BR - Brenna Yovanoff - Schweigt still die Nacht

Gebundene Ausgabe
Erschienen: 10.01.2011
Verlag: Script5
ISBN: 978-3839001271
Seitenzahl: 368
Preis: 17,95€
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Inhalt:
In Gentry verschwinden immer wieder Kinder aus ihren Wiegen und werden durch Wechselbälger ersetzt. Jeder in der Kleinstadt weiß es. Jeder schaut weg. Jeder redet es sich schön. Jeder betet, dass es nur nicht die eigene Familie treffen möge.
Auch Mackie Doyle ist ein solches Wechselbalg, zurückgelassen von den seinen, um in die Schuhe des echten Malcolm Doyle zu schlüpfen. Er weiß es und auch seine Familie weiß es, aber niemand spricht darüber, so wie es in Gentry eben üblich ist. Die größte Priorität in Mackies Leben: Nicht auffallen. Sich bloß nicht von den anderen unterscheiden. Das wird aber zusehends schwerer, als die kleine Schwester seiner Freundin Tate verschwindet und ebenfalls ersetzt wird. Mackie muss abwägen, was ihm wichtig ist und wie weit er dafür zu gehen bereit ist.

Zum Buch:
Als Teilnehmer der von Lovelybooks organisierten Testleserunde zu Brenna Yovanoffs Erstlingswerk, habe ich es kaum erwarten können, das Buch endlich in Händen zu halten und bin mit großen Erwartungen an selbiges herangegangen. Aus der Ich-Perspektive erzählt uns Mackie, der Protagonist, von seinem Leben als "Anderer" unter den normalen Menschen. Mir hat der Schreibstil der Autorin von Anfang an zugesagt, auch die Atmosphäre, die sie zu erzeugen versteht, war beeindruckend. Allerdings fühlte ich mich im ersten und auch im zweiten Teil des Buches (das Buch ist in vier Teile unterteilt, die wiederum mehrere überschaubare Kapitel beinhalten) als Leser ein bisschen im Stich gelassen. Mackie berichtet von seinen Problemen, von seiner Unverträglichkeit bezüglich Eisens und anderem. Dabei erzählt er es so, als müsste der Leser wissen, wovon er spricht und ich für meinen Teil stand die ganze Zeit ziemlich ratlos vor den einzelnen Teilen und konnte sie irgendwie zu keinem Ganzen zusammenfügen. Mir ist klar, dass Brenna Yovanoff absichtlich nur Stückchen um Stückchen der Wahrheit preis gibt, aber mich hat dieses Gefühl des 'Außen vor Seins' die erste Hälfte des Buches so hartnäckig begleitet, dass es mir das Ganze fast schon ein bisschen verleidet hat.
Das Buch legt definitiv zu, je weiter man es liest, auch wenn es zumindest einen wirklich wirklich großen Punkt gab, der dem Buch viel genommen hat, wie ich finde - ist allerdings eine sehr subjektive Sicht der Dinge, das ist mir bewusst, andere finden besagte Stelle vielleicht sogar ziemlich cool. Ich dagegen war einfach nur fassungslos, kann hier aber nicht näher darauf eingehen, da es potenziellen Lesern womöglich etwas vorweg nimmt, was sie noch gar nicht wissen wollen. Vielleicht werdet ihr beim Lesen selbst drüber stolpern und euch fragen, ob es Sinn macht oder nicht.
Eine weitere Schwachstelle ist in meinen Augen Mackies Beziehung zu Tate, die sich für mich einfach weder nach 'großer Liebe' anfühlte, noch sonst irgendwie natürlich, sondern mehr konstruiert, aufgesetzt und mit dem Brecheisen aufgezwungen. Eigentlich schade, denn Tate war mir eine durchaus sympathische Figur, aber auch das ist ja bekanntlich wie immer Geschmackssache.
Zumindest eines muss man dem Buch definitiv zugute halten: Mein Lieblingscharakter überlebt. Und das heißt was - meine Lieblinge neigen sonst häufiger dazu, zu sterben.

Fazit:
Ich habe Horror erwartet, aber wenig Horror bekommen. Dafür habe ich deutlich mehr Fantasy bekommen, als ich erwartet hätte. Brenna Yovanoff hat eine bildhafte Geschichte geschaffen, die zwar fasziniert, aber auch zahlreiche Schwächen aufweist. Von mir gibt es 3 Gesamtherzchen für das Erstlingswerk der jungen Autorin.

Aussehen: ♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥
Spannung: ♥♥♥
Humor: ♥ 
Schlüssigkeit: ♥♥♥
Originalität: ♥♥

Emotionale Tiefe: ♥♥
Schreibstil: ♥♥♥


 

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