Gemeinsam Lesen #2


veranstaltet von: Weltenwanderer und Schlunzen-Bücher


1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?



Ich lese derzeit "Das Schloss der verlorenen Träume" von Eve de Castro und bin auf Seite 308.


2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?

Madame ist die Schwester des Königs von England und die Schwägerin des Königs von Frankreich, aber sie ist nicht Herrin im eigenen Haus.


3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?

Anfangs war ich sehr skeptisch, weil es ein historischer Roman in Gegenwartsform ist. Aber inzwischen bin ich echt begeistert :) Ich hab in einigen Rezensionen gelesen, dass viele die historischen Exkursionen langweilig fanden - aber für mich ist das genau richtig! Wo ich doch so ein kleines Louis XIV. Fangirl bin... Ich kann gar nicht genug von ihm kriegen, von seiner Zeit, von Versailles!
So gesehen ist dieses Buch also ein kleines Sonnenkönig-Fangirl-Fest für mich und ja, ich suhle mich so richtig darin. Das einzige was mir ein bisschen leid tut ist, dass es jetzt in eine Phase fällt, wo ich leider nicht so viel Zeit zum lesen hab und wenn doch, dann oft zu müde bin.


4. Wenn du zum jetzigen Zeitpunkt in das Buch "springen" könntest - welche Figur würdest du gerne sein und warum?

Wer uns schon ein bisschen länger folgt weiß, wie bereits bei der vorigen Frage erwähnt, dass ich am liebsten alles rund um den Sonnenkönig, seine Person, Versailles und das Frankreich seiner Zeit verschlinge. Wenn ich also an jetziger Stelle in mein Buch springen könnte, würde ich die Rolle der Marquise de Montespan wählen. Sie ist aus der gewählten Erzählperspektive nur ein kleiner Nebencharakter, aber wenn ich die schöne, clevere und ebenso scharfzüngige wie gerissene Geliebte des Sonnenkönigs sein könnte, die ihn über Jahre hinweg in ihrem Bann hält und lenkt... also da würde ich nicht nein sagen :D auch wenn ich natürlich weiß, wie die gute Dame endet...


Wie sieht es bei euch aus? Wer aus eurem aktuellen Buch wärt ihr gerne? Wenn ihr an der Aktion selbst teilnehmt, lasst uns doch gerne den Link zu eurem Post da :)

Liebe Grüße




BR - M.R. Carey - Die Berufene






 Ich danke Vorablesen und Droemer Knaur für dieses Rezensionsexemplar!
Taschenbuch
Erschienen am: 01.10.2014
Verlag: Droemer Knaur
ISBN:  978-3426515136
Seitenanzahl: 512
 Preis: 14,99 €






Und weil das die Wahrheit ist, versucht er sich nicht zu wehren, als sie nach ihm schlagen, beißen und treten. Es sind nur Kinder, und ihre Kindheit war vermutlich ein ebenso großer Haufen Schweiße wie seine eigene. In einer vollkommenen Welt wäre er einer von ihnen gewesen.

 Melanie lebt, seit sie sich erinnern kann in einer Zelle in einem Bunker unter der Erde. Jeden Morgen wird sie gefesselt und an einem Rollstuhl festgeschnürt, während Soldaten Waffen auf sie richten. Dann schiebt man sie in einen Klassenraum und sie hat Unterricht. Manche Lehrer unterrichten an bestimmten Tagen, aber nicht Miss Justineau. Ihre Lieblingslehrerin kommt an den unterschiedlichsten Tagen, doch es sind die schönsten, die Melanie hat. In diesen Stunden lernt sie etwas über Mythologie und hört viele Geschichten.
Ihr Leben kommt ihr nicht falsch oder schlecht vor, bis plötzlich zwei Kinder aus ihrer Klasse abgeholt werden und nicht wieder auftauchen. Melanie beginnt zu hinterfragen, wieso die Kinder abgeholt werden und was mit ihnen geschehen sein könnte. Es lässt ihr keine Ruhe. Dann ist da auch noch der seltsame Vorfall im Klassenzimmer, als Sergeant Parks seinen Arm entblößt und der Junge direkt vor ihm zu einem wild schnappenden Monster mutiert. Auch Melanie spürt den Hunger tief in sich drinnen und ist schockiert von dem Monster, das in ihr lebt.
Doch da ist nicht nur das Monster, da ist auch sie selbst und sie kämpft erbittert darum ihr eigenes Leben zu verteidigen und zu begreifen, wieso sie kein Mensch ist, aber auch keiner der Hungernden, die blind alles fressen, was sie riechen können. Und wieso sieht die Ärztin, Dr. Caldwell, sie als ihr Eigentum an? Ist sie nicht ein lebendiges Wesen, das nur sich selbst gehört? Eine Reise beginnt und wird zu einem Wettlauf mit der Zeit, der schließlich in der alles entscheidenden Frage endet: Ist es in Ordnung ein Menschenleben zu nehmen, wenn damit vielleicht, und auch nur vielleicht, die restliche Menschheit gerettet werden kann?

Auf das Buch bin ich bei Vorablesen aufmerksam geworden, weil mich die Inhaltsbeschreibung gelockt hat. Die lese ich mir da an sich bei allen Büchern durch, die mich nicht schon durch den Titel absolut abschrecken. Ich muss allerdings gestehen, dass das Cover allein mich nicht unbedingt aufmerksam gemacht hätte. Zwar finde ich das Bild von dem Mädchen passend, aber das leuchtende Gelb sticht doch etwas in den Augen und passt für mich einfach nicht zum düsteren Thema des Buches. Besser hätte meiner Meinung nach eine Menschenmenge gepasst oder eine düstere Straße, in der das Mädchen, Melanie, dann eher als Lichtgestalt steht, als nun düster vor dem hellen Hintergrund. Aber das ist vermutlich eine reine Geschmackssache und trübt natürlich das Leseempfinden nicht im Geringsten.
Die Charaktere, gerade die Protagonisten, hatten alle eine tiefgehende Geschichte, die sie zu mehrdimensionalen Wesen machte. Sogar Melanie, die an sich ja kaum etwas über ihr Leben wusste, hatte viele interessante Facetten und hat sich über die Seiten hinweg weiterentwickelt. Sie ist vielleicht sogar über sich hinausgewachsen. Etwas sehr emporgehoben ist ihre Intelligenz zwar vielleicht schon, doch das Mädchen konnte ja quasi ihr Leben lang nichts anderes tun, als den Lehrstoff der Unterrichtsstunden in ihrer Kammer zu vertiefen. Entsprechend passt es vielleicht doch wieder und ihre Schwächen gleichen das Gefühl für ihre eigenen Grenzen und das viele Wissen wieder aus. Besonders schön fand ich den Sergeant. Am Anfang war er ein totaler Mistkerl, zumindest für mich, die sich unglaublich in Melanies Position hineinversetzt hat. Später, nachdem er Menschen gerettet hat und deutlich wurde, dass er seinen Job eben ernst nimmt und einer die schwierigen Entscheidungen treffen muss, habe ich mich mehr und mehr mit ihm identifizieren können und ihn tatsächlich sehr lieb gewonnen. Ebenso die anderen, die vom Stützpunkt geflohen sind. Bis auf Dr. Caldwell. Sie war mir von Anfang an unsympathisch, weil sie immer die Pro Seite der Argumentation vertreten hat und dabei irgendwie überhaupt nicht menschlich gewirkt hat. Allerdings ist auch das eine konsequente Schreibweise des Autors, die ich als sehr positiv empfunden habe.
Das Thema Zombies und Endzeit ist im Augenblick sicher kein Neues. Im Fernsehen haben wir The Walking Dead und auch Spiele gibt es dazu einige, Comics und Bücher sicher auch, wenngleich ich noch kein anderes gelesen habe. Trotzdem ist das Thema zumindest für mich nicht ausgelutscht und gerade diese moralische Frage, die hinter der Geschichte steht und durch das Buch läuft wie ein roter Faden, ist für mich vollkommen neu. Meist geht es ja eher ums Überleben und die zwischenmenschlichen Probleme, die auftauchen. Hier aber nur in zweiter Linie. Das hat mir sehr gut gefallen und für mich die Geschichte auch zu etwas besonderem gemacht.
Bei der Spannung kommen wir nun zu einem Punkt, der dafür sorgt, dass meine Bewertung nicht vollkommen super ausfällt. Das Buch war im Gesamten wirklich sehr fesselnd und spannend, doch hatte es auch seine Durststrecken und gerade der Anfang war etwas zäh. Wenn man die ersten 50 bis 100 Seiten aber hinter sich gebracht hat, dann entwickelt sich die Geschichte wirklich rasant und es ist wirklich schwer das Buch dann noch aus der Hand zu legen.
Emotional wurde ich von der Geschichte wirklich sehr mitgenommen. Zuerst die moralische Frage und die Dinge, die den Kindern angetan wurden. Das lässt einen ja nun auch nicht unbedingt kalt, außerdem habe ich mich selbst ständig gefragt, wie ich in einer solchen Situation reagieren würde und zu welcher Entscheidung ich käme. Dann habe ich wirklich sehr an den Charakteren gehangen, Dr. Caldwell ausgenommen natürlich. Die war mir eigentlich egal, aber Melanie und ihre verquere Liebe zu Miss Justineau hat mich ebenso berührt, wie der kleine Private Gallagehr, der eine bescheidene Kindheit hatte und einfach nichts Gutes in seinem Leben erlebt hat. Und wie bereits erwähnt, habe ich am Ende sogar um Sergeant Parks gebangt. Dass ich das letzte Mal so sehr mit gefiebert und gebangt habe, war glaube ich in "Der Schatten des Windes", das auf meine Topliste nach ganz oben geschafft hat.
M.R. Carey hat seinen Plot schlüssig verfolgt und dann zu einem recht unerwarteten, vielleicht auch unbefriedigenden, aber sehr passenden Ende gebracht. Die Geschichte hatte am Anfang Startprobleme, doch danach hat sie sich gut entwickelt und mich als Leser mitgerissen. Der Schreibstil war zum Setting passend und hat die Stimmung unterstützt. Einziger Wehrmutstropfen. Erzählung im Präsens. Ich kann mich damit einfach nicht anfreunden. Auch wenn die Verben bald einfach überlesen werden, habe ich damit meine Probleme. Das ist aber auch wirklich nur ein sehr kleines Manko, das schließlich aber dann meine Bewertung doch eher in die niedrigere Richtung bewogen hat.

