Titel: Das Joshua-Profil
Reihe: -
Autor: Sebastian Fitzek
Sprecher: Simon Jäger
Sprecher: Simon Jäger
Genre: Thriller
Verlag: Lübbe
ISBN: 978-3-7857-5142-8
Laufzeit: 410 Minuten
Preis: 12,00€
Max Rhode wird von einem Wildfremden an sein Sterbebett auf der Intensivstation gerufen. Joshua, sagt der Sterbende, habe ihn auserwählt. Und was immer er tue, er dürfe sich auf keinen Fall strafbar machen. Was Max anfangs für eine mögliche neue Buchidee hält, entpuppt sich bald als Alptraum. Das Jugendamt will ihm seine Adoptivtochter wegnehmen und als er mit ihr Hals über Kopf flieht, ist sie plötzlich verschwunden - und niemand glaubt ihm, dass er nichts mit ihrem Verschwinden zu tun hat. Gleichzeitig gerät er von anderer Seite unter Beschuss: Tun Sie genau das, was ich Ihnen sage. Keine Polizei, sonst sehen Sie ihre Tochter nie wieder. Dass ihm bei der Suche nach seiner Tochter ausgerechnet sein als Sexualstraftäter weggesperrter Bruder Cosmo helfen würde, hätte er nicht gedacht. Max hat keine andere Wahl...
Wer oder was ist Joshua? Diese Frage stellen sich nicht nur Max und Cosmo. Alles beginnt mit dem merkwürdigen Anruf eines Sterbenden, den Max überhaupt nicht kennt. Was man vielleicht als ein bisschen unheimlich empfindet, wird bei Fitzek wieder einmal zum Auftakt eines verstrickten Katz-und-Maus-Spiels. Wie so oft muss man beim Zuhören ab und an inne halten und sich fragen: passiert das jetzt wirklich oder ist es Max Einbildung? Ist er wirklich so unschuldig wie er sagt oder hat er nicht doch etwas mit Iolas Verschwinden zu tun?
Fitzek hat für seine actionreiche Spurensuche, für diesen Wettlauf gegen die Zeit wieder einmal interessante Charaktere auf die Beine gestellt. Max, ein erfolgloser Schriftsteller mit genau einem Bestseller, ist der Protagonist und insbesondere den Vater in ihm konnte ich gut nachfühlen. Sein eines erfolgreiches Buch, "Die Blutschule", hat Fitzek ja übrigens selbst ausgeschrieben und veröffentlicht - ein großartiger Coup. Aber mit der Hauptfigur mitzufühlen ist fast immer einfach. Ebenso, den nicht auf den Mund gefallenen, leicht skurrilen aber einzigartigen Toffi zu mögen, der Max Anwalt ist und von außen versucht herauszufinden, was mit Iola passiert ist. Iola, die sich verängstigt und trotzdem unglaublich tapfer durchschlagen muss, bis die Rettung eintrifft, spielte auch eine große Rolle. Was ich dagegen wirklich bemerkenswert, aber auch schwierig fand, war die Figur von Max Bruder Cosmo. Verurteilt, weil er einen kleinen Jungen vergewaltigt hat, ist er jetzt nach vielen Jahren auf Freigang. Chemische Kastration hin oder her, er hat getan was er damals getan hat und nicht nur Max tut sich damit schwer, ihm zu vertrauen und diese Seite seines Bruders für den Moment, in dem er ihn braucht, auszublenden. Trotzdem hat Fitzek es irgendwie geschafft, dass ich Cosmo stellenweise mochte. Immer dann, wenn ich seine Vergangenheit ausblenden konnte, wenn er Max aus einer brenzligen Situation geholfen hat. Fitzek setzt sich jedenfalls nicht einseitig mit dem Thema Pädophilie auseinander.
Ganz schlüssig kam mir die Handlung nicht immer vor, was aber vielleicht auch daran gelegen haben mag, dass ich keine langen Fahrten hatte, um viel am Stück zu hören, sondern meistens 20 Minuten auf dem Weg zur Arbeit hin und 20 Minuten zurück gehört habe. Ich möchte nicht darauf pochen, dass es nicht auch meine Schuld ist hier oder da mal einen Faden verloren und woanders nicht ganz identisch wieder aufgenommen zu haben.
Über Simon Jäger brauchen wir an der Stelle gar nicht weiter zu sprechen. Er ist und bleibt einfach einer meiner Lieblingssprecher und ich könnte ihm stundenlang dabei zuhören, wie er mir das Telefonbuch vorliest. Es freut mich jedes Mal, dass er der feste Sprecher eines meiner Lieblingsautoren ist.
Insgesamt hat mir "Das Joshua-Profil" sehr gut gefallen, wenn auch mit einigen kleinen Lücken was die Schlüssigkeit angeht. Deshalb gibt es für dieses Hörbuch vier verdiente Blümchen von mir.
Aussehen: ♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥
Spannung: ♥♥♥♥♥
Schlüssigkeit: ♥♥♥
Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥
Sprecher/in: ♥♥♥♥♥
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