Broschiert
Erschienen am: 12. März 2012
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
ISBN: 978-3462044065
Seitenanzahl: 304
Preis: 14,99 €
Zitat:
"Wen wir verdächtigen, Monsieur, definiere ich."
Kommisar Georges Dupin, vor ein paar Jahren aufgrund "diverser Querelen" von Paris in die Provinz der Bretagne versetzt, sitzt gerade in seinem Lieblingsrestaurant in Concarneau, als er zu einem Tatort gerufen wird. Im malerischen Pont-Aven ist der 91-jährige Hotelier Pierre-Louis Pennec ermordet im Restaurant seines eigenen Hotels aufgefunden worden. Und das eine Woche vor Beginn der Touristensaison! Der ganze Ort ist in heller Aufregung und trotzdem scheint es schwer, etwas herauszufinden. Jeder legt wert auf seine Fassade. Niemand weiß ein schlechtes Wort über den Verstorbenen zu sagen. Und absolut niemand kann sich vorstellen, wer einer lokalen Berühmtheit wie Pierre-Louis Pennec so etwas antun könnte. Was als vermeintlich einfacher Mord beginnt, bekommt völlig neue Dimensionen, als eine zweite Leiche gefunden wird - und die Fassaden der Beteiligten immer weiter bröckeln und das wahre Gesicht dahinter frei legen.
Zum Buch:
Ich erhielt ein Exemplar von Jean-Luc Bannalecs Krimi im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks direkt vom Verlag, mehr oder weniger pünktlich zum Erscheinungstermin. Da ich erst ein paar Wochen vorher meinen ersten Frankreich Urlaub mit Meggie gebucht hatte, war ich natürlich sehr gespannt auf diesen Krimi, der in genau diesem Land spielt. Genauer gesagt in der Bretagne. Das muss man klar benennen, denn wie man im Buch schnell lernt: Die Bretonen sind ein sehr eigenwilliges Völkchen. Das muss auch der ursprünglich aus Paris stammende Kommisar Dupin immer wieder feststellen muss. Neben einem wirklich spannenden und verworrenen Kriminalfall, bei dem ich bis zum Schluss völlig im Dunkeln getappt bin, wer denn nun der Täter sein könnte, waren es immer wieder diese bretonischen Eigenheiten, die mich zum Schmunzeln gebracht haben.
Zu Anfang fiel es mir ein bisschen schwer, in die Geschichte reinzukommen, aber das waren im wahrsten Sinne des Wortes nur erste Anlaufschwierigkeiten, die sich recht schnell gegeben haben. Ebenso verhielt es sich mit den vielen verschiedenen französischen Namen, die für mich völlig ungewohnt klangen und deswegen am Anfang schwer auseinander zu halten waren. Sobald die Personen nicht nur namentlich, sondern auch selbst in Erscheinung treten, sobald sie Gesicht und Persönlichkeit bekommen, fällt es einem nicht mehr schwer, den Überblick zu behalten.
Mit Georges Dupin hat Jean-Luc Bannalec einen überaus sympathischen Ermittler und Protagonsiten geschaffen, der allein schon deswegen für sich einnimmt, weil er - natürlich - seine kleinen Macken hat, aber insgesamt erfrischend normal ist. An einer Stelle im Buch, und diese hat mich besonders zum Grinsen gebracht, stellt Dupin selbst fest, dass er wohl nicht der klassische Mord-Ermittler ist - keine Drogen- oder zumindest Alkoholsucht, keine Korruption, keine Leichen im Keller, keine dramatisch gescheiterten Ehen, keine Depressionen.
Gegen Ende hin konnte ich das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen. Die ein oder andere Wendung hat mich kurzzeitig stutzen lassen, aber letztlich bin ich, wie bereits erwähnt, bis zum Schluss nicht auf den Trichter gekommen, wer Pierre-Louis Pennec getötet hat. Nicht, weil es keine Verdachtsmomente gab. Im Gegenteil, im Laufe des Buches stellt sich schnell heraus, dass im Grunde jeder einen Grund gehabt hätte, den alten Mann vom Leben zum Tod zu befördern. Dadurch blieb der Fall bis zur letzten Seite absolut spannend.
Fazit:
Vier Herzchen für Jean-Luc Bannalecs Auftakt zu einer neuen Krimireihe. Ich bin sehr gespannt darauf, wie es mit "dem Pariser" in der eigenwilligen Bretagne weitergeht, was sich ihm in Zukunft für ermittlerische Herausforderungen stellen, kurzum: Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Dupin. Au revoir, Monsieur le Commisaire!
Aussehen: ♥♥
Charaktere: ♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥
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