Insgesamt ist das Buch eine gelungene Endzeiterzählung, die ich Lesern dieses Genres absolut empfehlen kann. Auch anderen, die gerne mal etwas ins Grübeln kommen oder sich von den Schicksalen der Protagonisten gefangen nehmen lassen möchten, sind an dieser Stelle richtig. Lasst euch nicht vom Cover abschrecken, denn im Inneren steckt eine emotionale und spannende Geschichte über das Ende der Menschheit!
Aussehen: ♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♥
 Spannung: ♥♥♥♥
   Schlüssigkeit: ♥♥♥♥♥
 Originalität: ♥♥♥♥
 Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥♥
 Schreibstil: ♥♥♥♥

Gewinnspiel - Die Einhundert Leser Wunschbuchaktion

Hallo ihr Lieben.

Bei Facebook hatte ich die Überraschung schon einmal kurz angekündigt, aber jetzt sollt ihr natürlich auch erfahren, was es ist.

Im Zuge des ersten Buchblogger Kommentiertags, der gestern stattgefunden hat, hat sich der 100 Leser unseres Blogs eingefunden, der über die Funktion von GoogleFriendConnect nun unsere Beiträge verfolgt (wir lieben aber natürlich auch alle anderen Leser! Ehrlich!).

Diesen Anlass wollen wir mit euch feiern und haben uns dazu ein kleines Gewinnspiel ausgedacht.





Zuerst einmal das, was ihr gewinnen könnt:

Wir verlosen ein Wunschbuch im Wert von höchstens 20 €. Außerdem wird es einen zweiten Platz geben, der von uns ein kleines Überraschungspaket bekommen wird.

Was ihr dafür tun müsst?

Nun das ist ganz einfach. Wir möchten von euch gerne wissen, was das beste Buch bis jetzt war, das ihr in diesem Jahr gelesen habt. Dazu fänden wir es sehr schön, wenn ihr es kurz vorstellt und erklärt, was es zu eurem Lieblingsbuch 2014 gemacht hat.

Zusätzlich möchten wir wissen, was euer Wunschbuch ist und kurz hören, wieso ihr genau das Buch gerne haben wollt.

So bekommt nicht nur ihr die Chance auf ein tolles neues Buch, sondern wir alle auch Einblicke in euer Bücherregal und finden vielleicht viele neue spannende Bücher.

Ihr könnt natürlich mit unserem Banner, das ihr gern verwenden dürft, und euren Büchern einen entsprechenden Post auf eurem Blog schreiben, der dann unter diesem Post verlinkt wird, das ist aber kein Muss. Ihr könnt euren Teilnahmetext auch einfach als Kommentar unter diesen Post setzen.

Bei der Teilnahme an diesem Gewinnspiel gibt es Folgendes zu beachten:

# Das Gewinnspiel läuft vom 28. September bis zum 12. Oktober 2014.

# Du musst uns natürlich wie bereits erwähnt dein Wunschbuch/deine Wunschbücher hier in den Kommentaren oder auf deinem Blog vorstellen. Bei letzterer Variante poste bitte den Link in die Kommentare, damit wir ihn auch sehen können.

# Hinterlasse uns bitte eine Möglichkeit, dich im Gewinnfall zu kontaktieren, entweder in Form einer E-Mail Adresse oder deines Blog-Links.

# Aus portotechnischen Gründen versenden wir die Gewinne nur innerhalb Deutschlands.

# Der Wert des Wunschbuchs/der Wunschbücher darf 20€ nicht überschreiten. Sollte dein Wunschbuch weniger kosten (z.B. 15,00€) besteht kein Anspruch auf Auszahlung des Restbetrags.

# Für den Versand übernehmen wir keine Haftung.


Und jetzt legt los und stellt uns eure Highlights 2014 und eure Wunschbücher vor! :)

1. Buchblogger Kommentiertag


[ organisiert von Woerterrausch ]


Wie viele von euch mitbekommen haben, hat gestern der 1. Buchblogger Kommentiertag stattgefunden! Die liebe Kerstin von Woerterrausch hatte die Idee, den allgemeinen Blogger Kommentiertag doch einfach mal in unsere Buchblogger-Welt zu tragen.

Eine schöne Idee, wie wir fanden, deswegen waren wir natürlich auch dabei! Bedauerlicherweise war ich dann gestern wider Erwarten doch den ganzen Tag unterwegs und fast gar nicht am Laptop, deswegen bin ich gestern selbst nicht zum Kommentieren gekommen. Aber aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht aufgehoben und wir haben so viele tolle neue Kommentare durch diese Aktion bekommen, dass ich heute und im Laufe der nächsten Tage auf jeden Fall auch noch die Liste durchstöbere. Ich bin sicher ihr freut euch auch heute und morgen noch über neue Kommentare, oder? ;)
Wir bedanken uns jedenfalls ganz ganz herzlich für all die neuen Besucher und ganz lieben Kommentare!

Alles in allem fand ich die Aktion gelungen. Es haben sich wirklich ganz unterschiedliche Blogs beteiligt und das bisherige Stöbern hat mir auf jeden Fall viel Spaß gemacht und mir schon ganz neue Dinge aufgezeigt.
Wiederholung? Auf jeden Fall, bitte gern!





BR - Kai Meyer - Asche und Phönix






Gebundene Ausgabe
Erschienen am: 21.11.2012
Verlag: Carlsen
ISBN:  978-3551582911
Seitenanzahl: 464
 Preis: 19,90 €







Kurz darauf legte die Jacht ab. Epiphany winkte. Parker nickte ihr zu, während Ash den Blick nicht von Epiphanys Hand lösen konnte. Eine dünne Narbe führte vom Daumen bis zum Gelenk.

  Parker Cale ist ein Teeniestar. Für seine Rolle des Phoenix Hawthrone in der Glamour-Reihe ist er schon in seiner Jugendzeit weltberühmt geworden.
Ash ist ein von den Eltern ungewolltes und der Pflegefamilie verstoßenes Mädchen, das ihr Leben damit fristet in für den Urlaub verlassenen Wohnungen zu übernachten und die Hotelzimmer reicher Leute auszunehmen.
Die beiden Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein, doch durch Zufall stolpern sie übereinander, als Ash gerade dabei ist Parkers Hotelzimmer auszuräumen. Er bringt sie dazu dafür zu sorgen, dass er ungesehen aus dem Hotel kommt und hilft ihm unterzutauchen. Doch weit kommen sie nicht, bevor die Papparazzi sie finden - und noch viel schlimmer, Parkers seltsame Assistentin, die nicht von dieser Welt zu sein scheint. Zuerst führt sie die Reise nach Frankreich, wo es nur darum geht Chimena zu entgehen, doch als sie plötzlich dort von einem Wesen verfolgt werden, das selbst durch einen Schuss in den Kopf nicht zu sterben scheint, hält Parker es doch für das Beste zu seinem Vater zu fahren und ein paar Antworten zu erhalten. Ash bleibt bei ihm, haben sich inzwischen doch zarte Gefühle zwischen beiden entwickelt, doch beide ahnen nicht, wie weit Royden Cale gehen würde, um zu bekommen, was er will.

