchen für Morris
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