Titel: Luana
Reihe: -
Autor: Luiza Sauma
Genre: Roman
Verlag: Hoffmann und Campe
ISBN: 978-3-455-00001-6
Seitenzahl: 301 Seiten
Preis: 20,00€
"Jedes Weihnachtslied erinnert mich daran, dass ich nicht mehr acht Jahre alt bin und es nie wieder sein werde. Ein weiteres Jahr endet, die Zeit vergeht, und wir werden alt."
"Noch sind wir nicht alt."
"Aber wir werden es sein."
Ipanema, 1985: Andrés behütetes Leben gerät aus den Fugen, als seine Mutter bei einem Autounfall stirbt. Plötzlich ist der ihm und seinem Bruder beinahe fremde Vater für sie verantwortlich. Trost findet er bei der Haushälterin der Familie, die ihn praktisch mit aufgezogen hat - und bei ihrer Tochter Luana. Obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten verlieben sich die beiden Teenager ineinander, doch ihre Liebe hält nur einen Sommer. Dreißig Jahre später, André ist mittlerweile verheiratet, lebt in London und hat zwei Töchter, bekommt er einen Brief von Luana, der sein Leben erneut auf den Kopf stellt. Wann ist es zu spät, etwas wiedergutzumachen?
Luanas Brief bringt Andrés Leben völlig aus dem Gleichgewicht. Dabei ist es dreißig Jahre her, dass er sie zuletzt gesehen hat. Das hat mich sehr neugierig gemacht, was damals geschehen sein muss, dass es auch nach einem so langen Zeitraum noch immer solche Wellen bei André schlägt, wenn die Erinnerung kurz angestoßen wird. Auf zwei Handlungsebenen nähert sich die Geschichte den Ereignissen aus jenem Sommer an. André erzählt zum einen in der Gegenwart, was Luanas Briefe für ihn bedeuten, aber auch - und das eigentlich fast überwiegend - aus der Vergangenheit, aus diesem traumhaften Sommer als Luana und er gerade an der Schwelle zum Erwachsenwerden standen und sich trotz aller Widrigkeiten ineinander verliebten.
Luiza Sauma erzählt dabei eine gefühlvolle Liebesgeschichte. Es ist keine leidenschaftliche Liebe auf den ersten Blick, denn die beiden sind schließlich miteinander aufgewachsen, sondern ein vorsichtiges, vielleicht sogar zaghaftes Annähern, wobei sie sich beide schwer tun, ihre Gefühle füreinander zu erkennen und einzugestehen. Denn ebenfalls aufgewachsen sind sie mit dem Standesbewusstsein ihrer Generation: sie ist bloß ein Dienstmädchen, er wird einmal wie sein Vater Medizin studieren und Arzt werden. Doch am Ende ist es nicht nur dieser Standesunterschied, der zwischen ihnen steht und ihre junge Liebe nur einen Sommer lang anhalten lässt.
Für mich hatte das Buch zwar kleine Längen, die sich aber angesichts des überschaubaren Seitenumfangs in Grenzen hielten. Und ein bisschen Spannung war auch immer dabei: passiert es jetzt? Ist es dieses Mal mehr als nur ein Blick? Ein Gedanke? Eine zufällige Berührung? Und was um alles in der Welt ist vor dreißig Jahren geschehen, dass der Bruch so endgültig war?
Zu sagen es wäre eine schöne Geschichte würde den Figuren und ihren Erlebnissen vermutlich nicht gerecht. Aber Luana und André dabei zu begleiten hat mir trotzdem gefallen. Daher gibt es von mir vier Blümchen für "Luana".
Aussehen: ♥♥♥♥
Spannung: ♥♥♥♥
Schlüssigkeit: ♥♥♥♥♥
Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥
Schreibstil: ♥♥♥♥
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