Da es ein Kai Meyer ist, musste ich das Buch natürlich lesen, auch wenn ich schon beim zweiten Arkadien Teil gemerkt habe, dass ich vielleicht langsam zu alt werde für seine Jugendbücher. Irgendwie fehlt mir da immer so ein bisschen die Überraschung und die Liebesgeschichten sind auch immer recht vorhersehbar und gleich, aber trotzdem wollte ich dem Buch natürlich eine Chance geben.
Das Äußere finde ich nicht sonderlich beeindruckend, aber es passt zum Stil der anderen Bücher von Kai Meyer, die der Carlsen Verlag bereits veröffetlicht hat. Die Schrift gefällt mir gut und die Polaroids auf der Rückseite passen natürlich gut zu Ash und ihrer Liebe zum Fotografieren. Trotzdem hätte es mich nicht unbedingt zwischen anderen Buchcovern angesprungen.
Die Charaktere waren recht unterschiedlich gestaltet und hatten alle einen tieferen Hintergrund, allerdings waren ihre individuellen Eigenschaften eher knapp bemessen. Trotzdem waren sie für meinen Geschmack treffend geschrieben und man konnte ihre unterschiedliche Art gut ausmachen. Leider ging es mir an dieser Stelle mit der Liebesgeschichte aber auch ein bisschen schnell.
Die Geschichte war für mich sehr interessant erdacht und die Figuren, die auftauchten passten gut in das Konzept. Die Handlung verfolgte ein schlüssiges Ziel und ließ dabei den roten Faden nicht aus den Augen. Leider gab es deshalb aber auch wenig Überraschungen und die Spannung blieb an vielen Stellen auf der Strecke. Da wäre auf jeden Fall mehr drin gewesen, um den Leser zu überraschen. So hatte ich das Gefühl immer schon vorher zu wissen, worauf die Geschichte nun hinauslaufen würde. Zumindest ab der Hälfte des Buches, war das Ende schon recht deutlich abzusehen.
Leider erschien mir auch die Beschreibung der Gefühle in den meisten Situationen eher durchschnittlich. Ash hat für meinen Geschmack viel zu schnell den Wandel von der Person, die immer wegläuft, zu dem Mädchen, das ihren Freund retten und beschützen will, durchgemacht. Außerdem fand ich es schwer die Furcht und die Angst vor Libatique mitzuempfinden, weil die Gefühle hin und wieder etwas stumpf wirkten.
Trotz allem mag ich Kai Meyers Schreibstil aber noch immer. Es wirkt locker, aber nicht zu lapidar und es ist kein problem der Geschichte zu folgen. Die Kapitel sind von einem kleinen Umfang, so dass zum Einen nicht mitten im Kapitel aufgehört werden muss, wenn man mal nicht so viel Zeit zum Lesen hat, man aber doch durch die meist recht spannenden Enden dazu angehalten wird weiter zu lesen, wenn man denn Zeit dazu hat. Also ein durchaus ausgewogenes Maß, das einem das Lesen erleichtert.

Insgesamt hat mich die Geschichte also überzeugt, auch wenn es kleinere Schwächen gab. Deshalb sind es auch am Ende nur drei Blumen geworden. Eine unterhaltsame Geschichte und einige schöne Lesestunden bietet das Buch aber durchaus und wahre Fans von Kai Meyer sollten es sich ohnehin nicht entgehen lassen, gerade weil es zur Abwechslung mal ein in sich geschlossenes Buch ist, das nicht als Trilogie angelegt wurde.
Aussehen: ♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥
 Spannung: ♥♥♥
 Humor: ♥♥
 Schlüssigkeit: ♥♥♥♥
 Originalität: ♥♥♥
 Emotionale Tiefe: ♥♥♥
 Schreibstil: ♥♥♥

TTT - Top Ten Thursday #1



Guten Morgen, ihr Lieben! Wie bereits angekündigt haben Meggie und ich uns entschieden, endlich auch mal an dieser tollen Aktion von Steffis Bücherbloggeria teilzunehmen. Viele Blogs, denen wir folgen, tun das nämlich und es ist einfach ganz spannend, da bei verschiedenen Leuten mal in den Listen zu stöbern.
Ab heute kann man dann auch einmal die Woche bei uns stöbern, immer schön im Wechsel. Für Steffi ist es der 175. TTT, für uns der erste! Den Anfang mache heute mal ich und das Thema ist:


10 Bücher, die schon am längsten auf deinem SuB liegen.


1. "Adam Copeland on Edge" von Adam Copeland
Hierbei handelt es sich quasi um die Biographie eines meiner Lieblings-Wrestler. Ja, es gab da mal eine Zeit, in der ich ganz exzessiv Wrestling geschaut habe und ich verfolge auch bis heute noch gerne die News der WWE, auch wenn ich nicht mehr etliche Stunden pro Woche investiere, um die Shows zu sehen. Meine Liebe für diesen Mann ist definitiv ungebrochen, aber zumeist überwiegt bei der Frage "was lese ich denn als nächstes?" doch immer irgendein anderes Buch. Aber aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht aufgehoben!

2.  "World without End" von Ken Follett
Im deutschsprachigen Raum ist das Buch besser bekannt als "Die Tore der Welt". Ich habe den Vorgänger "Die Säulen der Erde" damals auf Englisch gelesen und war begeistert. Entsprechend wollte ich den Nachfolger auch auf Englisch haben. Aber 1.111 Seiten auf Englisch... dazu muss ich mich erstmal aufraffen. Wie gesagt, "Die Säulen der Erde" war großartig auf Englisch, aber ich habe sehr lange dafür gebraucht. Folglich hab ich mich noch nicht zu diesem Buch aufgerafft.

 3. "Feuer und Stein" von Diana Gabaldon
Hoch gelobt, auch von vielen aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis, und deshalb konnte ich natürlich nicht widerstehen, es mir auch ins Regal zu stellen. Aber auch hier greift wieder das "Wälzer-Problem": Knapp 800 Seiten nimmt man sich nur dann vor, wenn man richtig richtig in Stimmung ist und weiß, dass man auch die Zeit dafür hat.

4. "Shining" von Stephen King
 Ich bin ein großer Fan des Großmeisters des Horrors. Stephen King hat mir schon zu Schulzeiten heimlich unter dem Tisch viele spannend-schaurige Lesestunden beschert. Also darf natürlich auch "Shining" nicht in meinem Regal fehlen. Aber man hat ja natürlich schon den Film mit Jack Nicholson dazu gesehen und wenn man es zur Hand nehmen könnte, ist da immer der Gedanke: Na ja, du weißt ja schon, was passiert. Vielleicht lieber doch erst was anderes.

5.  "Kennedys Hirn" von Henning Mankell
Ich habe zugegebenermaßen noch nichts von Henning Mankell gelesen und das, obwohl man an diesem Namen ja in kaum einer Buchhandlung oder Bücherei vorbei kommt. Auch meine Tante schwört auf ihn und als wir zusammen Bücher shoppen waren, habe ich das hier einfach mal eingepackt. Allerdings muss ich für Verschwörungstheorien und internationale Schnitzeljagden auch in der entsprechenden Stimmung sein.

 6. "Das Blut der Verführung" von Anne Rice
Eins vorweg: Ich liebe Lestat und Louis. Mit diesen beiden Vampiren hat Anne Rice tatsächlich Charaktere geschaffen, die mich jetzt schon viele Jahre begleiten und immer noch zu meinen Lieblingen zählen, auch wenn ich aktuell nichts von ihnen lese. Allerdings hat mich "Memnoch der Teufel" von Anne Rice dermaßen traumatisiert (es war wirklich nicht gut...), dass ich mich seitdem nicht mehr an ein weiteres Buch getraut habe. Da aber bald "Prince Lestat" heraus kommt und ich darauf ganz heiß bin, sollte ich mich vielleicht doch mal dran wagen!

