Fest Gebunden
Erschienen am: 01. Januar 2013
Verlag: Insel Verlag
ISBN: 978-3458175636
Seitenzahl: 446
Preis: 19,95€
Preis: 19,95€
Ich danke dem
Insel Verlag und Vorablesen.de für die Bereitstellung dieses Vorabexemplars.
Zitat:
"Wie
glühend hätte ich mir gewünscht, dass er nicht so, hingestreckt auf einen
Haufen dreckiger Wäsche, verblichen wäre, aber dagegen konnte ich nichts
machen. Die Welt ist, wie sie ist, und er war einer, der sie gut kannte."
Inhalt:
Robert
Merivel war ein einfacher Mann, Arzt von Beruf, der lange Zeit mit seinem
Freund Pearce in einem Irrenhaus tätig war. Doch eine Begegnung mit dem erkrankten
Hund des Königs verändert sein Leben. König Charles II. stellt den Mann als
Arzt für seine geliebten Tiere an und so erlangt Merivel Besitz und Titel. Doch
schnell lernt er, dass die Gunst des Königs nicht ewig andauert. Nach einem
Vertrauensbruch wird ihm alles genommen, und er arbeitet erneut in dem
Irrenhaus, wo er auch seine Frau kennenlernt.
Die Wogen
glätten sich mit der Zeit und Merivel erhält seinen Besitz wieder, doch je
älter er wird, um so mehr hat er das Gefühl in eine tiefe Melancholie zu
versinken, weshalb er sich auf eine Reise an den französischen Hof begibt, wo
die Bekanntschaft einer jungen Frau sein Leben erneut verändern soll.
Zum Buch:
Noch einmal
bedanke ich mich für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars vom Insel
Verlag und von Vorablesen.
Ab und an
stöbere ich dort durch die neuen Bücher und dieses hat sofort meine
Aufmerksamkeit erregt. Als Geschichtsstudentin interessiere ich mich an sich
für vieles historisches, doch ganz besonders die Epoche des Absolutismus in
Frankreich hat es mir angetan, ebenso wie die Geschichte Englands im
Allgemeinen. Also war die örtliche und zeitliche Anordnung dieses Romans für
mich natürlich ein gefundenes Fressen. Um so mehr hat es mich gefreut, dass ich
aus dem Lostopf gezogen wurde und dieses Buch vorab lesen durfte und euch nun
vorstellen kann.
Das Cover
des Buches finde ich recht raffiniert gestaltet. Es würde mich vielleicht im
Buchhandel nicht direkt ansprechen, doch diese ablösende, teure Tapete passt
wunderbar zu Merivels Leben, das sich immer mehr ablöst und verfällt.
Die
Charaktere innerhalb der Handlung wurden von der Autorin mit sehr viel Liebe
gestaltet und sehr tiefgründig geschrieben. Sie handeln nachvollziehbar und
ihren Rollen entsprechend, was für mich in historischen Romanen immer besonders
wichtig ist. Obwohl die Hauptfigur Merivel nicht vom Beginn seines Lebens, bis
zum Ende, begleitet wird, streut Tremain immer wieder passend Informationen
über das Leben ihres Protagonisten ein. Auch die beiden Könige hat sie meiner
Meinung nach sehr gut porträtiert.
Die
Geschichte baut natürlich nicht in dem Sinne Spannung auf, dass man gespannt
ist was wohl auf der nächsten Seite passieren wird, doch trotzdem ist ein
gewisser Spannungsverlauf da. Es ist eben nicht wie in einem Krimi, wo man
wissen möchte wer der Mörder ist. Viel mehr hängt die Geschichte hier von den
Schicksalsschlägen ab. Immer wieder ereilen Merivel große Schläge und man will
zuerst wissen wie sich die Situation klärt und direkt danach wartet man
gespannt darauf womit der arme Merivel als nächstes konfrontiert wird. Dabei
fehlt es gerade wegen der lockeren Sprüche des Protagonisten auch nicht an
Humor, der die düstere Stimmung im Buch immer wieder etwas auflockert.
Von König
Charles und auch dem Sonnenkönig Louis XIV. gibt es bereits viel zu lesen, doch
der Blick auf die Gesellschaft und die beiden Könige aus Sicht des Arztes und
Freundes des Königs zeichnet ein originelles und neues Bild der Zeit. Die
Geschichte des Mannes, der so viel Freude und auch Lied in seinem Leben
erfahren hat, wird schlüssig von Anfang bis Ende erzählt und wird dabei auf
keiner Seite langweilig. Mit Feingefühl und den richtigen Worten erzählt die
Autorin die bewegende Geschichte und schafft es dabei zumindest mich zu
berühren. Auch wenn ich auf die genauen Beschreibungen von Operationen und
solcherlei mehr hätte verzichten können.
Die Kapitel
sind recht kurz gehalten mit meist knapp 10 Seiten und lassen sich so fließend
und schnell lesen. Die Wortwahl und der Satzbau erscheint mir recht passend und
fügt sich wunderbar in die Zeit ein. Es entsteht so also ein zusammengefügtes
Bild des Lebens im 17. Jahrhundert.
Fazit :
Dieser
historische Roman erzählt mehr als nur die Geschichte eines Arztes. Er zeigt wie
man ein leben meistern kann, in dem man viel Freud und Leid gesehen hat und er
zeigt auch, dass die starken Männer nicht immer so stark sind wie sie nach
außen hin scheinen. Eine Geschichte, die noch nach dem lesen weiter wirkt.
Aussehen: ♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♥
Spannung: ♥♥♥♥
Humor: ♥♥
Schlüssigkeit: ♥♥♥♥
Originalität: ♥♥♥♥
Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥♥
Schreibstil: ♥♥♥♥
Umsetzung: ♥♥♥
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