7.  "Das Spiel" von Stephen King
Jetzt komm ich langsam in Erklärungsnot, was meine eben deklarierte Liebe für Stephen King angeht, was? "Das Spiel" war ein Flohmarkt-Kauf, der schlicht und ergreifend dem Muster "Oh, ein King, den ich noch nicht habe!" folgte und zack, stand es in meinem Regal. Ich gebe zu, dass ich es da auf meinem SuB tatsächlich vergessen hab. Danke, Steffi, jetzt weiß ich wieder, dass es da liegt ;)

 8. "Die schönsten Sagen der Antike" von Gerhard Fink
Ich hab mich schon in der Schule sehr für antike Sagenwelt interessiert und das hat eigentlich nie nachgelassen. Es macht einfach Spaß, ab und zu reinzublättern und diese oder jene Sage nochmal nachzulesen. Eigentlich hatte ich mir allerdings vorgenommen, einmal das ganze Buch von vorne bis hinten zu lesen, mit allem was darin ist. Nur bin ich dazu irgendwie noch nie so richtig gekommen.

9. "Quickshot" von Lara Möller
Ein Shadowrun Roman, genauer gesagt der zweite Teil eines solchen. Den Vorgänger "Ash" habe ich verschlungen und mit "Quickshot" auch angefangen, aber dann war die Shadowrun-Euphorie erstmal wieder abgeflaut und ich hab das Buch liegen lassen. Wenn ich es nochmal zur Hand nehme, müsste ich auf jeden Fall nochmal von vorn anfangen - aber der nächste Shadowrun-Flash kommt bestimmt.

10.  "Die Kinder von Eden" von Ken Follett
Bislang fand ich eigentlich alle Follett Bücher, die mir in die Hände gefallen sind, sehr sehr gut. "Die Nadel" war eins meiner ersten überhaupt. Aber auch bei Politthrillern dieser Art muss einfach die Stimmung die richtige dafür sein.


Ich muss zugeben, einige Bücher hatte ich so gar nicht mehr auf dem Schirm :) Vielleicht hat dieses kleine in-Erinnerung-Rufen jetzt dazu beigetragen, sie von ihrer Existenz als SuB-Leichen zu erlösen.
In diesem Sinne,



Zitat #2 - Die Berufene

Guten Morgen ihr Lieben.

Auch ich habe heute ein Zitat für euch. Noch immer bin ich mitten im Geschehen um Melanie, in "Die Berufene". Langsam wird es dort wirklich brenzlich und mehr als einmal wurde die moralische Frage nach dem Umgang mit den infizierten Kindern jetzt schon aufgeworfen und von allen Seiten beleuchtet. Trotzdem schafft es M.R. Carey zwischendurch Augenblicke zu schaffen, in denen die Geschichte zur Ruhe kommt. Nur einen Moment bleibt Zeit zum Durchatemen und dann entstehen solche wortbildlichen Abhandlungen über Melanies Empfindungen, die ich unbedingt mit euch teilen wollte:

"Plötzlich fühlt sie sich wie eine Ameise, die geduckt ganz unten in dieser Welt existiert. Ein feststehendes Atom in einem Meers des Wandels. Die Grenzenlosigkeit der Erde umfasst sie und dringt in sie ein. Schluck für Schluck sauft sie die berauschende, überladene Atmosphäre in sich auf.
Und selbst in ihrem benommenen, erschöpften Zustand, selbst mit den Erinnerungen an Fleisch und abstoßende Gewalt, die ihren Verstand überlagern, gefällt es ihr. Sehr sogar.
Besonders die Gerüche. Ihre Wirkung ist ganz anders als der Geruch von Menschen, und trotzdem sind sie aufregend. Sie wecken etwas in ihrem Bewusstsein, das bisher geschlafen haben muss.
Und sie helfen ihr dabei, den Hunger auf Fleisch und die Erinnerungen so weit von sich zu schieben, dass sie nicht mehr so schmerzhaft sind, nicht mehr so beschämend. Nach und nach fühlt sie sich wieder wie sie selbst."
Die Berufene - M.R. Carey, Seite 154

Gemeinsam Lesen #1

 veranstaltet von: Weltenwanderer & Schlunzenbücher

1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?


M. R. Carey - Die Berufene und ich bin auf Seite 152.

2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?

"Langsam beruhigt sich Melanie wieder."

3. Was willst du unbedingt zu deinem aktuellen Buch loswerden? (Gedanken dazu, Gefühle, ein Zitat, was immer du willst!)

 Ich habe die 152 Seiten in den letzten drei Tagen verschlungen, wobei ich am Sonntag Abend zu müde zum Lesen war, also waren es eigentlich nur zwei Tage. In Anbetracht der Tatsache, dass ich im Augenblick zum Lesen nicht wirklich motiviert bin, weil ich so viel für meine Bachelor-Arbeit lesen muss, ist das wirklich eine Menge.
Die Geschichte hat mich gepackt und ich befinde mich quasi in einem dauerhaften Zustand des Nachdenkens darüber, was sie diesen Kindern schreckliches antun. Darf man sowas einfach machen? Nun wissenschaftlich gesehen, sind die Kinder natürlich keine lebendigen Kinder mehr, aber rechtfertigt das, sie lebendig aufzuschneiden und ihre Gehirne zu untersuchen, ehe man sie entsorgt wie Abfall? Ein wirklich sehr kontroverses Thema, dass sich M.R. Carey da ausgesucht hat.

4. Kannst du dich dran erinnern, welches das erste Buch war, dass du jemals selbst gelesen hast? Fing deine Buchleidenschaft schon direkt mit diesem ersten Buch an?

Puh. Das erste Buch, dass ich selbst gelesen habe... Da bin ich echt überfragt, was das war. Ich weiß, dass ich recht früh die Bücher von Ottfried Preußler im Regal stehen hatte und "Das kleine Gespenst" super toll fand, aber ob ich die wirklich selbst gelesen habe, weiß ich nicht mehr. Auf jeden Fall kam aber spätestens in der dritten Klasse "Ben liebt Anna". Das habe ich selbst gelesen dann wohl, aber das hat mich ganz sicher nicht zu so einer Leseratte gemacht. Das hat glaube ich erst etwas später angefangen. Im Sommerurlaub nach der dritten oder vierten Klasse. Da habe ich die Wellenläufer von Kai Meyer gelesen und danach gab es glaube ich kaum Tage, an denen ich kein Buch in der Hand hatte.

Und wie sieht es bei euch so aus? Liest vielleicht gerade noch jemand "Die Berufene" und kann meine Gefühle nachempfinden? Oder was hat euch zu der Leseratte gemacht, die ihr heute seid?

Liebe Grüße
 

BR - Sarah Dunant - Der Palast der Borgia


REZENSIONSEXEMPLAR
Vielen Dank an vorablesen und Suhrkamp und den Insel Verlag!
Taschenbuch
 Erschienen am: 15.09.2014
Verlag: Insel Verlag
ISBN:  978-3458360339
Seitenanzahl: 641
 Preis: 14,99 €






Je mehr Skandale, desto besser. Man soll uns fürchten, solange wir am Leben sind, und uns auch nach unserem Tod niemals vergessen.

Das Jahr 1492. Im Vatikan wird im Konklave ein neuer Papst gewählt. Er nennt sich Alexander VI. und mit ihm steigt seine Familie in Rom in die höchsten Kreise des Adels und der Kirche auf. Rodrigo Borgia scheint am Ziel angelangt zu sein, doch es ist lange nicht so leicht auf dem Papstthron zu bestehen, wie ihn erst einmal zu erlangen. Um eine Liga gegen die Feinde aufzubauen, sucht er sich starke Verbündete, die er mit Eheschließungen seiner Kinder an die Familie zu binden sucht. Es bedarf allerdings keiner sonderlichen Menschenkenntniss, um zu sehen, dass die unehelichen Kinder des Papstes vielleicht eher der Untergang, als die Sicherung der päpstlichen Krone sind. Lucrezia empfindet viel mehr für Cesare, als es für einen Bruder angebracht wäre. Cesare seinerseits würde alles tun, um seine Schwester zu beschützen. Wikrlich alles! Juan wurde schon immer von seinem älteren Bruder verachtet, weil er, der Liebling des Vaters, sich alles erlauben konnte. Dann ist dann noch Jofré, doch der Junge ist eigentlich noch viel zu klein, um eine Rolle zu spielen, oder? Der Aufstieg und der Fall der Borgias, eine Geschichte um Leidenschaft und Intrigen.


Zu allererst muss ich an dieser Stelle wohl gestehen, dass ich das Buch nicht zu Ende gelesen habe. Eigentlich wollte ich mich dazu zwingen, doch bei fast 700 Seiten und der Zeitbelastung durch Unisachen, für die ich auch am Tag mehrere 100 Seiten lesen muss, habe ich mich dazu entschieden nach 200 Seiten nur noch den Schluss des Romans zu lesen. Warum? Nun, das werde ich hier versuchen etwas genauer auszuführen.
Das Cover des Buches war für mich recht ansprechend. Es wirkt bei genauerer Betrachtung vielleicht etwas sehr kitschig und stilisiert, doch trotzdem passt es zum Thema und ist durch die hellen Farben und das rote Kleid der Dame (bei der ich mich allerdings frage, wer sie sein soll) sofort ein Hingucker, der Aufmerksamkeit erregt. Deshalb gibt es in dieser Kategorie auch so viele Punkte von mir.
Die Charaktere. Da haben wir schon den ersten Punkt, an dem meine Kritik ansetzt. Für mich wirkten sie allesamt lieblos niedergeschrieben. Lucrezia schien noch recht passend, als naives Kind, das sie anfänglich sicher auch war, doch auch wenn alle anderen Personen durchaus ihre Eigenheiten hatten, fehlte mir irgendwie ein klarer Protagonist. Das ständige Springen zwischen den Sichtweisen mitten im Kapitel hat es schwer gemacht wirklich einen Zugang zu finden und die Tiefe, die die Charaktere eigentlich mit sich bringen sollten, zu erkennen. Für mich wirkten sie alle eher platt und lieblos und ich konnte keinen Weg finden mich mit ihnen zu identifizieren.
Auch mit der Spannung wurde es bei mir so recht schwer. Da ich keinen klaren Zugang zu den Figuren gewinnen konnte, blieb das Mitfiebern und die Furcht um die Ereignisse aus. Natürlich mag das auch etwas daran liegen, dass ich die Geschichte der Borgias natürlich kenne, doch ich hatte erwartet, dass Sarah Dunant das auf ihre eigene Weise umsetzen würde und ich so noch neue Wendungen kennenlernen würde. Leider blieb diese Erfahrung auf den ersten 200 Seiten aus.
Schlüssig erzählt war die Geschichte natürlich, immerhin hat sich die Autorin an zahlreichen historischen Quellen und der Sekundärliteratur zum Thema orientiert, was ich anbei angemerkt erstaunlich finde bei einem Historischen Roman, der auf Unterhaltung abziehlt, und deshalb positiv hervorheben möchte. Auch, dass hin und wieder größere Zeitsprünge gemacht wurden, ist vermutlichsinnvoll, da die Geschichte vom Aufstieg bis zum Fall sonst einfach zu umfangreich ist. Zumindest in dem allumfassenden Rahmen, den sich die Autorin gesetzt hatte. Mir hätte allerdings der Blick durch die Augen eines Protagonisten mehr zugesagt als die schnell aufeinanderfolgenden Zeitschnipsel.
Ob das Thema Borgias nun Origienll ist, bleibt wohl eine offene Frage, doch zumindest hat Sarah Dunant versucht einen eigenen Zugang zum Thema zu finden. Auf ihre Weise ist ihr dies sicher auch gelungen, allerdings sagt mir persönlich diese Art und Weise nicht zu. Die nächsten beiden Absätze werden das noch genauer erklären.
Die emotionale Tiefe hat mir auf den 200 Seiten fast vollkommen gefehlt. Am Tag von Lucrezias Hochzeit gab es recht gute Ansätze dazu, doch durch den Sichtwechsel im Kapitel von Lucrezia zu ihrem Mann und zu Ceasare, wurde dieser Ansatz auch gleich wieder zerstört. Wie oben bereits erwähnt, hatte ich keinerlei Zugang zu den Emotionen der Figuren und fühlte mich vollkommen außenvor.
Das lag meiner Meinung nach vor allem am Schreibstil der Autorin. Anfangs hat mich das Präsens unheimlich gestört. Für mich gehören Romane und gerade historische Romane ins Präteritum. Allerdings muss ich auch eingestehen, dass ich mit der Zeit einfach darüber hinweggelesen habe und nur nach gedanklichen Einschüben hin und wieder über ein Verb gestolpert bin. Auch fand ich es nach der Leseprobe recht schade, dass das Buch nicht aus Lucrezias Sicht war, sondern immer wieder hin und her gesprungen ist.
Das allein hat also dem Buch nicht den Abbruch getan. Was allerdings für mich gerade im Augenblick untragbar war, war der distanzierte Stil, in dem Sarah Dunant das ganze präsentiert. Zu keinem Zeitpunkt fühlte ich mich den Charakteren nah und verbunden und die Geschichte wurde eher nacherzählt, als spannend aufbereitet. Entsprechend hätte ich genauso gut ein Sachbuch über die Geschichte lesen können, mit dem Unterschied, dass ich dort zumindest auf Emotionslosigkeit und Distanz vorbereitet gewesen wäre. Selbst manche populärwissenschaftliche Autoren bringen allerdings in ihren Werken noch mehr Gefühl rüber, als Sarah Dunant in diesem Roman.
Aufgrund der hunderten von Seiten, die ich im Augenblick mit wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Sachbüchern am Tag verbringe, konnte ich mir das Weiterlesen an dieser Stelle also leider nicht antun, da ich nach dem Unistress einfach nur gemütlich abschalten und entspannen möchte beim Lesen.

Insgesamt war ich in meinen Ansprüchen, gerade weil ich mich mit dem Thema so gut auskenne, also vielleicht einfach zu hoch angesiedelt. Ich habe gesehen, dass viele andere Leser das Buch toll fanden und ganz andere Ansichten haben als ich. Trotzdem kann ich das Buch so nicht jedem empfehlen. Jemand, der die Geschichte noch nicht kennt und gerne mehr darüber erfahren möchte, aber auch kein bloßes Faktenwissen aus einem Lexika lesen möchte, ist mit diesem Buch richtig bedient. Wer aber ein spannendes Werk voll gefühl, Leidenschaft und Intrige sucht, sollte lieber die Finger davon lassen. Natürlich bin ich trotzdem dankbar für die Chance, die ich durch vorablesen bekommen habe und bereue es auch nicht Zeit in das Buch investiert zu haben. Immerhin ist es auch hilfreich zu erkennen, was man nicht erwartet oder was einem weniger zusagt.

Aussehen: ♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥
 Spannung: ♥♥
 Humor: ♥
 Schlüssigkeit: ♥♥♥
 Originalität: ♥♥♥
 Emotionale Tiefe: ♥
 Schreibstil: ♥♥ 

Die neue LicentiaPoeticae Lesewoche

Hallo ihr fleißigen Blogleser und Blogleserinnen,

Ivy und ich haben ein paar kleine Neuerungen für euch, die ich hier ankündigen möchte:

Wir haben uns dazu entschieden ab jetzt an einigen Aktionen teilzunehmen, die in einem regelmäßigen Rythmus wiederkehren werden auf diesem Blog.
Als erstes wird ab jetzt jeden Donnerstag im Wechsel einer von uns beiden am Top Ten Thursday teilnehmen, der von  Steffis Bloggeria veranstaltet wird. Das heißt ab jetzt wird je einer von uns Donnerstags die Liste der Top Ten aufstellen.

Der andere wird in dieser Woche aber nicht untätig bleiben, sondern jeweils am Dienstag im Wechsel entweder bei der Aktion Gemeinsam Lesen von Weltenwanderer und Schlunzenbücher teilnehmen oder euch einen kleinen Ausblick auf das geben, was er in der nächsten Zeit lesen möchte, damit ihr auch top informiert seid, was sich in nächster Zeit hier tun wird.

Natürlich gibt es auch weiterhin unsere Zitateposts, die wir gerade eingeführt haben, die wir aber an keinen festen Tag binden wollen. Auch wird es natürlich weiterhin Rezensionen geben und die anderen Posts, in denen wir euch informieren oder einfach Fragen an euch haben.

Jeweils den ersten Sonntag im Monat werde ich nach dem Abschluss meiner BA-Arbeit dann auch wieder dazu nutzen, um euch zu erzählen, was ich neben dem Lesen noch alles mache.

Was haltet ihr von unserer neuen Lesewoche, macht ihr vielleicht auch bei einer der Aktionen mit? Wir sind gespannt auf eure Meinung.
Alles Liebe


Zitat #1 - Das Schloss der verlorenen Träume

Nanu? Zitate? Das ist neu!

Recht habt ihr, das ist neu. Bei der lieben Lisa von Little Bookland haben wir gesehen, dass sich da immer mal wieder Zitate oder kleine Szenen aus ihren aktuellen Büchern finden und fanden die Idee eigentlich ganz schön. Nicht jedes Buch gibt etwas tiefgründig-philosophisches her, aber das muss es ja auch gar nicht immer sein. Manchmal sind es auch ein paar ganz einfache Zeilen, die einen inne halten und schmunzeln lassen oder einem eine Gänsehaut machen.

Meggie und ich wollen das jedenfalls gerne aufgreifen - liebe Grüße an Lisa an dieser Stelle :D - und ich mache sogleich mal den Anfang mit einem bezeichnenden Auftritt unseres heiß geliebten Sonnenkönigs Louis XIV.:

Mit lächelnden Lippen, aber Hass im Herzen breitet der junge König die Arme für die Abtrünnigen aus. "Erniedrigt die Großen, sonst erniedrigen sie Euch", flüstert Mazarin ihm zu, während er zusieht wie der Herzog von Orléans, La Grande Mademoiselle und Fürst Conti Krokodilstränen der Reue vergießen.
Louis drückt die Verräter an sein Wams und träumt davon, sie eines Tages zu erwürgen. Ein Halsband um jeden Hals, eine Leine für jedes Halsband. Und dann langsam zuziehen. Bis sie am Boden liegen. Bis diese Heuchler mit beiden Knien im Dreck vor ihrem Herrscher kriechen. Der sie nie wieder aufstehen lässt.
("Das Schloss der verlorenen Träume" von Eve de Castro, Seite 68)


 



BR - Richard Laymon - Die Familie







Taschenbuch
Erschienen am: 11. März 2013
Verlag: Heyne Hardcore
ISBN: 978-3453676251
Seitenzahl: 352
Preis: 9,99€










"Wenn du das nächste Mal eine Höhle sehen willst, May", flüsterte er, "dann kauf dir ein Bilderbuch."

Kyle Mordock und sein Vater betreiben das Mordock Cove Hotel, das direkt über dem gleichnamigen Höhlenlabyrinth liegt. Wer hier absteigt, lässt es sich meist nicht nehmen, auch die Höhlen zu besichtigen, über die man sich eine schaurige Geschichte erzählt. Vor etlichen Jahrzehnten soll hier Kyles Urgroßmutter Elizabeth zu Tode gestürzt sein, weswegen heute nur noch ein Teil der Höhle für die Hotelgäste zugänglich ist. Der übrige Teil ist durch eine dicke Mauer abgesperrt. Als es zu einem Feuer im Hotel kommt, wird eine Gruppe Touristen unter der Führung der jungen Studentin Darcy Raines in dem Höhlenlabyrinth eingeschlossen. Niemand weiß, was sechzig Meter weiter oben passiert ist. Wann die Feuerwehr kommt. Wann überhaupt etwas passiert. Also beschließt die Gruppe, es auf eigene Faust zu versuchen. Hinter Elys Mauer gibt es angeblich einen natürlichen Zugang zur Höhle. Doch sind tückische Spalten und Klippen wirklich das einzige, was hinter der Mauer wartet? Kyle Mordock weiß es besser. Ein seit Generationen gehütetes Familiengeheimnis - und es lauert auf Fleisch...

Wie kann man nicht neugierig auf einen Autor sein, über den der Großmeister Stephen King sagt, dass es ein Versäumnis wäre, ihn nicht zu lesen? Als Fan von Stephen King und jemand, der ab und an ein wenig Horror nicht abgeneigt ist, weder in Buch- noch in Filmform, habe ich also nicht lange gezögert und meine Nase in "Die Familie" gesteckt.
Man begleitet zunächst die junge Studentin Darcy Raines, die im Auftrag der Mordocks Führungen durch das Höhlensystem leitet, um sich ein bisschen Geld zu verdienen. Es ist eine Führung wie jede andere auch und wieder mal ist der gruselige 15-jährige Sohn des Chefs dabei. Der kennt die Führung zwar längst in und auswendig, lässt aber keine Gelegenheit aus, Darcy auf den Hintern zu schauen. Und auch wenn mich die doch etwas vulgäre Sprache an mancher Stelle gestört hat, dieser creepige, pubertierende Junge ist Laymon wirklich gelungen. Ich für meinen Teil hätte lieber mit einem Dutzend anderer Leute in dieser Höhle festgesteckt als mit ihm.
Aber nicht nur Kyle ist ein Problemfaktor da unten. Sobald der Strom ausfällt, drehen natürlich alle ein bisschen am Rad, die Leute werden unsicher, reizbar, ängstlich. Was mir hier sehr gut gefallen hat ist, dass Laymon den Bogen nicht überspannt hat. Ja, es gibt in der Gruppe Reibereien untereinander und ja, einige haben tatsächlich Angst dort unten im Dunkeln. Aber Laymon hat hier an einer Herde hysterisch durcheinander rennender Schafe gespart und dafür bin ich ihm sehr dankbar. Wenn ich mir überlege, wie ich mich selbst verhalten würde, käme das schon ungefähr hin. Ruhig bleiben und auf die Feuerwehr warten.
Wird es deswegen langweilig? Ein ewiges Warten und Nichtstun? Überhaupt nicht! Weil niemand weiß, was den Stromausfall ausgelöst hat und wann das Problem behoben sein wird, kommt Darcy auf die Idee, nach dem natürlichen Zugang der Höhle zu suchen, der hinter "Elys Mauer" liegen soll. Bewaffnet mit einer Spitzhacke macht sie sich mit einer kleinen, ausgewählten Truppe auf den Weg zur Mauer, nicht ahnend, dass hinter deren Entstehung eine noch deutlich dunklere Geschichte steckt als der tragische Tod Elizabeth Mordocks.
Gleichzeitig erfährt man auch, wie sich draußen Darcys Mutter Chris und der Vater eines anderen jungen Mädchens in der Höhle auf die Suche nach ihren Töchtern machen. Auch sie wollen nicht warten, bis die Feuerwehr alles in die Hand nimmt. Und auch sie haben von dem natürlichen Zugang gehört. Auf beide Gruppen wartet dort das Grauen.

Richard Laymon überzeugte mich mit durchaus gelungenen Charakteren und einer trotz wir-stecken-fest-Situation sehr dynamischen und spannenden Story. Allerdings muss ich einfach doch merkliche Abzüge dafür verteilen, dass alles, was auch nur annähernd in eine erotische, zwischenmenschliche Beziehung geht, klingt wie die Verschriftlichung eines drittklassigen Pornos. Ich würde "Die Familie" keinen zart besaiteten Gemütern anempfehlen und mir ist klar, dass Laymon mit dieser teils sehr vulgären Sprache vermutlich einfach versucht hat, einen gewissen Härte-Level zu halten. Mir aber ist das jedes Mal wieder so aufgestoßen, dass es dafür ein Blümchen Abzug gibt. Es bleiben drei solide Blümchen für Laymons Roman und eine Empfehlung für die Liebhaber kurzweiligen Gänsehaut-Horrors, die sich an ein wenig härterer, schmuckloser Sprache nicht stören.


Aussehen: ♥♥♥♥ 
 Charaktere: ♥♥♥
 Spannung: ♥♥♥♥
 Humor: ♥♥♥ 
 Schlüssigkeit: ♥♥♥♥ 
 Originalität: ♥♥♥♥ 
 Emotionale Tiefe: ♥♥♥ 
 Schreibstil: ♥♥


Und schon wieder mehr aufgebaut als abgebaut

Hallo ihr Lieben.

Ich bin schon seit Sonntag Nachmittag wieder zuhause, aber irgendwie besteht mein Tag im Moment aus Schlafen, Essen, Lernen und Schreiben für die Uni. Da kam ich einfach auch motivationstechnisch zu recht wenig.
Entsprechend fällt der Post womit ich mich diesen Monat so beschäftige auch eher flach. Ist ohnehin kaum mehr als oben bereits genanntes ;)

Dafür kann ich aber ein paar Bücher vorstellen, die schon in mein Regal eingezogen sind, beziehungsweise es in den nächsten Tagen werden.

Erstmal habe ich wieder das Glück gehabt bei Vorablesen.de aus dem Lostopf gezogen zu werden. Aus diesem Grund erwarte ich in den kommenden Tagen die Ankunft von folgendem Buch, dessen Leseprobe mich neugierig gemacht hat.

M. R. Carey - Die Berufene
Großbritannien, in nicht allzu ferner Zukunft:
Ein grauenhafter Parasit befällt die Menschheit. Millionen sind bereits infiziert. Nun bedrohen die »Hungernden« die wenigen Gesunden. Alle Hoffnungen ruhen auf der zehnjährigen Melanie. Denn sie reagiert anders auf den Erreger.
Auf einer entlegenen Militärbasis halten Wissenschaftler sie und andere infizierte Kinder gefangen. Schwer bewacht werden sie täglich grausamen Tests ausgesetzt. Sie wissen nicht, warum sie gefangen gehalten werden. Sie wissen nicht, warum sie nicht spielen dürfen.
Die undurchsichtige Wissenschaftlerin Dr. Caldwell weiß es sehr wohl: Sie ist fest entschlossen, den Schlüssel zur Rettung der Überlebenden zu finden, und schreckt auch vor drastischen Maßnahmen nicht zurück. Doch bevor Melanie ihren Experimenten zum Opfer fällt, rückt die Armee der »Hungernden« auf die Militärbasis zu. Wie gefährlich sind die Kinder wirklich? Und für wen?

Wen das nun neugierig gemacht hat, der kann sich bei Vorablesen die Leseprobe durchlesen: Ihr findet sie HIER!

Dann gibt es noch drei gekaufte Bücher, die einen hübschen Platz finden werden:

John Green & Maureen Johnson & Lauren Myracle - Tage wie diese
Jubilee hat den perfekten Freund. Sie ahnt nicht, dass sie ihn in dieser Nacht verlieren wird - weil sie sich Hals über Kopf in einen Fremden verliebt. Manchmal vergisst Tobin völlig, dass der Herzog eigentlich ein Mädchen ist. Bis zu jenem magischen Moment im Schnee. Addie würde alles dafür geben, wenn Jeff ihr verzeihen könnte. Dabei ist er ihr längst viel näher als sie denkt ...
Ein zauberhaftes Buch über die Liebe auf den ersten und auf den zweiten Blick. Witzig, tiefgründig, wunderschön!

Als absoluter John Green Fan musste ich das natürlich haben. Außerdem fand ich das Cover wirklich hübsch. Ich bin sehr gespannt was die drei Geschichten bereit halten.

Leila Rasheed - Rückkehr nach Somerton Court
Im Jahre 1912 kehrt die Familie Averley - Lord Westlake und seine beiden Töchter - aus einem luxuriösen Leben in Indien auf ihr herrschaftliches Anwesen Somerton Court in England zurück. Während sich die Dienerschaft hastig auf die Ankunft der Herrschaft vorbereitet, trifft eine schockierende Nachricht ein: Lord Westlake wird auch seine neue Verlobte und ihre drei Kinder mitbringen. Doch nicht nur das sorgt für große Unruhe. Es gibt Gerüchte, Lord Westlake sei wegen eines schrecklichen Skandals aus den Diensten als Gouverneur in Bengalen entlassen worden und schon bald wird offenbar, dass es auch finanziell nicht gut um die Familie bestellt ist. All das sorgt für große Spannungen sowohl bei der Herrschaft als auch der Dienerschaft. Lady Ada, Lord Westlakes Tochter, sieht sich gezwungen, zwischen ihrem eigenen Glück und der Familienehre zu wählen, Sebastian muss sich gegen Erpressungen durch einen früheren Diener und Liebhaber zur Wehr setzen und das liebenswürdige Hausmädchen Rose gerät in einen Skandal, der die Macht haben könnte, das Ansehen der Averleys für immer zu ruinieren.
Prächtig und verführerisch eröffnet der erste Roman der SOMERTON COURT-Saga zwei Welten, die nicht unterschiedlicher sein könnten und doch unzertrennlich ineinander verwoben sind, in denen rücksichtsloses Streben, verbotene Gefühle und geheime Träume sich hinter beflissenem Lächeln und funkelnden Juwelen verbergen.
Wenn du dich verliebst, verlierst du vielleicht mehr als nur dein Herz.

Tja ja. Ich liebe Downton Abbey und nachdem Ira schon so schön den Anfang gemacht hat eines dieser ganzen Bücher zu lesen, die im Moment aus dem Boden sprießen, musste ich ja auch eines haben, damit wir uns austauschen können. Hoffentlich erfüllt es dann auch die Erwartungen, denn die sind bei mir nicht gerade klein in diesem Bereich.

Jenny Downham - Bevor ich sterbe
Eine Geschichte über den Tod und die Liebe glaubwürdig, herzzerreißend und von überwältigender Ausdrucksstärke
Die 16-jährige Tessa hat Leukämie, und die Ärzte machen ihr nur noch wenig Hoffnung. Aber Tessa will leben, wenigstens in der Zeit, die ihr noch bleibt. Sie schreibt an ihre Zimmerwand zehn Dinge, die sie tun will, bevor sie stirbt: Sex haben, Drogen nehmen, für einen Tag berühmt sein, etwas Verbotenes tun ... Und dann trifft sie Adam, und er ist der Erste, der sie versteht. Tessa spürt, dass sie etwas mit Adam verbindet, doch sie wehrt sich dagegen. Und dann begreift sie, dass sie zum ersten Mal verliebt ist. Aber darf man lieben, wenn man stirbt?

Mal sehen ob das das nächste Buch wird, bei dem ich nicht aufhören kann zu weinen. Der Titel hatte mich direkt angesprochen und auch die Geschichte finde ich interessant. Ich bin gespannt wie die Autorin das Thema umgesetzt hat.

Was habt ihr in letzter Zeit neues ins Regal gestellt?
Ich wünsche euch ein schönes Lesewochenende




Stress? Eigentlich nicht.

Guten Morgen ihr Lieben :)

Es ist mal wieder Zeit für einen was-treiben-die-hier-eigentlich-Post.
Wie ihr seht, steht immer noch meine Rezension zu "Die Familie" von Richard Laymon an - und der gute Mann und ich sind jetzt schon eine ganze Woche miteinander fertig. Normalerweise verfasse ich meine Rezis zeitnah, damit der Eindruck noch frisch ist, und time sie höchstens mal ein paar Tage später, damit sie nicht gleich auf eine von Meggie oder so folgen.

Aber ich komme ja auch in meinem nun wirklich nicht dicken Buch nicht so richtig vorwärts. Und das liegt nicht am Buch, denn das gefällt mir sogar ziemlich gut.

Aber was ist dann los? Stress mit der neuen Ausbildung?
Keine Spur!

Die Kollegen sind super nett und verständnisvoll und entspannt, wenn nicht alles gleich im ersten Anlauf klappt (Stichwort: Bücher folieren. Wichtig, aber manchmal echt nervenaufreibend, ich sag's euch). Da mir noch so ziemlich alles erklärt und gezeigt werden muss, muss ich mich auch nicht mit eigenverantwortlichen Aufgaben stressen, die dann und dann fertig sein müssten. Ich fühle mich sehr sehr wohl in der Bücherei und gut aufgehoben bei den Kollegen, die mich anleiten.

Aber Fakt ist einfach, dass mich der Schlafrythmus derzeit unheimlich schlaucht. Morgens um 6 komm ich super aus dem Bett. Aufstehen ist gar kein Problem. Aber dafür ist die Batterie einfach auch schon leer, wenn ich nachmittags um kurz nach fünf nach Hause komme. Da sind die Augen zu müde zum lesen und der Kopf hat schon abgeschaltet, sodass auch nichts Sinnvolles hinsichtlich der Rezension zustande kommt.

Ich bin aber sicher das pendelt sich bald ein und ich gewöhne mich dran und dann gibt es auch wieder mehr von mir zu lesen, sowohl posttechnisch als auch was Rezensionen anbelangt :)


Liebe Grüße,



Ich bin dann mal weg!

Keine Panik ihr Lieben. Ich komme auch wieder. Das hoffe ich zumindest :D

Die Gilde, der ich in Wildstar beigetreten bin (ihr erinnert euch vielleicht an den Post: Was beschäftigt mich im Moment - Meggies Freizeitaktivitäten im August) hat dieses Wochenende Gildentreffen in Bad Emstal. Heißt ich düse nachher mit einer KOmmillitonin von mir, die lustiger weise auch in dieser Gilde ist, vom Bahnhof mit dem Auto los in Richtung Bad Emstal.
Da gibt es dann heiteres Beisammensein mit Grillen, Quatschen und Spiel und Spaß. Zwischen all dem Stress für meine Bachelor Sachen fand ich, habe ich mir ein Wochenende Urlaub verdient.
Wenn alles gut läuft und wir auf der Rückfahrt gut durchkommen und uns die Jugendherberge nicht dabehält, weil wir Mist gebaut haben, bin ich Sonntag Abend wieder da. Also merkt vermutlich niemand, dass ich überhaupt weg bin.
Im Gepäck hab ich natürlich auch ein Buch. Mein Buch von vorablesen.de ist endlich da. Ich habe also Asche und Phönix von Kai Meyer kurzzeitig ausgesetzt, damit ich zuerst schnell das Rezensionsexemplar von Der Palast der Borgia lesen kann. Mal sehen zu wie viel lesen ich zwischen den ganzen Menschen überhaupt komme.
Ich wünsche euch auf jeden Fall ein sonniges Wochene. Habt ihr auch irgendetwas spannedes vor oder entspannt ihr einfach nur?
Mein Post mit alle dem, was mich im September so beschäftigen wird, kommt dann wohl verspätet am Montag.
Damit wünsche ich euch ein paar schöne Tage und bis dann

 

BR - Mette Jakobsen - Minous Geschichte








Gebundene Ausgabe
 Erschienen am: 01.09.2012
Verlag: Bloomsbury
ISBN:  978-3827054999
Seitenanzahl:220
 Preis: 16,99 €








Als wir das Grab erreichten, fragte Onkel mit einem etwas traurigen Ausdruck in den Augen: "Wo könnte sie hingegangen sein, Minou?" Darauf hatte ich keine Antwort. Er nahm seinen Bowlerhut ab, neigte den Kopf und schien zu trauern. Im selben Moment wusste ich, dass Onkel mir nicht helfen würde, die anderen davon zu überzeugen, dass Mama noch lebte.

Minou lebt auf einer Insel mittn im Meer. Sie ist so klein, dass sie auf keiner Karte verzeichnet ist. Einmal im Monat kommt ein Versorgungsschiff zur Insel und bringt den wenigen Bewohnern alles, was sie zum Leben auf der Insel brauchen. Vor einiger Zeit gab es auf der kleinen Insel sogar eine Zirkusvorstellung. Zusammen mit ihrer Mutter und Kistenmann, einem Zimmerer für Zauberkisten, übte Minou lange Zeit für den großen Abend, an dem sie ihren Vater und Priester, den Inselgeistlichen, beeindrucken wollte. Die Vorstellung war ein voller Erfolg und alle schienen verzaubert von der Zirkusatmosphäre, doch am nächsten Morgen verschwand Minous Mutter. Sie ging einfach hinaus in den Regen und alles, was man je wieder von ihr sah, war einer ihrer roten Schuhe, der Tage darauf an den Strand gespült wurde. Alle glauben, dass Minous Mutter im Meer ertrunken ist, außer Minou. Sie ist davon überzeugt, dass sie nicht tot ist. Sie gebraucht die Werkzeuge des logischen Denkens, die ihr Vater, ein Philosoph, ihr von klein auf beigebracht hat , um zu erklären, dass ihre Mutter noch am Leben ist, doch bei ihren Streifzügen über die Insel begreift sie mehr und mehr, was an jenem Tag passiert ist und kommt dem Anfang der Wahrheit immer näher.

Das Cover des Buches fand ich persönlich recht ansprechend und hübsch, deshalb habe ich es auch überhaupt erst zur Hand genommen. Wenn man die Geschichte dann gelesen hat, fügt sich das Bild auch sehr schön in die Handlung ein. Minou scheint in einer Traumwelt zu leben, in der sie die Wahrheit zu verstecken scheint und genau dieses Träumen drückt das Bild auf dem Buchcover für mich auch aus.
Minou war ein recht hübsch ausgestalteter und mit Details versehener Charakter, allerdings blieben die anderen da deutlich hinter zurück. Richtige Namen gab es für keinen der Charaktere, wobei das vielleicht auch gerade den Charme der Geschichte ausmachen sollte, mir aber eher aufgestoßen ist. Auch erfährt man recht wenig über die einzelnen Personen. Sie werden kaum genauer beschrieben, sondern tauchen auf und verschwinden dann wieder aus der Geschichte. Allerdings erfährt der Leser so eben alles das, was Minou wichtig erscheint, da sie die Geschichte erzählt, setzt sie so auch die Akzente.
Entsprechend war der Handlungsbogen eher schwach. Ab und an gab es Höhen, an denen Minou dem Lösung des Rätsels näher kam, doch die alltäglichen Dinge, die das Mädchen dann beschrieben hat, haben die Geschichte wieder etwas ausgebremst. Trotzdem war es für eine recht knapp gehaltene Erzählung in Ordnung und die Geschichte sollte ja schließlich auch keine actiongeladene Handlung aufweisen, sondern zum Nachdenken anregen und das hat sie auf jeden Fall getan. An mancher Stelle gab es sicher auch einen versteckten Humor zu finden, den Minou vermutlich selbst nicht bemerkt hat. Eben ganz so, wie Kinder unbewusst komisch sind in mancher Situation. Ein Lob an die Autorin, die den Blick durch den Augen eines kleinen Mädchens wirklich sehr gut getroffen hat und damit auch recht realistisch geblieben ist. Hin und wieder geht die Phantasie mit Minou durch und dann wieder versucht sie die klugen Ratschläge der Erwachsenen zu befolgen, die sie eigentlich gar nicht versteht. Somit wirkt das Konzept schlüssig und gut zusammengesetzt.
Mit viel emotionaler Tiefe kommt das kleine Mädchen der Wahrheit Stück um Stück näher. Einer Wahrheit, die sie vorher die ganze Zeit mit allen Werkzeugen, die ihr Vater ihr in ihrem Leben schon an die Hand gegeben hat, zu lösen versucht. Dabei stolpert sie über Ungereimtheiten und löst Situationen und schwierige Fragen mit ihrem ganz eigenen Charme. Man taucht tief ab und findet sich bald selbst auf dieser kleinen Insel mitten im Meer, ja mitten im Nichts, wieder. Der Schreibstil passt zu einem kleinen Mädchen, das zwischen künstlerischer Mutter und philosophischen Vater aufgewachsen ist. Immer wieder driftet sie von den klaren Formen der Logik ins künstlerisch Verschnörkelte ab. Originell ist die Idee vielleicht nicht unbedingt, aber dafür mit viele Liebe und einem Talent sich in die Gedankenwelt eines Kindes zu versetzen geschrieben.

Insgesamt ein nettes Buch für einen kühlen Abend mit Tee und einer Decke auf dem Sofa. Nicht sonderlich lang und schnell zu lesen, dafür wirkt es in den Gedanken noch einige Zeit nach.


Aussehen: ♥♥♥♥

 Charaktere: ♥♥

 Spannung: ♥♥

 Humor: ♥♥♥ 

 Schlüssigkeit: ♥♥♥♥♥

 Originalität: ♥♥♥

 Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥ 

 Schreibstil: ♥♥♥

Captcha bei Kommentaren

Guten Morgen ihr Lieben! :)


Ich bin gestern frisch aus Bielefeld zurück gekommen. Zum Start der Ausbildung sind sämtliche Azubis der Stadt Bochum zu einem 3-tägigen Seminar in ein Tagungszentrum in Bielefeld entführt worden.

Zwei daraus resultierende Dinge zuerst:
a) Es gibt Bielefeld tatsächlich (glaube ich. Wir saßen irgendwo mitten im Wald.)
b) Ich wurde keiner Gehirnwäsche unterzogen, um das zu sagen ;)

Heute geht es dann richtig in der Stadtbücherei los, worauf ich mich sehr freue.
Aber eigentlich geht's in diesem frühmorgendlichen Post um was anderes, nämlich um die Kommentarfunktion. Eigentlich bin ich wirklich kein Freund von Captchas, weil man sie in acht von zehn Fällen sowieso nicht lesen kann. Aber in den letzten Tagen haben ich so viele Spamkommentare löschen müssen, dass mir einfach nichts besseres eingefallen ist. Wir hatten zwar bereits vorher eingestellt, dass wir Kommentare genehmigen müssen, aus eben diesem Grund. Trotzdem hat es in den letzten Tagen irgendwie Überhand genommen und wir bekommen für jeden Spamkommentar eine E-Mail und müssen sie dann einzeln als Spam kennzeichnen. Das nervt gelinde gesagt ein wenig.

Wenn also alles geklappt hat, müsstet ihr jetzt zum kommentieren so ein hübsches Captcha eingeben. Ich kenne das von vielen Blogs und halte es eben langsam einfach auch für sinnvoll.

Eine Rückmeldung wäre trotzdem nett, ob es überhaupt geklappt hat mit dem Einstellen, ob die Dinger lesbar sind und so weiter :) Wenn alle Stricke reißen nehmen wir es wieder raus und löschen lieber jeden Spamkommentar einzeln als auf eure Kommentare zu verzichten!

Welche Erfahrungen habt ihr mit Spambots? Und wie geht ihr damit um? Captchas? Kommentarmoderation? Ganz anders? Erzählt mal!



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